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Der Holzhausener - Informationsblatt
Ausgabe 7/2023
Kulturgeschehen
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Liebe Leserinnen und Leser,



für die Urlaubs- und Sommerzeit möchte ich Ihnen einige Bücher aus der Bibliothek vorstellen.

Dröscher, Daniela: Lügen über meine Mutter. - Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2022. - 442 S.:

Die Familie lebt in einem kleinen Dorf im Hunsrück, Vater, Mutter und die Tochter Ela. Der Vater moniert ständig, dass seine Frau zu dick sei. Ela beobachtet und fühlt die Spannung, die fast zu jede Minute des Zusammenseins in der Luft liegt. Sie berichtet aus der Perspektive einer Sechs-bis Zehnjährigen über die Jahre zwischen 1986 bis 1990. Eine unausgesprochene Wut seitens der Mutter und die ständigen Nörgeleien des Vaters, der ihre Figur zur Ursache für seine eigenen Misserfolge erklärt, prägt das Geschehen. Hin und her gerissen zwischen der Liebe zur Mutter und dem Vater muss sich Ela einen eigenen Weg suchen. Die achtziger Jahre mit ihren gesellschaftlichen und familiären Zwängen werden ausgezeichnet wiedergegeben. Die Autorin hat in diesem Roman ihre eigene Geschichte erzählt.

Gutsch, Jochen; Leo Maxim. - Frankie - München: Penguin, 2023. - 186 S.:

Richard Gold hat alles vorbereitet. Heute ist der Tag, an dem er sich das Leben nehmen wird. Der Strick liegt schon um seinen Hals, als sich ein dürrer Kater vor das Fenster setzt, interessiert glotzt - und Gold komplett aus dem Konzept bringt. Als dann der Kater auch noch bei Gold einzieht, weil der einen großen Fernseher hat, ein „extremst“ weiches Bett und pünktlich Essen serviert, beginnt die skurrile Freundschaft zwischen zwei Außenseitern.

Ein Mann, der sterben will, der Kater Frankie, der ein Zuhause sucht. Eine berührende und zugleich urkomische Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft und den Weg zurück ins Leben.

Thorn, Ines: Monsieur Jammet und der Traum vom Grand Hotel. - München: Random, 2022. 398 S.:

Paris, Anfang der 1940er Jahre. Es ist die Zeit der Besatzung und der Résistance, Paris ist wie eingefroren. Und mittendrin steht das „Le Bristol“, geführt von Hippolyte Jammet. Eine kleine Insel, die versucht, sich den Besatzern nicht zu beugen.

Hippolyte Jammet ist nicht nur Hotelier, er ist auch ein äußerst sympathischer Zeitgenosse, der stets ein offenes Ohr, nicht nur für die Wünsche seiner Gäste, sondern auch für die Nöte seiner Angestellten hat. Einer, der alles zusammenhält, der Verantwortung für die Dinge, die im Hotel Bristol vonstattengehen, übernimmt. Denn alles, was im Le Bristol passiert, bleibt auch im Le Bristol, das ist die goldene Regel, an die sich alle zu halten haben.

Ines Thorn erzählt in diesem Buch die wahre Geschichte des Hotels Le Bristols und seines Inhabers in der Zeit der deutschen Besatzung. Hippolyte Jammet hat damals wirklich geholfen, jüdische Mitbürger außer Landes zu schmuggeln und war auch bei der Befreiung von Paris maßgeblich an der Sicherung der Stadt beteiligt.

Stuckrad-Barre, Benjamin von: Noch wach?. - Kiepenheuer & Witsch, 2023. - 372 S.:

Ein spannender, süffiger Roman über die Zustände in einem Medienhaus. Stuckrad-Barre beschreibt Missbrauch von abhängigen Redakteurinnen durch einen größenwahnsinnigen Chefredakteur, der von seinem im Verschwörungswahn gegen angeblich linksversiffte Machenschaften in der Republik manisch befangenen Senderchef weitestgehend gedeckt wird. Ein Seitenstrang spielt in den USA und schildert die dort entstehende Me-too-Bewegung.

Abel, Susanne: Was ich nie gesagt habe: Gretchens Schicksals Familie. - München: dtv, 2022. - 559 S.:

Tom Monderath, ein bekannter Nachrichtensprecher, dessen Mutter an Demenz erkrankt ist, trifft durch Zufall auf seinen Halbbruder Henk, der alles über ihren gemeinsamen Vater wissen will. Doch der Vater starb vor vielen Jahren und seine demente Mutter Greta kann Tom nicht befragen. Als noch andere Halbgeschwister auftauchen, folgen Toms Freundin Jenny und Henk den Spuren Konrads. Selbst fast noch ein Kind, kämpfte Toms Vater im Krieg, geriet in amerikanische Gefangenschaft, bevor er in den späten 40er-Jahren nach Heidelberg kommt. Dort verliebt er sich Hals über Kopf in die junge Greta, nicht ahnend, dass ein Geheimnis aus der dunkelsten Zeit des Nationalsozialismus ihre gemeinsame Familie ein Leben lang begleiten wird.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Sommerlesezeit

H. Smers