Eine Pflanze für das Auge ist der Blutweiderich (Lythrum salicaria). Sie gehört zur Familie der Weiderichgewächse und ist in diesem Jahr die Staude des Jahres.
Blutweiderich ist kaum bekannt, obwohl er sich in manchen Gegenden stark ausgebreitet hat. Er ist in Europa und Nordamerika (als Neophyt) zu finden. Die pflegeleichte Staude liebt feuchte Standorte, sogar bis zu 5 cm Wassertiefe. So ist die in Feuchtgebieten und Wassergräben anzutreffen und besticht durch ihre wunderschöne rote Ährenblüte in den Monaten Juni bis September. Sie kann Höhen bis zu 1,20 m erreichen. Aus einem Rhizom entwickeln sich die Stängel, die teilweise verzweigt, behaarte und vier- mehrkantig sind. Der Blütenstand ist ähren- oder traubenförmig und kann mehr als 100 Blüten ausbilden. Die Blüten stehen in kleinen, meist dreiblütigen, dichten achselständigen Gruppen mit einem eilanzettlichen Tragblatt. Der Blütenstiel ist relativ kurz. Die Samen werden in Kapselfrüchten gebildet. Diese sind schmal, eiförmig und öffnen sich nach der Samenreife. Sie enthalten viele, etwa 1mm lange Samen. Die Überdauerungsknospen liegen an der Erdoberfläche. Die Pflanze selbst wurzelt im Untergrund, der im Wasser steht. Die Blüten werden von Schwebfliegen, Bienen und Schmetterlingen aufgesucht. Die Pflanze ist ein Nektarspender und eine wichtige Futterpflanze für 19 verschiedene Arten von Schmetterlingsraupen, 8 Blattkäfer, 4 Rüsselkäfer und 9 Zwergrüsslerarten. Eine einzelne Pflanze kann bis zu 3 Millionen Samen produzieren, die durch Wind und Wasser verbreitet werden. Die Samen sind mit Schleimhaaren ausgestattet und haften an den Wasservögeln fest. Die Vermehrung der Pflanzen erfolgt über Samen (Lichtkeimer) oder Stecklinge.
1753 wurde der Blutweiderich erstmals durch Linné veröffentlicht.
Schon in der Antike wurde der Blutweiderich als Heilpflanze gegen Ekzeme verwendet. Als Droge dienen das Kraut, der Stängel und die Wurzel.
An Inhaltsstoffen sind vor allem Gerbstoffe (5- 12 %), Flavonoide, Cholin, Salicarin, Pektin und geringe Mengen ätherisches Öl zu nennen.
Blutweiderich wirkt durch sein Gerbstoffe stopfend und adstringierend. Er wird eingesetzt bei unspezifisch leichten Durchfallerkrankungen. Da seine Wirkung sehr mild ist, kann er auch schon bei Kleinkindern Anwendung finden. Gute Ergebnisse zeigt er als Adstringens bei Entzündungen der Magen- Darm- Schleimhaut. Periodenblutungen können durch den Einsatz gemildert werden. Blutweiderich kann als Tinktur (50 g getrocknetes, zerkleinertes Kraut in 250 ml Wodka, Obst- oder Kornbrand ansetzen. 14 Tage ziehen lassen, tgl. schütteln, abfiltern und mit der gleichen Menge abgekochtem Wasser auffüllen) oder Tee (1 TL Droge je Tasse) angewendet werden. Als Tee getrunken stoppt er innerlich leichte Blutungen, auch soll er Blutzuckersenkend wirken. Ein Pulver der Pflanze verringert starkes Nasenbluten. Gegen Zahnfleischbluten hilft das Kauen von Blutweiderichstängeln. Äußerlich als Waschung oder Umschlag angewendet, werden Ekzeme und Juckreiz gemildert, auch werden Wunden bei Hautentzündungen nicht nur geheilt, sondern gleichzeitig werden die Krankheitserreger bekämpft. Gegen Scheidenentzündungen und Hämorrhoiden hilft ein Sitzbad. Allgemein schützt die Anwendung von Blutweiderich gegen Diabetes.
