Neue Ideen für alte Kirchen

Ob Her(r)bergskirche, Gesundheitskirche, Netzwerkkirche, Bienen-Garten-Kirche oder Soziokulturelles Zentrum – Kirchen, die größtenteils unter Denkmalschutz stehen, lassen bei sinkenden Mitgliederzahlen in den Kirchgemeinden auch viel Raum, neue Ideen zu entwickeln. Einblicke in Beispiele dieser Art gibt eine Wanderausstellung unter dem Titel „STADT LAND Kirche. Hybride öffentliche Räume“, die seit wenigen Wochen durch die Gemeinde Hohe Börde reist, anhand von sieben Modellkirchen in Thüringen. Entwickelt wurde das Projekt von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen und dem Institut für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart an der Philipps-Universität Marburg.

Zu sehen waren die Schautafeln zuerst in der Eventkirche in Klein Santersleben (Schackensleben) und anschließend in der Dorfkirche St. Godebert in Bebertal. Die letzte Station war die Mauritiuskirche in Bornstedt.

Dass diese vorgestellten Modelle Schule machen, hofft nicht zuletzt Gemeindebürgermeisterin Steffi Trittel, die die Ausstellung in Bebertal eröffnete. Jedoch wurden auch in der Hohen Börde in den vergangenen Jahren bereits gute Ideen und Konzepte entwickelt, um die Dorfkirchen zu erhalten, sie auch für Nichtchristen zu öffnen und ihnen zu mehr Attraktivität zu verhelfen. Beispiele sind die Tauf- und Radfahrerkirche St. Godebert in Bebertal, die Orgellernkirche in Nordgermersleben, die gerade erst wiedereröffnete Eventkirche in Schackensleben oder die Kulturkirche in Hermsdorf.

Die Ausstellung hat aber auch Interesse über die Grenzen der Hohen Börde geweckt. So kam Heiner Danzmann von der Kirchengemeinde Bornstedt mit Gästen aus der Kirchengemeinde Dolle ins Gespräch. Auch sie befürworten weitere Nutzungen für ihre Kirche und wollten anhand der Praxisbeispiele aus Thüringen Anregungen finden.