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Kirchberger Nachrichten
Ausgabe 7/2025
Nachrichten und Termine
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Der direkte Draht zur Krankenkasse: Borberg-Apotheke stellt neues Gesundheitsterminal auf

Sindy Krause zeigt die einfache Bedienung des Gesundheitsterminals.

Seit einigen Wochen steht in der Apotheke am Borberg ein neues Gerät, das es in sich hat. Es besteht aus einer Infosäule und einem Pult mit großem Touch-Bildschirm, Kamera, Lesegerät für die elektronische Gesundheitskarte (eGK) und den Personalausweis (eID), Belegdrucker, biometrischem Unterschriftenfeld und NFC-Technologie. Doch wozu das alles? „Damit erleichtern wir den Alltag für unsere Kunden, die vielleicht auch kein Internet haben. Sie erhalten unter anderem einen direkten Zugang zu den digitalen Dienstleistungen der Krankenkassen und zu wichtigen Serviceleistungen des Bundes und der Stadt“, erklärt Apothekerin Sindy Krause, die zusammen mit ihrem Mann Marcus zwei dieser Geräte für ihre beiden Apotheken angeschafft hat: einmal für Kirchberg und einmal für die Apotheke am Sandberg in Wilkau-Haßlau. Das neue Gesundheitsterminal, das vom Freistaat Sachsen gesponsert wurde, ist ein digitaler Servicepunkt und ähnelt einem Geldautomaten. Mithilfe des Personalausweises oder der elektronischen Gesundheitskarte identifiziert das Gerät den jeweiligen Patienten und bietet ihm eine Vielzahl an Optionen: Es kann unter anderem Dokumente einlesen und weiterleiten, wie den Krankenschein, Krankenhausberichte oder den Antrag auf Wohn- oder Elterngeld. Auch ein neues Foto für die Gesundheitskarte kann aufgenommen und an die Kasse übermittelt werden. Die Vorgaben des Datenschutzes werden dabei streng eingehalten. Alle Informationen werden ausschließlich über hochsichere Verbindungen versendet und weder auf dem Gerät noch bei der Betreibergesellschaft DeGIV gespeichert. Die Krankenkassen DAK-Gesundheit und IKK classic sind bereits angebunden und bieten erweiterte Funktionen am Gesundheitsterminal an, die sonst nur in der Geschäftsstelle möglich wären. „Wir sprechen gerade mit weiteren Krankenkassen und gehen davon aus, dass auch sie sich dazu entschließen, das System für ihre Kunden anzubieten“, so Marcus Krause, der unter anderem für die Technik und das Marketing der beiden Apotheken zuständig ist.

Versicherte anderer Krankenkassen haben diesen Exklusiv-Zugang nicht, können aber trotzdem viele verschiedene Serviceleistungen nutzen. Denn über das Terminal kann man unter anderem Termine für Medikationsanalysen, KI-Hautchecks oder Impfungen in der Apotheke am Borberg vereinbaren. Auch zur Webseite der Stadt Kirchberg sowie zum Portal Amt24 gibt es Verknüpfungen. Zudem werden Serviceleistungen wie ein Diagnoseübersetzer, eine Arzt- oder Notdienstsuche, das Beantragen von Pflegemitteln oder das Berechnen von Krankengeld angeboten. „Das Terminal ist leicht zu bedienen, wer aber Fragen oder Probleme hat, kann sich selbstverständlich an unsere Mitarbeiter vor Ort wenden“, erklärt Marcus Krause.

Auf einer Messe in Berlin ist er auf die Geräte aufmerksam geworden. „Die Terminals sind ein toller Service für unsere Kunden und sie bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten. Wir möchten unsere beiden Geräte weiter ausbauen, so dass Patienten beispielsweise dort künftig prüfen können, ob E-Rezept-Verschreibungen zum Abruf bereitstehen. Diese können sie sich dann direkt in unseren Apotheken abholen oder nach Hause liefern lassen. Das spart ihnen längere Wartezeiten in der Apotheke, vor allem, wenn der Arzt das Rezept noch nicht freigegeben hat“, so der 44-Jährige. In Wilkau-Haßlau steht das Gesundheitsterminal in separat abgetrennten Apotheken-Räumlichkeiten, so dass hier die Patienten bald auch unabhängig von den Öffnungszeiten Zugang haben sollen.

Das Sozialministerium Sachsen fördert die Gesundheitsterminals zur Versorgung der Versicherten in Apotheken, Krankenhäusern und Medizinischen Versorgungszentren. Die Geräte sind Teil des eHealthSax-Projektes und für alle gesetzlichen Kassen offen. Aktuell beteiligen sich die DAK-Gesundheit und der IKK classic. Die Funktionen des Terminals werden permanent weiterentwickelt und ergänzt. Für die Kunden ist die Nutzung der Gesundheitsterminals kostenfrei.

Katrin Uhlig,

Öffentlichkeitsarbeit