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Der Holzhausener - Informationsblatt
Ausgabe 8/2024
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Heilende Pflanzen vor unserer Haustür



Im Sommer können wir uns an den roten Blüten des Wiesen- oder Rotklees (Trifolium pratense) erfreuen. Bekannt ist er auch unter den Namen Honig-, Futter- oder Mattenklee, Hergottafleisch oder Zuckerblümeli. Alle etwa 245 Trifoliumarten gehören zu der großen Familie der Schmetterlingsblütler. Doch werden auch andere Gattungen als Klee bezeichnet, so z.B. der Steinklee (Melilotus), der Schneckenklee (Medicago), der Hornklee (Lotus), der Wundklee (Anthyllis) oder der Sauerklee (Oxalis).

Der Wiesenklee ist eine ausdauernde Pflanze, die während der Blüte (April bis September) 15 - 80 cm hoch werden kann. Aus einem kurzen Wurzelstock entwickelt sich ein Rasen, der blühende und nicht blühende Stängel aufweist. An den Stängeln sitzen dreizählige Laubblätter, die im oberen Bereich kürzer gestielt sind als im unteren Bereich. Die Teilblätter sind eiförmig bis elliptisch. Oberseits weisen sie ein frisches Grün mit hellgrünen Zonen auf. Die Blättchen sind fein behaart, der Rand ist glatt. Die roten zwittrigen Schmetterlingsblüten sind in Köpfchen vereinigt. Sie enthalten reichlich Nektar und werden besonders von langrüsseligen Hummeln aufgesucht, da sich der Nektar am Ende einer 9 - 10 mm langen Röhre befindet, die für Bienen nicht zugänglich ist. Dunkle Erdhummeln begehen Nektarraub, in dem sie in die Kronröhren Löcher beißen. So können sich auch Bienen und Schmetterlinge an der Pflanze laben. Bei spontaner Selbstbefruchtung findet keine Samenbildung statt. Ansonsten werden in kleinen Hülsen zwei Samen gebildet, die bis zu 100 Jahren keimfähig bleiben können. Die Samenreife erfolgt im August, die Verbreitung der Samen durch Grasfresser, Ameisen und Regenwürmer.

Wiesenklee ist auf Fettwiesen, Feldern und lichten Wäldern zu finden. Er wird aber auch angebaut. Ist er doch durch die Knöllchenbakterien ein guter Bodenverbesserer. Er liebt frische, nährstoffreiche, tiefgründige Lehm- und Tonböden, sowie kalk- und sulfathaltige Böden in Höhenlagen bis zu 2.000 m.

Als Heilpflanze wurde er schon in der Antike genutzt. Interessant sind seine Inhaltsstoffe, wie Gerbstoffe, verschiedene Glycoside, phenolische Substanzen und Isoflavone. Als Droge werden die Blüten frisch oder getrocknet verwendet. Volkstümlich werden sie genutzt bei chronischen Hautkrankheiten, wie Ekzemen oder der Schuppenflechte und bei Keuchhusten. In ländlichen Gebieten, wo die Droge hauptsächlich zur Verfügung und in ausreichenden Mengen vorhanden ist, wird sie gegen viele Krankheiten wie Wechseljahresbeschwerden, chronische Bronchitis, Gastritis, bei Rheuma und Gicht, bei Verstopfungen, Appetitlosigkeit, Abmagerung, Atembeschwerden und Fußpilz eingesetzt. Meist wird ein Tee zubereitet, der mit Honig gesüßt werden kann. Dies ist ebenfalls ein hervorragendes Blutreinigungsmittel. Eine homöopathische Anwendung erfolgt bei Entzündungen der Ohrspeicheldrüse (Mumps).

Doch auch in der Küche findet die Pflanze Verwendung. So können junge Triebe und Blätter in Frühjahrssuppe und Hackkräutermischungen in Salaten genutzt werden. Ebenso werden Kräuterquark und Kräuterkäse aufgewertet. Interessant ist es, Wiesenklee wie Sauerkraut zu bereiten oder würzig zu marinieren.

Die Blüten geben den Gerichten den letzten Schliff, doch können diese auch in Teigen verarbeitet oder als Bratlinge zubereitet werden. Die Samen lassen sich zu Mehl schroten oder dienen als keimende Vitaminquelle in den Wintermonaten. Der Geschmack der Blätter ähnelt Erbsengemüse, die Blüten schmecken süß.

Der Weißklee, der dem Rotklee sehr ähnlich ist, findet wie dieser Verwendung. Pflanzen, denen mehr Beachtung geschenkt werden sollte!!

Herzliche Einladung zu den kommenden Veranstaltungen:

Sonntag, 04.08.2024, 11.00 - 12.00 Uhr, Seid ihr auch alle da? Sommertheater für alle ab 4 Jahre „Die Zauberblume“, Kaspertheater Jacob Simon, Halle Anmeldung und Karten unter 034297 14010 oder info@kuhstall-ev.de

Sonntag, 04.08., 15.00 - 17.00 Uhr Musik und Kaffee mit dem Frauenchor „Singlust“ Für den Erhalt des Gartens bitten wir um drei Garten- Gulden (3,00 Euro), Freier Eintritt für Kinder

Samstag, 10.08., 9.30 - 11.00 Uhr Die Welt der Sukkulenten und Kakteen in Natur und Kultur, Vortrag über Kakteen und andere Sukkulenten, die verschiedenen Arten, Besonderheiten, tolle Blüten und Pflege von Waltraud und Bernd Keller, Ortsgruppe „Astrophytum“ Leipzig e.V., Teilnahmebeitrag 5 Euro

Freitag, 30.08., 18.00 - 19.30 Uhr Die Kneippsche Lehre und das Wasser- Wichtiges Fundament für ein gesundes Leben mit der Gesundheitstrainerin Petra Billwitz, Teilnahmebeitrag 8 Euro.

Samstag, 31.08., 10.00 - 14.00 Uhr Fermentieren- mehr als nur haltbar machen. Einladung in die Welt von spritzig würzigem und knackig frischem Gemüse aus dem Glas mit Kräuterfachfrau Silke Petersen und der Diplombiologin Heike Schüürmann, Teilnahmebeitrag 30 Euro, inkl. Einführung, Zubereitung und Verkostung

Sonntag, 01.09., 15.00 - 17.00 Uhr Kaffee und Musik mit dem Orchester Liebertwolkwitz Für den Erhalt des Gartens bitten wir um drei Garten- Gulden (3,00 Euro), Freier Eintritt für Kinder

Dienstag, 03.09. ab 18.00 Uhr Spieleabend- mal wieder Lust auf Spielen in Gesellschaft? Oder wollen Sie weitere Spiele kennenlernen? Wir laden alle Interessierte zu regelmäßigen Spieleabenden an jedem 1. Dienstag des Monats ein. Start am 03.09. Wir freuen uns auf einen entspannten Abend mit Ihnen/Euch.

Wir bitten um Anmeldung zu den Veranstaltungen.

Kontaktdaten: Freundeskreis Botanischer Garten Oberholz, Störmthaler Weg 2, 04463 Großpösna, Tel. 034297 41249, Mail: botanischer-garten-oberholz@gmx.de

Hannelore Pohl