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Der Holzhausener - Informationsblatt
Ausgabe 7/2025
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Heilende Pflanzen vor unserer Haustür



Die Maulbeerbäume im Botanischen Garten haben ihre Früchte schon angesetzt. Nun gilt es nur zu warten, bis sie weiß oder schwarz sind. Dann können sie geerntet und verzehrt werden.

Maulbeerbäume gehören zu den ältesten Kulturen der Menschheit. Schon 2.700 v. Chr. wurde der Maulbeerbaum in China wegen seiner Blätter als wichtige Basis für die Seidenraupenzucht verwendet. Die Griechen verehrten die Maulbeere als Nahrung für die Götter. Bis ins 17. Jahrhundert galten die Maulbeeren als die beliebteste Obstart.

Die Weiße (Morus alba) und die Schwarze (Morus niger) Maulbeere haben ihre Heimat in Asien. Die Rote Maulbeere (Morus rubra) stammt aus Nordamerika. Die Maulbeerbäume gehören zur Familie der Maulbeergewächse. In Südeuropa sind die Bäume stärker verbreitet als bei uns. Doch auch in unsere Region kehren die Pflanzen zurück, sind sie doch pflegeleicht und dekorativ.

Der Maulbeerbaum ist ein sommergrüner Baum, der bis zu 15 m hoch werden kann. Die Rinde ist faserig und weich. Auch trägt sie charakteristische Längsstreifen. In Asien wird daraus das hochwertige Japanpapier hergestellt. Die Blätter erscheinen erst nach den Frösten. Sie sind ei- oder herzförmig und können zwei oder dreifach gelappt sein. Der Rand ist grob gezähnt. Im Herbst färben sich die Blätter gelb. Die Blüten erscheinen im Mai- Juni. Die Blütenstände sind wie Kätzchen und hängen in Ähren herab. Es gibt männliche und weibliche Blütenstände. Der Pollen wird durch den Wind übertragen. Die entstehenden Früchte ähneln in ihrem Aussehen Brombeeren, sind aber länger. Die roten und schwarzen Früchte sind schmackhafter als die weißen. Die Früchte reifen nach und nach ab Juli. Auch Tiere, wie Insekten, Vögel und Eichhörnchen nutzen die Früchte.

Die Früchte sind eine wahre Delikatesse und ein echtes Superfood. Sie enthalten viel Vitamin C, das das Immunsystem stärkt, Vitamin A, das sich positiv auf die Sehkraft auswirkt, Vit. E, ein Antioxidans und Vit. K, das gut für die Blutgerinnung ist. Weiterhin sind Mineralstoffe, wie Eisen, Kalzium, Magnesium, Zink und Phosphor enthalten. Antioxidantien, wie Anthocyane und Polyphenole schützen unsere Zellen vor freien Radikalen. Ballaststoffe, die für die Verdauung gut sind und ein Sättigungsgefühl vermitteln und Spurenelemente (Zink, Bor, Fluor und Mangan) runden die Inhaltsstoffe ab. Natürlicher Zucker ist ebenfalls vorhanden, so dass die Früchte in Maßen verzehrt werden sollten.

Die frischen Früchte u.a. der Schwarzen Maulbeere werden zu Sirup verarbeitet. Auch werden sie als Geschmackskorrigenz und als Schminke (natürliches Lippenrot) eingesetzt.

Die Blätter der Maulbeere werden zur Behandlung von Blasen- und Harnwegsentzündungen eingesetzt.

In der Ernährungslehre der Hildegard von Bingen hat die Maulbeere einen hohen Stellenwert, wurde doch die schleimlösende Wirkung der Pflanze bei Fieber, Husten und Halsschmerzen geschätzt.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird ein Tee aus frischen oder getrockneten Blättern bei Erkältungen und Fieber empfohlen, auch soll der Tee blutdrucksenkende Wirkung haben.

Sehr hervorragend soll ein Honig, veredelt mit Maulbeeren schmecken. Die Nährstoffe der Maulbeere stärken, vitalisieren und haben eine positive Wirkung auf Körper und Geist.

Interessant ist, dass die Blätter der Maulbeere für die Zucht der Seidenraupe verwendet werden. Die Seidenspinnerlarve verpackt sich in einen Kokon aus einem 900 m lagen Seidenfaden. 8 Tage nach dem Einspinnen verpuppt sich die Seidenraupe. Nach weiteren 8 Tagen schlüpft ein Schmetterling aus dem Kokon. Die Seidenraupe ernährt sich ausschließlich von Maulbeerblättern. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Seidenraupenzucht durch günstige Seidenimporte verdrängt.

Einladung zu den Veranstaltungen im Juli:

Samstag, 0 5.07.2025 14.00 - 16.30 Uhr Farben der Malven - Goethes Pflanzenpassion. Im Garten des Parks an der Ilm wurden alljährlich Malvenfeste gefeiert.

Gestützt auf eigene Aquarelle und Acrylbilder spricht Konrad Lindner über die Farben der Malven und über Goethes Freude an den Stockrosen. Im Anschluss Herstellen von Pflanzenfarben, mit denen unter fachkundiger Anleitung eigene Kunstwerke entstehen. Teilnahmegebühr: 28 Euro je Teilnehmer inkl. Material und Anleitung. Anmeldung bis 30.6.2025. Dr. Konrad Lindner, Wissenschaftsjournalist und passionierter Maler, Heike Schüürmann (Herstellung der Pflanzenfarben), Dipl.-Biologin.

Sonntag, 06.07.2025 11.00 - 12.00 Uhr Seid ihr auch alle da? Sommertheater für alle ab 4 Jahre „Show und Spektakel“ - Mitmachzirkus mit Fahrrad. Eintritt 6 Euro für Klein und Groß. Anmeldung und Karten unter 034297-14010 oder info@kuhstall-ev.de.

Sonntag, 06.07.2025 15.00 - 17.00 Uhr Musik und Kaffee mit Thomas Spillner - Oldies, Rock´n Roll, countrymusik = Kulthits zum Mitsummen. Für den Erhalt des Gartens bitten wir Sie um Entrichtung von drei Garten- Gulden (3Euro)

28.7.2025 - 1.8.2025, 9.00 - 16.00 Uhr NaturCamp im Botanischen Garten für Mädchen und Jungen im Alter von 8 bis 12/13 Jahren Eine Woche lang der Natur auf der Spur. Gemeinsam mit Heike Schüürmann und ihrem erfahrenen Team wartet eine spannende Zeit auf euch! Kosten inkl. Verpflegung, Übernachtung & Material 180 Euro pro Kind. Änderungen vorbehalten. Anmeldung unter: botanischer-garten-oberholz@ gmx.de. Heike Schüürmann, Dipl.-Biologin +Naturpädagogin.

Sonntag,03.08.2025 11.00 - ca. 12.00 Uhr Seid ihr auch alle da? Sommertheater für alle ab 4 Jahre „Der kleine Tiger braucht ein Fahrrad“, Theater Fuchs. Eintritt für alle 6 Euro. Anmeldung und Karten: 034297-14010 od. info@kuhstall-ev.de.

Sonntag, 03.08.2025 15.00 - 17.00 Uhr Musik und Kaffee - mit der „Ein-Woman-Band“ Susann Grossmann Für den Erhalt des Gartens bitten wir Sie um Entrichtung von drei Garten- Gulden (3 Euro).

Kontaktdaten: Freundeskreis Botanischer Garten Oberholz, Störmthaler Weg 2, 04463 Großpösna, Tel. 034297- 41249, Mail: botanischer-garten-oberholz@gmx.de

Hannelore Pohl.