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Amtsblatt für die Stadt Herzberg (Elster) mit Bekanntmachungen der Stadt
Ausgabe 3/2023
Informationen aus der Stadt Herzberg (Elster) einschließlich Ortsteile
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Rund ums Klima #26 | Die metallintensive Energiewende

Um den gesamten Energiebedarf durch Erneuerbare Energien bis 2045 abdecken zu können, ist der rasante Ausbau von Solar- und Windanlagen sowie Speichersystemen nötig. Diese Energiesysteme brauchen jedoch deutlich mehr Metalle beim Ausbau als herkömmliche. Gaskraftwerke benötigen z. B. im Schnitt pro Megawatt Leistung eine Tonne Metall (ohne Stahl), während Solarparks rund sechs Tonnen und Offshore-Windparks sogar 16 Tonnen Metall erfordern. Gleiches gilt für die Automobilbranche: Elektroautos enthalten sechsmal mehr Metalle als Verbrenner. Die Nachfrage im Bergbausektor wird sich demnach bis 2040 etwa vervierfachen. Der Bedarf an Lithium steigt sogar auf das 40-fache. Regierungen müssten zukünftig Milliarden in neue Minenprojekte stecken, um die Energiewende zu schaffen.

Die Frage ist: Ist das noch nachhaltig? Natürlich nicht. Die Erde weiter auszubeuten ist garantiert nicht umweltfreundlich. Dennoch ist es besser als die herkömmliche Methode zu bewahren. Nur zum Vergleich:

Im Jahr 2019 wurden weltweit 15 Milliarden Tonnen Kohle, Öl und Gas gefördert. Der Metallbedarf für die Energiewende würde jedoch von heute mit 35 Millionen Tonnen auf „nur“ 180 Millionen Tonnen (2050) steigen. Im Vergleich zu den fossilen Brennstoffen beträgt dies etwa ein Prozent und wäre zudem noch weitestgehend recyclebar.

Jessica Heyde
Klimaschutzmanagerin