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Der Holzhausener - Informationsblatt
Ausgabe 6/2025
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Heilende Pflanzen vor unserer Haustür



In diesem Monat möchte ich auf eine Pflanze aufmerksam machen, die noch eine echte Rarität sein dürfte. Sie wurde auf dem Blumenmarkt als außergewöhnliche Pflanze angeboten. Ihr Name ist Australisches Zitronenblatt (Plectranthus species). Sie gehört zur Familie der Lippenblütler und der Gattung der Harfengewächse.

Beheimatet ist die Pflanze in den tropischen Regionen Australiens. Dort weist sie einen strauchartigen oder baumartigen Wuchs auf und kann bis zu 2 m groß werden. Sie bildet Handteller große Blätter, die weich und dick sind. Sie sind leicht behaart und verströmen einen angenehmen zitronenartigen Duft. Doch die Blätter duften nicht alle gleich. Abhängig vom Alter duften sie mehr nach Minze oder mehr nach Frucht. Die jungen Blätter verströmen ein fruchtiges Aroma, mittlere Blätter in Richtung Zitrone und die älteren Blätter eine Komposition von Citronellaöl mit einer Spur Minze. Jeder Duft, auch in der Umgebung aufzunehmen, ist intensiv, angenehm und nicht aufdringlich. Er vermittelt ein Gefühl von fernen Ländern. Er kann sogar unerwünschte Insekten von der Pflanze abhalten. Die Grundfarbe der Blätter ist grün, mit einem leicht silbernen Glanz. Die Pflanze schimmert, wenn Licht auf sie fällt. Im Spätherbst, Oktober /November, erscheinen kleine, blassblaue Blüten. In ihrer Heimat werden auch Früchte gebildet. In unseren Breiten geschient dies allerdings nicht.

Für Menschen ist die Pflanze nicht giftig. Für Tiere offensichtlich auch nicht. Das Australische Zitronenblatt ist ein Unikat und kann eigentlich mit keiner anderen Pflanze verwechselt werden.

Die Pflanze ist sehr genügsam. Sie benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen nährstoffreichen Boden, der nicht austrocknen darf. Sie ist mehrjährig aber nicht winterfest. Temperaturen unter 15 ºC verträgt sie nicht. Im Sommer, nach den Eisheiligen, kann sie gut im Freien stehen. Kübel sind dazu hervorragend geeignet. Im Frühjahr bekommt sie einen kräftigen Rückschnitt, so wächst sie schön buschig. Vermehrt werden kann das Australische Zitronenblatt am effektivsten über Stecklinge. Dazu werden Triebspitzen geschnitten und in Erde oder Sand gesetzt. Nach wenigen Tagen zeigen sich die ersten Wurzeln. Es geht recht einfach.

Der Wasserbedarf der Pflanze ist gering. Staunässe wird nicht vertragen. Durch das schnelle Wachstum ist der Nährstoffbedarf groß, so dass eine regelmäßige Düngerabe nötig ist.

Da die Pflanze noch nicht all zulange auf dem Markt ist, sind ihre Verwendungsmöglichkeiten ganz gewiss noch nicht alle bekannt. Sie eignet sich als Gewürzmittel für Süßspeisen, Kuchen und Desserts. Erfrischungsgetränke werden durch das Australische Zitronenblatt aufgepeppt, auch für Gelee, Kompott, Marmelade, Soßen und Salate ist es geeignet. Durch die Inhaltsstoffe, ätherische Öle, darunter Limonen und Citral, Flavonoide, wie Quercetin und Luteolin, Gerbstoffe und Triterpene wirkt die Pflanze entzündungshemmend, antibakteriell, antimykotisch, antiviral und antioxidativ. Offensichtlich eine Pflanze, der noch eine große Zukunft bevor steht.

Lecker soll ein Eistee schmecken, deren Grundlage frische Blätter sind. Für eine Tasse soll ein viertel Blatt genügen, da der Gehalt an äth. Öl sehr hoch ist. Das Blatt mit kochendem Wasser übergießen und etwas Zitronensaft dazu geben. Abkühlen lassen und trinken. Neben dem zitronigen Hauptgeschmack soll noch eine angenehm rosenartige Note zur Geltung kommen.

Verarbeitet werden die frischen Blätter, sie sich gut schneiden lassen sowie längere Zeit frisch und geschmeidig halten. Zum Trocknen ist die Pflanze nicht geeignet.

Botanisch ist die Art noch nicht bekannt. Laut Literaturangaben wächst sie in der Nähe der Ortschaft Mount Carbine, im tropischen Queensland in Australien. Es könnte sein, dass es eine Unterart von Plectranthus bellus ist.

Herzliche Einladung zu den Veranstaltungen im Juni:

Freitag, 20.06.2025 17.00 - ca. 19.00 Uhr Vögel in verschiedenen Lebensräumen

Mit Lothar Andrä, Kreisnaturschutzbeauftragter und Heike Schüürmann, Dipl.-Biologin, erfahren Sie Wissenswertes zu Gesang, Biologie und Lebensweise unserer heimischen Vogelarten. Bei einem Spaziergang durch den Botanischen Garten und dem Waldgebiet Oberholz. Fernglas nicht vergessen. Eintritt frei, Spenden erbeten. Anmeldung bis 17.6.2025.

Freitag, 20.06.2025 18.00 - 22.00 Uhr Mittsommer - längster Tag des Jahres / Räuchern Nutzen Sie die Gelegenheit, Kräuter für Räucherbuschen zu sammeln, am

Johannisfeuer zu sitzen oder einfach nur die Abendstimmung zu genießen.

Wir reichen Getränke, Brot und Käse (kostenpflichtig).

Eintritt frei, wir freuen uns über Ihre Spende. Anmeldung bis 16.6.2025.

Team des Botanischen Gartens Oberholz.

Kontaktdaten: Freundeskreis Botanischer Garten Oberholz, Störmthaler Weg 2, 04463 Großpösna, Tel. 034297- 41249, Mail: botanischer-garten-oberholz@gmx.de

Hannelore Pohl