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Mitteilungsblatt der Stadt Hohnstein
Ausgabe 2/2025
Amtliche Bekanntmachungen Rathaus
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Der traditionelle Neujahrsempfang im Hohnsteiner Burgsaal

Voller Burgsaal zu Beginn des Empfanges am 9. Januar 2025. Bürgermeister Daniel Brade stellt den Neujahrsempfang immer unter einen bestimmten Ausspruch. Dieses Mal hatte er sich für einen von Schauspieler Peter Ustinov entschieden: „Wir müssen Brücken zueinander bauen, wenn wir in dieser wahnsinnigen Welt Aussicht auf Rettung haben wollen.“ Das Zitat sei für die aktuelle Zeit zutreffend, so der Bürgermeister. So ist die Dresdner Carolabrücke eingestürzt, die Bad Schandauer Elbbrücke gesperrt und politisch werden mit Brandmauern Brücken abgebrochen. Eine Zeitenwende sei im Anmarsch, wo es notwendig sein wird wieder Brücken zueinander zu bauen. Noch dazu käme eine Zeit mit spürbarem Stillstand und einem Schrumpfen der Wirtschaft. Noch nie sei die finanzielle Not in den Kommunen so groß gewesen wie heute, erklärt Bürgermeister Daniel Brade. Um überhaupt investieren zu können, müsse die Stadt wiederholt im Jahr 2025 einen Kredit aufnehmen. Dazu komme, dass Hohnstein auf finanzielle Hilfen vom Land warten müsse, zum Beispiel für die Hochwasserschäden 2024. Die Bergstraße Goßdorf sei dabei ein großes Sorgenkind. Auch auf dem Geld für die Feuerwehreinsätze beim Waldbrand in Waitzdorf im Nationalpark bleibt die Stadt sitzen. Umso mehr hoffe er jetzt auf die neue Landesregierung, dass die versprochenen 13 Millionen Euro vom Freistaat für die Sanierung der Burg Hohnstein auch in den Haushaltsplan 2025/2026 eingestellt werden. Nur dann könne man im Jahr 2027 mit der Sanierung der Kernburg starten. Daniel Brade hofft auch auf positive Signale in Sachsen für die geplante Hängebrücke über das Polenztal. Trotz aller Schwierigkeiten habe man im vergangenen Jahr Vorhaben abschließen können, wie zum Beispiel die Sanierung der Freibäder in Hohnstein und Rathewalde oder der Brückenstraße in Hohburkersdorf und der Brandstraße-Siedlung in Hohnstein. An der neuen Bahntrasse zwischen Lohsdorf und Ehrenberg entstehen gerade neue Wanderwegbrücken. Der Bürgermeister dankte allen Anwesenden für ihr Mittun und ihr Engagement für unsere Stadt mit allen Ortsteilen. Soweit ein Auszug aus seiner Neujahrsrede, in der er mit einer Trump-Mütze und einem Sack voller Spielgeld auch für Heiterkeit sorgte und Andeutungen zu den politischen Ereignissen in der Welt machte. So bleibt das Fazit, das Alles nichts ist, ohne den Frieden auf der Welt. Möge Mr. President Trump den Krieg in der Ukraine beenden und sein Wahlversprechen einlösen, dann wird auch wieder Geld für die Bergstraße in Goßdorf vorhanden sein, so das Schlusswort des Bürgermeisters.

Der neue Geschäftsführer Daniel Hujer gab einen Einblick in die touristische Entwicklung der Stadt. Er skizzierte die Herausforderungen seiner Tätigkeit, die er im Februar 2024 in Hohnstein aufnahm. Der Bürgermeister nutzte die Gelegenheit, um Herrn Hujer nochmal offiziell vor der Stadtgesellschaft zu begrüßen und ihm den Generalschlüssel der Burg zu übergeben (siehe Foto).

Über 130 Gäste fanden sich im Burgsaal ein, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Musikalisch begleitet wurde der offizielle Teil mit einem Bläserquartett der Elbsandsteiner Blasmusikanten.

Zum Neujahrsempfang wurden wieder drei besondere Personen gewürdigt, die etwas für die Gemeinschaft geleistet haben. Der Stadtrat entscheidet immer im Dezember über die eingegangenen Vorschläge für den Ehrenamtspreis der Stadt. In diesem Jahr werden Matthias Harnisch, Gerlinde Elstner und Roland Döring ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch an die drei Preisträger.

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Matthias Harnisch aus Waitzdorf

Matthias Harnisch engagiert sich seit Jahrzehnten für seinen Heimatort Waizdorf, die Ortsteile Goßdorf und Kohlmühle sowie für die Gesamtgemeinde Hohnstein. Seit dem 25.08.2004 ist er ununterbrochen Mitglied des Ortschaftsrates und zugleich Ortsvorsteher der drei Ortsteile und seit August 2014 Mitglied des Stadtrates der Stadt Hohnstein. Durch seine besonderen Ortskenntnisse und sein Fachwissen arbeitet er ebenfalls aktiv im Bauausschuss der Gemeinde mit. Für Matthias zählen immer die Lösungen der Probleme, ein „geht nicht“ gibt es bei ihm nicht. Das merkt man besonders auch an seiner Nähe zu den Einwohnern, an den vielen Gesprächen die er immer führt und den daraus resultierenden Vorschlägen für die Verwaltung. Man schätze seine Kompetenz und sein sachliches Auftreten, sagte Einwohner Steffen Fischer in seiner Laudatio.

