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Kemberger Stadt-Land-Bote Amtsblatt der Stadt Kemberg
Ausgabe 11/2024
Aus dem ganzen Stadtgebiet
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Training für den Ernstfall

Ohne Martinshorn aber mit zahlreiche Blaulichtfahrzeuge trafen sich Feuerwehr Einsatzkräfte des Katastrophenschutzzuges am 19.10.2024 um gemeinsam zu üben. Der sogenannte „Fachdienst Brandschutz Süd“ des Landkreis Wittenberg kam Samstagvormittag bei besten Herbstwetter zusammen, um im Stadtwald von Bad Schmiedeberg, zwischen der Schönen Aussicht und dem Jagdhausteich, vorbereitete Aufgaben abzuarbeiten.

Zunächst trafen sich die 51 Kameradinnen und Kameraden am Gerätehaus in Bad Schmiedeberg. In noch entspannter Runde erklärten wir den Floriansjüngern grob die Einsatzlage, die sie gleich im Wald erwartet.

Geprobt wurden ein ausgedehnter Waldbrand sowie ein Arbeitsunfall im Wald. Nach Ankunft im Wald verschaffte sich der Zugführer der Brandbekämpfungseinheit vor Ort einen Überblick über den fiktiven Waldbrand und teilte seine Leute ein. Sechs Kameraden setzten die kleinsten Strahlrohre ein, um auf einer Art möglichst wenig Löschwasser zu verbrauchen, aber trotzdem ein Löscherfolg zu erzielen. Zusätzlich wurde ein Wasserwerfer auf einem Löschfahrzeug montiert, der im späteren Verlauf ebenfalls beim Löschen geholfen hat. Der Wasservorrat ging langsam aber sicher zu neige, aber zum Glück baute parallel der Zug der Wasserversorgung eine lange Wegestrecke auf. Es wurden vom Jagdhausteich 900 Meter B-Druckschläuche verlegt, damit die Kräfte der Brandbekämpfung weiterhin ihren Brand unter Kontrolle bringen konnten. Gute 25 Minuten dauerte die Verlegung der Schläuche. Die letzte Kupplung konnte nun an das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug von der Feuerwehr Kemberg angeschlossen werden. Jetzt wurde der Waldbrand mit knapp 1000 Liter pro Minute abgelöscht.

Die kniffligste Aufgabe hatte der Zug der technischen Hilfeleistung abzuarbeiten. Unweit des Waldbrandes wurden zwei Waldarbeiter durch Rückearbeiten an einem Holzpolter eingeklemmt und verletzt. Nach Lageerkundung und Besprechung der Einsatzkräfte sicherten sie absturzgefährdete Stämme ab und befreiten die Mitarbeiter patientenschonend.

Zusätzliche Unterstützung hatten alle drei Abschnitte durch die Drohnengruppe des Landkreis Wittenberg. Sie versuchten operativ einen geeigneten Standort zu finden, um mit der Drohne aus luftiger Höhe das Szenario zu begleiten. Die Drohne ist dazu da, beispielsweise Glutnester ausfindig zu machen und dadurch Einsatzkräfte am Boden an die Brandstellen hinzuleiten.

Neben Mitarbeitern des Landkreises war auch der zuständige Revierleiter des Betreuungsforstamtes vor Ort und verschaffte sich ebenfalls einen Überblick über das Übungsszenario. Herr Stichel war maßgeblich bei der Vorbereitung der Übung involviert. Dank seiner Hilfe konnten wir den Jagdhausteich im Naturschutzgebiet als Wasserentnahmestelle benutzen und den Arbeitsunfall an einem Holzpolter simulieren. Da es in der Dübener Heide nicht viele Möglichkeiten gibt, Löschwasser zu entnehmen, war es eine gute Gelegenheit das zu trainieren.

Ausgewertet wurde die Einsatzübung an den Weinbergen in Bad Schmiedeberg. Die Jugendfeuerwehr Bad Schmiedeberg unterstützte die abschließende Maßnahme, die Versorgung der Übungsteilnehmer, die sich aus verschiedenen Ortsfeuerwehren der Städte Bad Schmiedeberg, Gräfenhainichen, Kemberg und Oranienbaum-Wörlitz zusammensetzten.

Thomas Kebernik
Fachdienstführer Brandschutz Süd - Landkreis Wittenberg
Fotos: Susen Lieschke