Neu über alt: Eine Behelfsbrücke ist am 4. Dezember über die marode Fußgängerbrücke gesetzt worden, die über das Crinitzer Wasser parallel zur Kirchberger Straße in Cunersdorf führt.
Diese temporäre Lösung war notwendig geworden, weil bei einer Bauwerksprüfung Mitte Oktober erhebliche Mängel an den tragenden Bauteilen festgestellt worden waren und dies die sofortige Sperrung der Brücke zur Folge hatte. Ein Notgehweg, der teilweise die Fahrbahn der Kirchberger Straße (Staatsstraße S277) nutzte, musste eingerichtet werden. „Als Dauerlösung ist das auf einer Staatsstraße allerdings nicht zulässig. Um die Fußgänger weiterhin sicher geleiten zu können, musste eine andere Möglichkeit gefunden werden“, erklärte Bürgermeisterin Dorothee Obst. Deshalb habe man verschiedene kurzfristig umsetzbare Lösungen geprüft. Denn ein kompletter Brückenneubau würde samt Planung und Ausführung etwa zwei Jahre Zeit in Anspruch nehmen. „Wir haben in Erwägung gezogen, die Brücke soweit zu ertüchtigen, dass sie temporär weiter genutzt werden kann. Zudem stand die Miete oder der Kauf einer Behelfsbrücke zur Diskussion“, so die Stadtchefin.
Der Stadtrat hat schließlich mehrheitlich für den Kauf einer Behelfsbrücke gestimmt. „Die Meinungen dazu waren durchaus gespalten. Aber der Einhub einer vorgefertigten Behelfsbrücke ist aus unserer Sicht die sicherste, schnellste, wirtschaftlichste und unkomplizierteste Lösung. Und ich bin froh, dass die Mehrheit der Stadträte unserem Vorschlag gefolgt sind", sagte Dorothee Obst. Eine Ertüchtigung des Bauwerks wäre sehr aufwändig gewesen, da zwei der drei Hauptträger nicht mehr tragfähig sind, es Schäden im Auflagerbereich gibt und unter der Brücke zudem fünf Schutzrohre mit Versorgungsleitungen entlangführen. „Der Stadtrat hat sich zudem gegen eine Miete und für den Kauf der Behelfsbrücke entschieden, was ich ebenfalls befürworte. Denn es ließ sich nicht abschätzen, wie lange wir die Brücke mieten müssten. Die marode Fußgängerbrücke soll eigentlich vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr im Zuge eines überregionalen Radwegebaus entlang der Staatsstraße erneuert werden. Aber leider dauern die Planungen im Freistaat schon sehr lange an und es gibt noch keine Entscheidung, wann der Radwegebau starten soll. Darauf können wir also nicht warten. Dank der Behelfsbrücke haben die Fußgänger nun wieder einen sicheren Weg, ohne die Staatsstraße nutzen zu müssen. Und der Verkehr kann ungehindert fließen und muss nicht durch eine Ampel geregelt werden, was uns auch wieder Geld gekostet hätte“, so die Rathauschefin.
Anfang Dezember hat die beauftragte Firma Eberhard Morgner & Sohn Hoch-, Tief- und Brückenbau GmbH die vorgefertigten Behelfsbrücke eingesetzt. Zuvor wurden der bestehende Brückenbelag sowie das Geländer zurückgebaut und die Schutzrohre mit Versorgungsleitungen gesichert. Die Gesamkosten belaufen sich auf insgesamt etwa 32.000 Euro.
Katrin Uhlig,
Öffentlichkeitsarbeit