Chemnitz, 21. November 2025
Wasserstoff gilt als eine der Schlüsseltechnologien zur Umsetzung der Energiewende. Insbesondere im Rahmen der notwendigen Dekarbonisierung der Industrie entfällt auf Wasserstoff eine zentrale Rolle. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung den Bau eines Wasserstoffkernnetzes beschlossen, wobei eine Anbindung der Stadt Chemnitz und der Region trotz großer Bemühungen von eins und anderen Akteuren bisher nicht vorgesehen ist. Zur Sicherung des Wirtschaftsraums der Region Chemnitz ist die Vorbereitung einer Anbindung an das Wasserstoffkernnetz zwingend erforderlich. Um dies zu erreichen, hat eins Fördermittel der Europäischen Union aus dem Just Transition Fund (JTF) beim Freistaat Sachsen beantragt. Ein Fördermittelbescheid könnte bis Anfang 2026 vorliegen.
Die Vorbereitung der Anbindung an das Wasserstoffkernnetz sieht drei Teilprojekte im Rahmen des Gesamtprojektes vor. Diese umfassen zum einen den Neubau einer Transportleitung zwischen Halsbrücke OT Niederschöna und Oederan OT Hartha mit einer Länge von ca. 26 km.
Hierbei soll die Neuleitung größtenteils im Bereich von Trassen bestehender Gastransportleitungen eingeordnet werden, um zusätzliche Einschränkungen für Eigentümer*innen sowie Natur so gering wie möglich zu halten. Zum anderen ist es vorgesehen, die Bestandsleitung von Hartha
bis Chemnitz auf einer Länge von ca. 14 km auf Wasserstoff umzustellen. Weiterhin ist im Rahmen des Projektes die Errichtung je einer Regelanlage zum vorgelagerten Wasserstoffkernnetz sowie zwischen der Neuleitung und der Bestandsleitung bei Hartha erforderlich.
Die geplante Trasse der Transportleitung zwischen Niederschöna und Hartha betrifft insgesamt ca. 330 Flurstücke. Deren mehr als 200 Eigentümer*innen wurden unlängst vom eins-Netzbetreiber inetz über beauftragte Planungsbüros angeschrieben. Davon liegen ca. 50 Flurstücke im Gebiet der Gemeinde Halsbrücke in den Gemarkungen Niederschöna, Falkenberg, Conradsdorf und Tuttendorf. Erst nach Vorliegen der Einverständniserklärungen der Grundstückseigentümer kann das Vorhaben in Gänze umgesetzt werden.
Vorbehaltlich eines positiven Fördermittelbescheids sowie dem Erhalt aller erforderlichen Genehmigungen ist der Baubeginn ab dem Frühjahr 2027 vorgesehen. Die Gesamtinvestitionen dieses Projektes belaufen sich auf rund 30 Millionen Euro, wovon auf fast 19 Millionen Euro Fördermittel gesetzt wird.
Die Anbindung an das Wasserstoffkernnetz stellt nicht nur für die Region Chemnitz einen wichtigen Beitrag zur Energiewende dar. Perspektivisch ist auch die Bereitstellung von Wasserstoff für weitere Kommunen und Industrie in der Region denkbar. Mit der Vorbereitung der Anbindung
an das Wasserstoffkernnetz wird ein wichtiger Grundstein für die zukunftssichere, grüne Versorgung mit dem gasförmigen Energieträger gelegt.