Titel Logo
Mitteilungsblatt der Stadt Hohnstein
Ausgabe 12/2025
Amtliche Bekanntmachungen Rathaus
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Endgültiges Aus für Bosch in Sebnitz bekannt gegeben

Dieses Foto zeigt die Kundgebung der Beschäftigten des Sebnitzer Bosch-Werkes und der IG Metall Ostsachsen auf dem Sebnitzer Marktplatz am 14. Juni 2025. Da bestand noch Hoffnung im Arbeitskampf um den Erhalt der 280 Arbeitsplätze in Sebnitz. Seit 1990 war Bosch ein sicherer und verlässlicher Arbeitgeber in der Region, denn die Beschäftigten kommen nicht nur aus Sebnitz sondern auch aus den Nachbarkommunen.

Am 14. August 2025 lief es dann über den Presseticker der DPA: Der Bosch-Konzern wird das Sebnitzer Werk zu Ende Juni 2026 schließen und die Produktion einstellen. Das Werksgelände soll verkauft werden. Die Schlichter im Arbeitskampf haben sich auf einen Sozialplan geeinigt. Der Schleifer wird zukünftig in China produziert und der Bohrhammer in Ungarn.

Die Wirtschaftsinitiative Sächsische Schweiz hat sich bereits im April diesen Jahres öffentlich gegen die geplante Schließung des Bosch Power Tool Standortes in Sebnitz ausgesprochen und auf die gravierenden Folgen für die Region hingewiesen. Nunmehr ist das endgültige Aus durch die Unternehmensführung besiegelt. Alternativen werden durch das Unternehmen nicht angeboten.

Bürgermeister Daniel Brade findet die endgültige Entscheidung, ohne den Beschäftigen eine Zukunftsperspektive aufzuzeigen, verheerend. „Noch am 21. Juli 2025 haben sich die größten Unternehmen Deutschlands, darunter auch die Robert Bosch GmbH, im Kanzleramt bei einem Wirtschaftsgipfel mit Bundeskanzler Merz für den Standort Deutschland ausgesprochen. Bosch gehörte zu den insgesamt 61 Unternehmen, die sich der Initiative „Made for Germany“ angeschlossen haben, um eine umfassende Investitions- und Zukunftsinitiative zu starten. Auch wenn die jetzige Fertigung in Sebnitz laut Unternehmen keine Perspektive hat, gibt es sicher andere Geschäftsfelder z. B. in den Bereichen Mobilität oder der Energie- und Gebäudetechnik, die für den Standort Sebnitz durchaus eine Alternative sein könnten. Warum also nicht in Sebnitz mit einer Zukunftsinitiative starten? Sozialpläne sind keine Zukunftsinitiativen!“

Aber diese Worte aus der kleinen Kommunalpolitik vor Ort werden nicht gehört. Sie verhallen. Mit den Beschäftigten finden Gespräche über Abfindungen und den Übergang in eine Transfergesellschaft statt. Mitte 2026 ist am Standort Sebnitz definitiv Schluss. „Eine verlängerte Werkbank zieht weiter nach Osten“, resümiert die Wirtschaftsinitiative Sächsische Schweiz. So bekommt auch unsere Region den wirtschaftlichen Niedergang der Industrie in unserem Land zu spüren. Es wird Folgen haben. Hoffen wir, dass sich ein geeigneter Käufer für das Werk an der Hohnsteiner Straße findet und eine neue Beschäftigungsperspektive eröffnet.

Stadtverwaltung