Völkerschlachtdenkmal Leipzig
Stadtkirche Bad Schmiedeberg Fotos: Karsten Nowack
Wie bedanken uns bei Herrn Karsten Nowack für folgenden Beitrag zum Michaelisfest:
Es ist gut, wenn alte Traditionen wie das Michaelisfest neu entdeckt und in unseren heutigen Alltag Einzug finden. Ein gelungenes Beispiel ist das Michaelisfest am 28.09.2025 in der romanischen St. Michael-Kirche im bäuerlich geprägten Dorf Gommlo.
Ich selbst durfte Augen- und Ohrenzeuge sein, wie eine solch alte Tradition sehr gelungen von der Kirchgemeinde Gommlo wiederentdeckt, gehoben und mit festlichem Leben gefüllt wurde.
So wurde viel Wissenswertes über den Erzengel Hl. Michael, den Schutzpatron der St. Michaelis Feldsteinkirche in Gommlo vermittelt und der Kontext zum Erntedankfest dargelegt! Leider sind die Traditionen im ländlichen Bereich seit Einsetzen der industriellen Revolution und Flucht der Landbevölkerung in die Städte in Vergessenheit geraten oder wurden nicht mehr als wichtig erachtet, weil der Bezug zur eigenen Scholle Land nicht mehr gegeben war und die Möglichkeit fehlte, solche Feste zu begehen. Ein wichtiges Beispiel für das schwache Überleben dieses tradierten Wissens ist die Statue des Erzengel Michael am Eingangsportal des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig, in das man ausschließlich gelangt, indem man durch die schützende Statue das Denk-und Mahnmal betritt.
Eine weitere bildliche Darstellung in unmittelbarer Nähe des benannten Erzengels Hl. Michael ist in der gotischenEingangshalle der Stadtkirche von Bad Schmiedeberg in der Funktion als Wächter zur Paradiespforte mit dem flammenden Schwert des göttlichen Zorns abgebildet. Der Michaelistag hat von Alters her einen festen Platz im Kalender der Feiertage. Er steht symbolhaft für die Gleichheit aller Menschen vor Gottes Angesicht! Denn der Gutsherr wurde zum Gastgeber aller seiner Mägde und Knechte und aß mit ihnen das Erntedankessen. An diesem Tag war allgemein arbeitsfrei. Das diesjährige gelungene Michaelisfest, welches unter anderem Dank der Unterstützung der Dorfgemeinschaft Gommlo unter Mithilfe aus Ateritz, dem Luisenchor Wartenburg unter der lebendigen Leitung von Frau Susann Zschieschang und dem erbaulichen Flötenspiel des Flötenkreises Wartenburg so erfolgreich unter Einbeziehung der Besucher der bestens gefüllten Kirche begangen werden konnte, macht neugierig, die Angebote weiterer ländlicher Kirchgemeinden mit ihren unbekannten Geschichten und Kunstschätzen zu erkunden. So lasse auch ich mich als Kirchenmitglied gern von dieser Glaubensgewissheit zum Dienst für unseren Heiland ermutigen. Jede noch so klein geglaubte Gabe ist ein wichtiger Bestandteil dauerhaft und erfolgreich an der Verwirklichung des Himmelreiches auf Erden beitragen zu dürfen!
Von besonderem kulinarischen Interesse war das Angebot einer dampfenden Dreschersuppe, dessen Ursprünge im bayrischen Wald, als jegliches Korn vor der Verwendung mühsam und langwierig per Hand gedroschen werden musste, vor 300 Jahren zu finden waren.
Es wäre wünschenswert, dass diese widerholt erprobte Tradition erneut zum selbstverständlichen Teil des hiesigen Kirchenlebens und regionalem Alltagsleben werden würde.