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Mitteilungsblatt der Stadt Hohnstein
Ausgabe 10/2024
Amtliche Bekanntmachungen Rathaus
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Windkraftanlagen im Gemeindegebiet Hohnstein?

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

sicher haben auch Sie den Banner an der Zufahrtsstraße von Langenwolmsdorf bzw. Heeselicht nach Cunnersdorf gesehen. Darin fordern Stolpener Bürger keine neuen Windkraftanlagen im Stolpener Land. Derzeit sind dort Windkraftfirmen unterwegs und suchen Grundstücksflächen für die Errichtung von Windparks. Es werden die Eigentümer der Flächen aktiv angesprochen. Dabei sind auch die Flächen zwischen Heeselicht und Langenwolmsdorf entlang der Staatsstraße im Blick. Mein Stolpener Amtskollege Maik Hirdina hat dazu eine Veröffentlichung im Stolpener Anzeiger vorgenommen.

In Stolpen gibt es bereits Windräder in Langenwolmsdorf und natürlich in Rennersdorf. Die Grafik anbei zeigt die 100 Meter hohen Windräder, die dort aktuell stehen. Die Technik hat sich weiterentwickelt. Nunmehr sind die Windkraftanlagen bis zu 261 Meter hoch.

In der nächsten Grafik stellt mein Amtskollege die Höhen der neuen Windräder zum Beispiel nahe Stürza und nahe Langenwolmsdorf dar. Sie sehen die Bodenhöhen und die Bauwerkshöhen der Windräder im Vergleich zu den natürlichen Erhebungen und auch im Vergleich zum Dresdner Fernsehturm. Es sind interessante Darstellungen, die jeder auf sich wirken lassen sollte.

Die Bundesregierung hat 2022 ein „Wind-an-Land-Gesetz“ beschlossen, welches Mitte 2023 in Kraft getreten ist. Dabei sind die Bundesländer aufgefordert bis 2032 insgesamt 2 Prozent der Fläche für Windkraft zu öffnen. Aktuell sind wir in Deutschlang bei 0,5 Prozent. Dieses 2-Prozent-Ziel hat somit auch der Regionale Planungsverband, der für die Landkreise Meißen und SOE sowie Dresden die Windenergieflächen festlegen muss. Daran wird aktuell gearbeitet. Landschaftsschutzgebiete sind mit dem Gesetz geöffnet worden. Nur der Nationalpark ist tabu. Wir wissen noch nicht, welche Flächen es im Gemeindegebiet der Stadt Hohnstein betreffen würde. Bis Ende 2027 müssen diese Flächen rechtssicher durch den Planungsverband ausgewiesen werden.

Windkraftfirmen wissen aber immer etwas mehr und sind schon jetzt dabei, sich Grundstücke für Windpotentialflächen zu sichern. Die Stadtverwaltung Hohnstein und der Stadtrat würden gerne wissen, wenn solche Firmen unterwegs sind, um mit Grundstückseigentümern Nutzungsverträge abzuschließen. Uns ist bekannt, dass es dabei um fünfstellige Summen in der Nutzungspacht im Jahr geht. Dennoch bitten wir Sie, uns zu informieren, wenn Windkraftfirmen Akquise betreiben. Nur so können wir als Stadt rechtzeitig Einfluss auf diese Entwicklung nehmen.

Ich möchte Ihnen bekannt geben, dass der Stadtrat mehrheitlich diese Windparks in unserer Gemeinde ablehnt. Die Gemeinde hat aber im Baugenehmigungsverfahren wenig Mitspracherecht. Windräder zählen zukünftig als privilegierte Bauvorhaben. Ein einfaches Genehmigungsverfahren wird durch den Bund in Aussicht gestellt. Nur über die Flächeninanspruchnahme gibt es einen wirksamen Hebel für die Stadt. Vielen Dank für Ihre Mitwirkung.

Daniel Brade
Bürgermeister