Das alte Schild im neuen Glanz erinnert an vergangenen Zeiten.
Viele Jahre wurde das Schild verwahrt, bevor es vom Rewe-Markt restauriert wurde.
Im November des vergangenen Jahres ist auf dem Dach des neuen Rewe-Marktes in Kirchberg eine historische Leucht-Reklame installiert worden, die bei manch einem durchaus Fragen hinterlässt. Was bedeutet der grüne Schriftzug "VR Kirchberg" und was soll das gelbe maisförmige Gebilde darstellen? Kerstin Rommerskirch, Stadträtin in Kirchberg, leidenschaftliche Sammlerin von DDR-Relikten und unter anderem Initiatorin des Kirchberger Osterbrunnens, kann da schnell aufklären: „Das ‚VR‘ auf dem Logo bedeutet ‚Volltuchwerke Rödelbachtal‘. Zudem ist noch ein Weberschiffchen in Gelb zu sehen. Die Reklame war früher auf der Tuchfabrik, Werk II an der Auerbacher Straße angebracht. Später, ab den 1970er Jahren hieß das Werk dann ‚Möbelstoff und Plüschwerke‘, kurz Möplü“, erklärt sie. Dank Kerstin Rommerskirch konnte das Reklame-Schild kurz vor dem Abriss des Gebäudes in den Jahren 2010 und 2011 gesichert werden. „Es wurde im Bauhof der Stadt verwahrt. Unsere Idee war es eigentlich, das Schild in einem DDR-Museum zu zeigen“, so die Stadträtin.
Während einer Stadtratssitzung Anfang 2022 unterbreitete Bürgermeisterin Dorothee Obst den Stadträten dann jedoch einen neuen Vorschlag: Das Schild sollte nach der Fertigstellung des neuen Rewe-Marktes auf dessen Dach installiert werden, um an die Tuchmacher-Geschichte und an den Standort zu erinnern. Auf dem Gelände des heutigen Marktes befanden sich nämlich mehrere Gebäude der Möplü – viele Kirchberger der älteren Generationen werden sich daran sicherlich noch erinnern. Die Stadträte waren einverstanden und auch bei der Rewe-Leitung fand die Idee Anklang. Das Unternehmen kümmerte sich selbst um die Restaurierung und die Installation des Schildes, das nun auf dem Einkaufsmarkt wieder erstrahlt. „Wir freuen uns sehr, dass der Rewe-Markt sofort für das Projekt zu begeistern war und das Schild nun an vergangene Zeiten erinnern kann“, so Bürgermeisterin Dorothee Obst.