Auch in der Tiermedizin hat die Pflanze Bedeutung. So wirkt sie sich förderlich auf die Darmflora von Schweinen aus und zeigt entzündungshemmende Effekte im Darmtrakt von Ferkeln.
Als essbare Wildpflanze ist sie ebenfalls beliebt. Die Blüten können durch Kochen entsaftet werden. Mit dem Blütensaft lassen sich Speisen rötlich färben. Auch eignen sie sich als essbare Dekoration. Triebe und Blätter sind eine gute Zutat für Salate. In Spirituosen oder Limonade eingelegt, geben sie den Getränken eine obstartige Note. Junge Sprosse und Stängel können zu Koch- oder Pfannengemüse zubereitet werden. Der Geschmack der Pflanze erinnert an Dörrpflaumen.
Blutweiderich, eine interessante Pflanze, die nicht nur schön aussieht!
Freitag, 06.09., 18.30 - 19.45 Uhr Heilpilze- nicht Pflanze, nicht Tier: was sind Pilze, Vortrag mit Katy Geißler, PTA Pösna Park Apotheke, Großpösna, Teilnahmegebühr 5 Euro
Samstag, 07.09., 10.00 - 12.00 Uhr Kleine Auszeit- Kreativraum Natur: LandArt mit der Diplombiologin und Naturpädagogin Heike Schüürmann. Die Natur bietet vielfältige Materialien, die zum Gestalten eigener naturkünstlicher Objekte im Naturraum anregen. Das Erleben der Natur steht ganz im Vordergrund. Den Abschluss bildet ein eigenes LandArt- Projekt, das den Garten in der folgenden Zeit bereichern und der Natur überlassen wird. Bitte eigene Kamera mitbringen, um die entstandenen Werke zu fotografieren. Teilnahmegebühr 12 Euro.
Samstag, 07.09., 19.00 Uhr, Einlass 18.30 Uhr Theater im Botanischen Garten: „Das höchstfantastische Stück von der Suche nach der Blauen Blume“...jener Zauberblume, die Natur, Mensch und Geist verbinden soll. Illustris- Dachtheater, Leipzig, Eintritt VVK12,00 Euro/ AK 14,00 Euro, Anmeldung unter 034297- 14010 oder info@kuhstall-ev.de
Sonntag, 08.09., 17.00 Uhr, Einlass 16.30 Uhr Theater im Botanischen Garten, siehe 07.09.
Sonntag, 22.09., 11.00 - 15.00 Uhr Hexenkessel zur Herbst- Tag- Nacht- Gleiche- Erntedankfest unserer Vorfahren. Es wird wieder gekocht, gezaubert und gegessen… und nebenbei erfahren Sie viel Interessantes über eine gesunde, ausgewogene vegane Ernährung mit der Kräuterfachfrau Silke Petersen und der Diplombiologin Heike Schüürmann. Teilnahmegebühr 30 Euro, inkl. Hexenmahl
Samstag, 28.09., 10.00 - 13.00 Uhr Wilder Samstag: Schwarzer Holunder - Heilpflanze 2024 Heike Schüürmann, Diplombiologin, Silke Petersen, Kräuterfachfrau und Hannelore Pohl, Diplomagraringenieurin stellen Ihnen die Pflanze ausführlich vor und bereiten mit Ihnen verschiedene Köstlichkeiten und Arzneien vor. Teilnahmegebühr für Vortrag, Workshop mit Zubereitung und Verkostung 25 Euro
Wir bitten um Anmeldung zu den Veranstaltungen.
Kontaktdaten: Freundeskreis Botanischer Garten Oberholz, Störmthaler Weg 2, 04463 Großpösna, Tel. 034297- 41249, Mail: botanischer-garten-oberholz@gmx.de