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Der Holzhausener - Informationsblatt
Ausgabe 3/2025
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Heilende Pflanzen vor unserer Haustür



Neben Mais und Reis leistet Weizen (Triticum aestivum) einen wichtigen Beitrag zur Ernährung der Weltbevölkerung. Weizen gehört wie alle Getreidearten zur Familie der Süßgräser.

Weizen wird schon sehr lange angebaut. Älteste Funde gehen auf die Zeit von 7.800 - 5.200 v. Chr. zurück. Somit ist Weizen die zweitälteste Getreideart nach der Gerste. Interessant ist die Entstehung unseres Kulturweizens. Ein Wildweizen mit brüchiger Ährenspindel, kurzer Ähre und kleinen Körnern wird als Vorfahr unseres Kulturweizens gesehen. Er wurde in Kultur genommen und verlor seine Wildpflanzenmerkmale. Es entwickelte sich das sog. Einkorn, Triticum monoccocum. Spontan kam es zu einer Kreuzung dieser Pflanze mit einem Ziegenweizen, Aegilops, eigentlich einem Unkraut. Ein Kreuzungsprodukt dieser Pflanze übertraf das Einkorn an Wüchsigkeit und Größe. Auch dieser Wildweizen verlor durch ständigen Anbau seine negativen Merkmale und es entstand der Emmertyp. Wiederum durch spontane Kreuzung mit einem Wildtyp, Aegilops squarrosa, entwickelte sich der Spelta Typ. Aus ihm ging durch Mutation (erbliche Veränderung) und Kombination unser Saatweizen hervor. Diese Entwicklung war ein langjähriger Prozess, der offensichtlich in der Steinzeit begann. Durch Kreuzungen und weitere Kombination entstand unser hoch ertragreicher Saatweizen, der weltweit angebaut wird.

Weizen ist eine einjährige Pflanze. Doch wird zwischen Winter- und Sommerweizen unterschieden. So benötigt der Winterweizen um Körner auszubilden, einen Kälteschub. Die Aussaat erfolgt deswegen schon im Herbst. Der Sommerweizen kommt ohne diese Kälteperiode aus und wird erst im Frühjahr gesät. Aus den Samen entwickeln sich die Pflanzen, die 40 - 160 cm groß werden können. Die Pflanzen bestocken sich, d.h., es werden mehrere Halme gebildet, die dann Ähren tragen. Der Halm ist rundlich und steht aufrecht. Die Blattscheiden sind bis zum Grund hin offen. Das Blatthäutchen ist ein kurzer häutiger Saum. Die Blattspreiten sind bis zu 40 cm lang und flach ausgebreitet. Sie tragen am Grunde zwei sichelförmige Öhrchen. Der Blütenstand ist endständig und eine Ähre. Ohne Granne kann sie 6 - 18 cm lang werden. In der Ähre findet die Selbstbefruchtung statt. Je Ähre können 25 - 40 Samen (Karyopsen) gebildet werden. An das Klima, den Boden und die Wasserversorgung stellt Weizen sehr hohe Ansprüche. Dennoch ist Weizen heute die am häufigsten angebaute Getreideart.

Interessant ist der Aufbau des Weizenkorns. Es besteht aus drei wesentlichen Teilen, der Frucht- und Samenschale als äußere Umhüllung und Schutzschicht für den Keimling,die bis zu 40 % Mineral- und Ballaststoffe enthält. Dem Keimling, oder dem Embryo der zukünftigen Pflanze, bei dem Wurzel- und Triebanlage schon vorhanden sind und dem Mehlkörper. Dieser wird von der Aleuronschicht umhüllt. Sie dient dem Korn als Nährstoffspeicher und -leiter, enthält 30 % des Korneiweißes und ist reich an Fermenten und Vitaminen. Der Mehlkörper besteht aus Stärkekörnchen die durch Eiweißstrukturen, dem „Klebereiweiß“ zusammen gehalten werden. Er enthält fasst 100 % Stärke im Korn, jedoch wenig Ballaststoffe und Eiweiß. Das im Mehlkörper enthaltene Eiweiß ist wichtig für die Fähigkeit, Wasser zu binden, also für die Backfähigkeit des Mehls. Die Höhe der Inhaltsstoffe hängt u.a. von der Sorte, der Nährstoffversorgung und der Wasserzufuhr ab.

