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Der Holzhausener - Informationsblatt
Ausgabe 11/2025
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Heilende Pflanzen vor unserer Haustür

Eine der ältesten Arzneipflanzen ist die in Afrika heimische Baumaloe (Aloe aborescens). Früher fehlte sie wohl in keinem Haushalt. Es ist eine stammbildende Form, die zu den Grasbaumgewächsen zählt. Baumaloe, wie ihr Name schon sagt, bildet Stämme aus (aborescens - baumartig). Im Volksmund ist sie auch unter dem Namen Tintenfischaloe bekannt. Die Blätter sind rosettenförmig angeordnet und sehen aus wie Tentakeln. Die Baumaloe kann bis zu 3 m groß werden. In Innenräumen ist sie durch den Schnitt strauchartig. An den Blättern ist sofort zu erkennen, dass es sich um eine sukkulente Pflanze handelt. Die Feuchtigkeit wird von innen in den Blättern gespeichert. Die schwertförmigen Blätter laufen nach oben spitz zu. Am Blattrand sind sie mit dornigen Zähnen bewehrt. „Zähne“ zeigen die Pflanzen auch auf der Blattunterseite. Die Blätter sind rosettenartig angeordnet. Je weiter sich die Blattrosette öffnet, umso tiefer biegen sich die unteren Blätter nach außen und erinnern an die Arme eines Tintenfisches. Die Blätter sind graugrün und wirken wie bereift. Die Wachsschicht ist Schutz vor großer Hitze. In den prall gefüllten Blättern befindet sich ein heilkräftiger Saft. Dieser lindert Insektenstiche, Sonnenbrand oder Entzündungen und hilft bei Wunden und Narben.

Die Anwendung ist ähnlich wie bei Aloe vera. Beim Anschneiden wird ein gelber, bitterer Saft, das Aloin gebildet. Dieser schützt die Pflanze vor Parasiten, Viren und Bakterien. Er sollte nicht mit der Haut in Kontakt kommen. Die zu benutzenden Pflanzen sollten mindestens ein Alter von drei Jahren haben, da die jüngeren Pflanzen noch nicht die volle Heilkraft besitzen.

Die Blüte der Pflanze erstreckt sich von Dezember bis Mai. Die orangeroten Blüten stehen in einem fackelähnlichen Blütenstand. Viele lange röhrenförmige Einzelblüten hängen mit dem Aufblühen herab. Die Fruchtstände tragen Kapselfrüchte.

Die Baumaloe kann als Zimmerpflanze gehalten werden. Den Sommer kann sie im Freien in voller Sonne verbringen. Der Standort sollte regengeschützt sein. Auch sollten die Pflanzen nicht zu spät in das Winterquartier (12 - 15 º) gestellt werden. Baumaloe ist eine wärmeliebende Aloeart. Sie gedeiht gut in einer Sukkulentenerde mit Drainageschicht. Der Gießbedarf hängt von der Temperatur ab. Vorsicht! Nicht in die Blätter gießen, diese können sonst faulen.

Vermehrt werden kann die Pflanze recht einfach über Stecklinge.

In dem Gel sollen die unterschiedlichsten Inhaltsstoffe enthalten sein, so 20 Mineralstoffe, 18 Aminosäuren und 10 Vitamine. Die Pflanze ist pharmakologisch gut charakterisiert und steht seit 2019 von der Europäischen Arzneimittelbehörde in Österreich (EMA) als traditionelles Heilmittel zur Verfügung. Die Baumaloe wird innerlich und äußerlich angewendet. Über die innerliche Anwendung gibt es unterschiedliche Meinungen, von nicht anwenden bis zur Anwendung bei Tumoren. Die äußerliche Anwendung ist unumstritten. Die Inhaltsstoffe haben immunmodulierende und stärkende, antivirale, antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Neben den aufgeführten Inhaltsstoffen sind in den Blättern noch das giftige Aloin und andere Anthranoide enthalten, die zu schweren Gesundheitsstörungen führen können. Die Folge können Bauchschmerzen, Durchfall oder Nierenversagen sein. Vorsicht ist geboten! In der Kosmetik ist die Baumaloe Bestandteil von Cremes und Lotionen.

Herzliche Einladung zu den Veranstaltungen im November:

Samstag, 08.11.2025, 17.00 Uhr Über uns die Sterne - Abendspaziergang für die ganze Familie mit Heile Schüürmann Teilnahmegebühr inkl. Stockbrot am Lagerfeuer, Erwachsene 10 Euro, Kinder 5 Euro

Sonntag, 09.11.2025, 16.00 Uhr Unsere Eichen im Klimawandel mit Diplomforstingenieur a.D. Harald Köpping im Holzbau mit Kaffee und Kuchen, Eintritt 4 Euro

Samstag, 15.11.2025, 10.00 Wilder Samstag: Unterirdische Schätze Zu Zeiten unserer Urgroßeltern gehörten alte Gemüsesorten wie Pastinake, Steckrübe oder Rote Bete zum alltäglichen Speiseplan. Lernen Sie mit Heile Schüürmann und Silke Petersen unbekanntes Wurzelgemüse kennen und bereiten Sie mit uns leckeres im Hexenkessel. Teilnahmegebühr für Vortrag, Workshop mit medizinischen und kulinarischen Zubereitungen: 28 Euro

Samstag, 22.11. 2025, 10.00 - 12.30 Uhr Adventsbasteln Unter der Anleitung von Heike Schüürmann können Sie Adventskränze binden oder Gestecke in adventlicher Atmosphäre gestalten. Teilnahmegebühr 5 Euro, Kinder 1 Euro zzgl. Materialkosten (ca. 20 Euro)

Kontaktdaten: Freundeskreis Botanischer Garten Oberholz, Störmthaler Weg 2, 04463 Großpösna, Tel. 034297- 41249, Mail: botanischer-garten-oberholz@gmx.de

Hannelore Pohl