Wetterdaten vom 2. Halbjahr 2024 (Teil 49)

In Zusammenfassung erfolgt eine Kurzstatistik des 2. Halbjahres 2024 der Monatsmitteltemperatur sowie des gemessenen Maximum- und Minimumtemperaturwertes.

Weiterhin liegen die Monatsniederschlagsummen und die stärkste Windgeschwindigkeit des Monats vor. Die Angaben wurden von Herrn Roland Arnhold aus Rosperwenda zur Verfügung gestellt. Die Wetterstation liegt 191 m über NN. Herr Arnhold zeichnet seit 1978 die Wetterdaten auf und kann somit auf ein 46-jähriges Vergleichsmaterial zurückgreifen.

Jahresmittel: 12,1 °C

Jahressumme: 705 mm

Folgende Besonderheiten sind für das zweite Halbjahr 2024 erwähnenswert:

Das zweite Halbjahr 2024 zeigte sich nach abwechslungsreichem Frühling weiter wechselhaft und turbulent.

Nach einem regenreichen Juni folgte ein etwas trockenerer wechselhafter Juli. Mitte des Monats gab es einige Hitzetage mit Temperaturen bis 35,5 °C. Am 21. Juli war die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass der Taupunkt bei 19 °C lag (16,1g Wasserdampf gelöst in 1 m³ Luft)! Der August begann mit einer großen Menge Regen: Allein am 2. August vielen 65 mm starker Regen, in den ersten 3 Tagen des August ¾ der ganzen Monatsmenge von 99 mm Niederschlag. Ab 4. August war es dann heiß und trocken - am Monatsende bis 35,6 °C.

Auch der September begann hochsommerlich heiß (am 3. September: 34,3 °C). Ein Dauerregen von 51 mm Niederschlag beendete diese Wetterlage dann am 9. des Monats. Trotzdem lag das Monatsmittel des Septembers mit 17,3 °C noch sehr hoch und wurde nur 1999, 2016 und 2023 übertroffen (Rekord: 2023: 19,4 °C). Am 22. September wurden dann noch einmal 28,4 °C erreicht. Auch das Monatsmittel des Oktobers lag mit 12,3 °C etwas über dem 40-jährigen Mittelwert von 10,7 °C.

Am 10. Oktober überquerte uns der Ex-Hurrikan "Kirk" mit einem minimalen Luftdruck von 983 mbar. Das Windmaximum war mit 49 km/h aber ganz gemäßigt). Am 12. Oktober gab es bei der Kaltfront dieses Tiefs den ersten leichten Frost von -0,8 °C.

Der November war dann überwiegend von trüben, grauen Hochdruck-Wetter geprägt (maximal 1031 mbar am 12. November).

Die tiefste Temperatur am Jahresende erreichte der 1. Dezember mit -7,1 °C. An diesem Tag war die Goldene Aue von einem Nebelmeer bis etwa 200 müNN ausgefüllt und über diesem Nebel herrschte gute Fernsicht von etwa 50 km und es gab ein außergewöhnliches Abendrot. Der Dezember selbst war wechselhaft, feucht, rau und trübe. Das Jahr schloss dann mit einer umfangreichen Hochdruckwetterlage ab: Am 24. Dezember überzog Hochnebel das Land, der am 26. Dezember bis knapp 1000 müNN reichte - nur der Brocken ragte aus diesem Nebelmeer heraus. Der Luftdruck erreichte an diesem Tag 1036 mbar (Europa-Hoch "Günther"). Am Tag darauf ging der Nebel bereits auf 400 müNN herunter und am Grund der Goldenen Aue herrschte 200 m Sicht. Am Morgen des 28. Dezember löste sich der Nebel dann auf, so dass bei nahezu Windstille die Fernsicht 120 km erreichte! Vom Thüringer Wald aus war der gesamte Harz sichtbar! Die Abenddämmerung dauerte in dieser klaren Luft 1 ¾ Stunden und es entstand glühendes Abendrot. Insgesamt kann man sagen, das es mit 705 mm Niederschlag ausreichend Regenwasser gab (40-jähriges Mittel 675 mm; Mittel der letzten 10 Jahre: 598 mm). In Berga 671 mm. Das Jahresmittel der Temperatur bescherte uns mit 12,1 °C einen weiteren Rekord (bisher: 2019 und 2022 mit 12,0 °C), ein weiteres Zeichen des Klimawandels.

Hoffen wir auf gute Bedingungen für die Land- und Forstwirtschaft.

Die Auswertung des 1. Halbjahres 2024 (Teil 48) erfolgte im „Goldene Aue Kurier“ vom 19. Juli Nr. 7/2024, S. 39. Siehe auch: http://www.vwg-goldene-aue.de/amtsblatt/index.php