Weizen, Weichweizen, wird vorwiegend zur Herstellung von Brot verwendet Hartweizen dient zur Herstellung von Teigwaren, wie Makkaroni und Nudeln. Spezielle Kleberweizen werden weniger geeigneten Backweizen zugeführt, um die Backqualität zu verbessern. Aus anfallenden Nebenprodukten wie Frucht- und Samenschale und Keimlingen wird Kleie, ein wertvolles Viehfutter, gewonnen. Bleiben diese Bestandteile im Mehl enthalten, kann daraus ein Vollkornbrot gebacken werden. Manche Menschen vertragen kein Klebereiweiß, regieren darauf allergisch und müssen dies meiden (Zöliakie). Doch auch für sie gibt es Alternativen.

Weizen wird genutzt als Viehfutter, zur Produktion von Hefeweizenbier, als Ausgangsprodukt von Korn, Gräupchen und Grieß.

Herzliche Einladung zu unseren Veranstaltungen:

Samstag, 01.03., 17.30 Uhr Über uns die Sterne Sterne - Abendspaziergang für die ganze Familie: Mit der Dämmerung begeben wir uns auf einen stimmungsvollen Spaziergang ins Oberholz und erleben einen geheimnisvollen Lichterpfad im nächtlichen Botanischen Garten. Teilnahmegebühr inkl. Stockbrot am Lagerfeuer: Erwachsene 10 Euro, Kinder 5 Euro (Anmeldung mit Vorkasse bis 26.02.2025). Heike Schüürmann, Dipl.-Biologin + Naturpädagogin.

Sonntag, 23.03.2025, 10.00 - 12.30 Uhr Frühlings-Tag-Nacht-Gleiche

Kosten Sie, wie der Frühling schmeckt. Bei einem Rundgang durch den Garten mit der Dipl. Biologin Heike Schüürmann und der Kräuterfachfrau Silke Petersen sammeln wir die ersten (Wild)Kräuter und verarbeiten sie zu einem gemeinsamen Imbiss. Teilnahmegebühr inkl. diverser Kostproben: 16 Euro (Anmeldung mit Vorkasse bis 19.3.2025).

Samstag, 29.03.2025, 18.00 Uhr, Drinnen & Draußen ändern sich die Zeiten - Erzähltes Leben im Rahmen der Leipziger Buchmesse Leipzig liest Jürgen R. Naumann - Mitteldeutscher Verlag. Eintritt: 5 Euro VVK / 7 Euro AK. Anmeldung: 034297-1401-0 oder info@kuhstall-ev.de.

Samstag, 05.04.2025, 9.00 - ca. 12.00 Uhr Arbeitseinsatz Gartenputz mit Vorbereitung der Beete nach dem Winter und Versorgung der Pflanzen vor und im Gewächshaus für das Kräuterfest. Im Anschluss gemeinsamer Mittagsimbiss.

Freitag, 11.04.2025, 19.00 Uhr „Lasst uns reden ...“„Früher war es doch auch schon heiß!‘ - Lasst uns über Klimaschutz diskutieren“. Kommen Sie vorbei, bringen Sie Ihre Fragen mit und gestalten Sie mit uns den Dialog. Gesprächsführung: Anja Thiele, Kulturbüro Sachsen. Herzliche Einladung an alle!

Sonntag, 13.04.2025, 16.30 Uhr Das wahre Leben ist doch anders - Eine Suche nach dem Glück Turmalin Theater. Frei nach Anton Tschechow mit Darstellerin Cornelia Gutermann-Bauer. Eintritt: VVK 12 Euro / AK 15 Euro. Anmeldung: info@kuhstall-ev.de oder 034297-1401-0.

Sonntag, 27.04.2025, 10.00 - 12.00 Uhr Frühlingswanderung durch das Oberholz

Bei einem Waldspaziergang durch das Oberholz mit Diplomforsting. Harald Köpping werden die gekürten Pflanzen und Tiere des Jahres 2025 vorgestellt: Roteiche (Baum), Linde (Heilpflanze), Hausrotschwanz (Vogel). Teilnahmegebühr: 4 Euro (Anmeldung bis 25.04.2025), Treffpunkt Eingang Botanischer Garten Oberholz.

Sonntag, 27.04.2025, 10.00 - 17.00 Uhr Kräuterfest Ganztägig großer Pflanzen- und Jungpflanzenverkauf. Vorstellung verschiedener Vereine, Bücher- und Gartenschmuckflohmarkt, Saatguttauschbörse, Verkaufsstände. Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Details entnehmen Sie bitte unserer Homepage oder dem Programm. Eintritt: 4 Euro, Kinder frei.

Kontaktdaten: Freundeskreis Botanischer Garten Oberholz, Störmthaler Weg 2, 04463 Großpösna, Tel. 034297 41249, Mail: botanischer-garten-oberholz@gmx.de

Hannelore Pohl