Gerade auf dem Land ist ein Auto meist unverzichtbar. Ob Arbeit, Einkauf, Urlaub oder Besuch von Verwandten - das eigene Fahrzeug ist, anders als in der Großstadt, auch zukünftig nicht wegzudenken. Ganz ohne Veränderung wird es dennoch nicht gehen. Denn das Verbrenner-Aus für Pkw-Neuzulassungen ab 2035 bedeutet, dass der Anteil von E-Autos zukünftig stark zunehmen wird.
Hier kommt die Debatte um die sogenannten E-Fuels ins Spiel. E-Fuels werden nicht aus Erdöl, sondern aus Wasser und Kohlendioxid hergestellt und sind - sofern grüner Strom bei der Erzeugung genutzt wird - CO2-neutral. Diese Art des Kraftstoffs wird besonders im Schiff- und Flugzeugverkehr eine große Rolle spielen. Ob E-Fuels die Zukunft für den Individualverkehr sind, ist jedoch fraglich. Um die Klimaschutz-Ziele zu erreichen, sind sie für den normalen Pkw-Verbrenner zur Übergangszeit sinnvoll. Schließlich kann die Regierung nicht erwarten, dass ab 2035 plötzlich alle ihren Verbrenner stehen lassen und sich einen Neuwagen mit Elektroantrieb zulegen. Was dennoch rätselhaft ist, ist die Forderung der FDP, Neuzulassungen für reine E-Fuel-Verbrenner ab 2035 stattzugeben. Das verwundert aufgrund der geringen Energieeffizienz der synthetischen Kraftstoffe. Denn während E-Autos ca. 80 Prozent der erzeugten Energie direkt nutzen, liegt die Energieeffizienz bei E-Fuels nur bei ca. 10 bis 35 Prozent. Es ist also wesentlich effektiver, den Strom direkt in die Batterie eines E-Autos fließen zu lassen, als mit großem Aufwand daraus E-Fuels zu produzieren. Die dafür benötigte Energie müsste schließlich erst einmal produziert werden. Sprich: Mehr Windkraft- und Solaranlagen.
Natürlich gibt es auch im Bereich der E-Autos noch große Herausforderungen: die fehlende Ladeinfrastruktur, der schleppende Netzausbau, die (derzeit) hohen Anschaffungskosten, etc. Doch E-Fuels sind - zumindest im Individualverkehr - nicht die Lösung.