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Amts- und Mitteilungsblatt der Gemeinde Hohe Börde
Ausgabe 7/2024
Informatives aus der Gemeinde
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Gedanken zum Martinsfest

Auf Einladung meiner Enkelin besuchte ich in diesem Jahr das Martinsfest in Bebertal. Die Rolle als Gast war ungewohnt, blieb in den Vorjahren, als ich selbst oft Organisator oder Akteur bei verschiedenen Martinsfesten war, keine Zeit, um einfach nur zuzuschauen. Als ich nun in der Marktkirche saß, überschlugen sich meine Gedanken. Wie begann es eigentlich mit den Martinsfesten?

In der Wendezeit fand ich in einer westdeutschen Zeitung einen Artikel, der über die Legende des Soldaten Martin und darüber, wie der Martinstag in den verschiedenen Regionen begangen wird, berichtete. Ich war begeistert und stellte mir vor, wie die Kinder an den dunklen und nebligen Novemberabenden mit den Laternen durchs Dorf ziehen.

Das große Basteln begann. Wir schnitten Sterne und Mond in Trink-fix-Dosen, damit der Kerzenschein nach draußen dringen konnte. Später wurde das Thema „Teilen“ in die Lernangebote der Kitas aufgenommen und stetig erweitert. Zwei Jahre verbanden wir den Martinstag mit der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Wir sammelten Bekleidung, Spielsachen und vieles mehr. Auch das Kloster Dambeck wurde bei Aktionen unterstützt. Um die Tat Martins weiter bekannt zu machen, führten die Kinder die Legende vom heiligen Martin in der Kirche in Groß Santersleben auf. Diese war an diesem Abend immer so gut besucht wie am Heiligen Abend.

Das war Ansporn, das Programm stetig zu erweitern. Es ging um das Teilen des Lichtes, der Hörnchen oder um die Rolle der Martinsgänse. Später wurde auch ein selbst verfasstes Stück aufgeführt, welche das Teilen in der heutigen Zeit widerspiegelte. Nach dem Programm ging es zum Laternenumzug durchs Dorf, begleitet durch die Kameraden der Feuerwehr.

Wir hatten nie eine Kapelle zur musikalischen Begleitung, aber unsere Stimmen. Es wurde gesungen, bis kein Ton mehr aus der Kehle kam. Im anderen Jahr sorgte der Sternrekorder im Bollerwagen für die Musik. Später unterstütze das Feuerwehrauto mit seiner Lautsprecheranlage.

Es ist schön, dass diese Aktion in vielen Dörfern zur Tradition geworden ist, ob nun als Martinsumzug, als Laternenumzug oder als Lichterfest. In der stressigen Zeit ist es wichtig, dass die Familien Zeit miteinander verbringen. In diesem Sinn wünsche ich eine schöne und besinnliche Vorweihnachtszeit.

Marlies Böttcher
Groß Santersleben