Seit einigen Jahren hat Matthias auch das Goßdorfer Bad sowie das jährlich stattfindende Badfest im Blick. Als Ortsvorsteher kümmert er sich um deren Geschicke oder Probleme und packt, wie sollte es auch anders sein, selbst mit an. Die Ortsbegehungen, den Frühjahrsputz sowie die Feiern der Seniorinnen und Senioren in den drei Ortschaften organisiert er mit seinen Mitstreitern ebenfalls. Matthias Harnisch ist ein Vorbild für die Gemeinschaft und er halte die drei Ortsteile und die Menschen zusammen. Er hat den Ehrenamtspreis redlich verdient.

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Gerlinde Elstner aus Ehrenberg

„Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen“, beginnt Einwohnerin Anett Hübner ihre Laudatio auf Gerlinde Elstner. Schon in den 1980er Jahren begann sie Baumaßnahmen in Ehrenberg zu dokumentieren. Sie dokumentierte den Schulneubau, den Bau der Kanalisation, später die Sanierung der Schule und den Neubau von Wegen und Straßen. Die Ehrenberger Häuserchronik, die einst Herr Förster begonnen hatte, führt sie fort. Mit älteren Einwohnern ist sie regelmäßig im Gespräch um deren Wissen als Zeitzeugen um die Lebensweise in Ehrenberg festzuhalten. Sie dokumentiert das Vereinsleben, deren Mitgliedschaften und die Veranstaltungen. Gerlinde Elstner wirkte ganz aktiv an der Ehrenberger Ortschronik mit. Sie sammelt aber auch. Alte Gegenstände und Antiquitäten, die dann in den Ausstellungen zu Dorffesten Platz finden. Zuletzt zur Ausstellung während des Huschelfestes. „Liebe Gerlinde, wir können wohl nicht einschätzen, wieviel Zeit Du in Dein „chronisches“ Hobby investiert hast. Wir gratulieren Dir zu diesem Preis. Du hast ihn mehr als verdient.“, sprach Anett Hübner die Geehrte an.

Der Eintrag in die Ortschronik für ein bedeutendes Ereignis im Jahr 2025 wird so lauten:

Am Donnerstag, den 09. Januar wurde anlässlich des Neujahresempfangs des Bürgermeister mit geladenen Gästen Frau Gerlinde Elstner für ihr langjähriges Wirken als Ortschronistin geehrt. Sie erhielt den Ehrenamtspreis der Stadt Hohnstein. Sie hat der Dorfgemeinschaft Ehrenberg einen großartigen Schatz geschaffen. Der Ehrenamtspreis ist verbunden mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Hohnstein und wird nur ganz auserwählten Bürgern verliehen.

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Roland Döring aus Ulbersdorf

Roland Döring engagiert sich seit Jahrzehnten für seinen Heimatort Ulbersdorf sowie für die Gesamtgemeinde Hohnstein. Als Mitglied des Stadtrates der Stadt Hohnstein von 2009 bis 2019 war Roland Döring immer an der Entwicklung aller Orte interessiert und brachte in seiner „Amtszeit“ viele Beschlüsse mit auf den Weg. Vor Allem die sozialen Belange haben und hatten es ihm dabei besonders angetan.

Seit vielen Jahren kümmert sich Roland in besonderer Weise um das Schloss und den Schlosspark Ulbersdorf. Durch sein gärtnerisches Fachwissen und seine Erfahrungen ist er eigentlich für den Park unverzichtbar. Nicht nur zu jedem Frühjahrsputz, sondern auch in unzähligen Stunden im gesamten Jahr pflegt Roland die Gehölze, den Teich sowie die Wege. Seit dem Jahre 2017 bietet er außerdem Führungen durch Park und Schloss an, die sehr viel Wissenswertes den Gästen aus Nah und Fern vermitteln. Spätestens seit der Gründung der „Interessengemeinschaft Schloss“ hat Roland Döring noch mehr Mitstreiter zum Ehrenamt überzeugen können. In unzähligen Stunden wurden durch ihn und die anderen Mitglieder Räume umgebaut, saniert oder wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt. Nicht zuletzt das kleine Skulpturenmuseum oder die großen Skulpturen im Park tragen ebenso seine Handschrift mit. Somit war auch eine Beteiligung an der Organisation und Durchführung unseres Dorf- und Heimatfestes unausweichlich. Nun sitzt er mit den anderen Vereinsvorsitzenden im Organisationsteam, organisiert Helfer und arbeitet selbstverständlich direkt beim Fest mit.

Für all diese sowie die vielleicht vergessenen und ungenannten gemeinnützigen Tätigkeiten gilt Roland Döring unser ganz besonderer Dank. Es gibt heute immer weniger Menschen, die sich in dieser besonderen Weise und über einen sehr langen Zeitraum in unsere Gesellschaft einbringen, fasst Ortsvorsteher Ralph Lux in seiner Laudatio das Schlusswort zusammen. Umso mehr hat Roland Döring diesen Ehrenamtspreis verdient.

Die Preisträger bedankten sich nach den Gratulationen sehr herzlich und schilderten dann ihre Sicht auf die Dinge und die Beweggründe für ihr Tun. Wir sind froh, solch engagierte Einwohner in unserer Gemeinde zu haben. Und der traditionelle Neujahrsempfang ist ein würdiger Rahmen für die Verleihung der Ehrenamtspreise. Der Abend klang bei Speis und Trank aus der Burgküche aus.

Stadtverwaltung