Gemeinsam für die Zukunft: Überwältigende Teilnahme an der Heidekonferenz 2025 © Claudia Evers
Das Team vom Regionalmanagement Dübener Heide empfing die Teilnehmenden © Claudia Evers
Dübener Heide/Bad Schmiedeberg – Unter dem Motto „Gemeinsam die Dübener Heide vernetzen und gestalten“ luden die Lokalen LEADER-Aktionsgruppen Dübener Heide Sachsen und Dübener Heide Sachsen-Anhalt und das Team des Regionalmanagements am 13. Februar zur Heidekonferenz in das Kurhaus nach Bad Schmiedeberg ein. Mehr als 100 Teilnehmende, darunter Vereine, Privatpersonen sowie Vertretende aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, folgten der Einladung und tauschten sich über Chancen und Herausforderungen einer Entwicklung der Dübener Heide als Bildungs-, Outdoor- und Kulturregion aus.
Begrüßung und Rückblick: Die Entwicklung der Dübener Heide
Regionalmanagerin Monika Weber moderierte den Abend und präsentierte Neuigkeiten aus der Region sowie Informationen zur LEADER-Förderung in der Dübener Heide. Frank Heerwald, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Bad Schmiedeberg, und Dr. Jörg Hartmann, stellvertretender Landrat im Landkreis Wittenberg und LAG-Vorstandsmitglied der Dübener Heide Sachsen-Anhalt, eröffneten die Veranstaltung. Sie blickten auf die bemerkenswerte Entwicklung der Dübener Heide in den letzten 35 Jahren zurück und würdigten das unermüdliche Engagement der Menschen in der Region. Dank ihres Einsatzes wandelte sich die Dübener Heide von einer durch den Braunkohleabbau gefährdeten Landschaft zu einem attraktiven Erholungsraum mit dem Gütesiegel „Naturpark“.
Impulsvorträge zu den Themenschwerpunkten
Thomas Klepel, Naturparkleiter und Vorsitzender der LAG Dübener Heide Sachsen-Anhalt, gab einen Überblick über den aktuellen Stand des Rad- und Wanderwegenetzes in der Dübener Heide. Um stärker als Outdoorregion wahrgenommen zu werden, soll ein qualitativ hochwertiges Wanderwegenetz mit der notwendigen Infrastruktur geschaffen werden.
Dr. Insa Christiane Hennen vom Förderverein Hofgestüt Bleesern e.V. beleuchtete in ihrem Redebeitrag die Dübener Heide als Kulturregion. Sie stellte das aus dem Aller.Land-Programm hervorgegangene KoBrA-Netzwerk (Kontinuitäten-Brüche-Aussichten) vor, welches 2024 mehrere Treffen, Workshops und ein Pilotprojekt für eine Künstlerresidenz organisierte. So konnten zahlreichende Kulturschaffende im ländlichen Raum zusammengebracht werden. Eine Weiterentwicklung des Netzwerks wird angestrebt.
Tanja Bache von der Fachstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung im Naturpark | Verein Dübener Heide e.V. erklärte die bisherigen Schritte zur Entwicklung der Dübener Heide als Bildungsregion. Im Rahmen des Ende 2024 abgeschlossenen Modellprojektes „Naturpark und Schulen“ wurden mehrere außerschulische Lernorte im sächsischen Teil qualifiziert und in diese investiert sowie acht Bildungsmodule zu Kernthemen des Naturparks entwickelt und erprobt. Zudem sind mittlerweile neun zertifizierte Naturparkschulen und -kitas Teil der Naturparkfamilie; zwei weitere Einrichtungen befinden sich auf dem Weg dorthin.
Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen
Nach den Inputs tauschten sich die Teilnehmenden in drei Gruppen über die Zukunft der Dübener Heide als Bildungs-, Kultur- und Outdoorregion aus. Die Arbeitsgruppe "Outdoorregion Dübener Heide" sieht in der Stärkung der lokalen Gastronomie und in der Verbesserung der Anbindungen große Potenziale für eine positive Entwicklung. Zu den priorisierten Entwicklungszielen gehören der Ausbau von Parkplätzen, die Einführung effizienterer Kommunikationslösungen für gesperrte Waldwege und die Erschließung zusätzlicher Bereiche. Auf dem Weg zu einer Qualitätswanderregion sieht sich die Dübener Heide jedoch Herausforderungen wie Vermüllung, unklaren Verantwortlichkeiten und hohen Qualitätsanforderungen gegenüber.
Mit der Verbesserung der Vernetzung und Koordination im Kulturbereich der Dübener Heide beschäftigte sich die zweite Arbeitsgruppe. Das Interesse am vorgestellten KoBrA-Projekt war enorm, was sich in vielen Nachfragen zu weiterführenden Teilnahme- und Finanzierungsmöglichkeiten äußerte. Diskutiert wurden die Etablierung eines Fördernetzwerks auf einer zentralen Plattform, die Notwendigkeit einer Koordinationsstelle und einer Netzwerkstelle Kultur sowie eine bessere Übersicht über bestehende Initiativen und deren Zusammenarbeit.
Die Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung außerschulischer Lernorte im Naturpark Dübener Heide identifizierte mehrere zentrale Aspekte. Dazu gehören die Verbesserung der Transportmöglichkeiten für Schüler:innen, eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Schulen, Vereinen und Institutionen sowie die Erweiterung der Angebote für Familien, um Naturerfahrungen generationenübergreifend erlebbar zu machen. Zudem wurde die Schaffung einer Übersicht über die Lernorte als wichtige Maßnahme zur Erhöhung der Sichtbarkeit diskutiert.
Schlussworte: Gemeinsam für die Zukunft der Dübener Heide
Karsta Niejaki, Mitglied der LAG Dübener Heide Sachsen, Bürgermeisterin der Gemeinde Dreiheide sowie Vorstandsmitglied im Verein Dübener Heide e.V., bedankte sich beim Team des Regionalmanagements für die Organisation der Heidekonferenz sowie für die wertvolle Unterstützung und fachkundige Begleitung im Förderprozess. Mit den Worten: „Der Fortschritt im ländlichen Raum ist ohne bürgerschaftliches Engagement im Verein, in der Kommune oder auch privat nicht denkbar. Was sich hier nach der Wende in den Bereichen LEADER und Naturpark entwickelte, hat seine Daseinsberechtigung mehr als verdient“ appellierte sie an die anwesenden Lokalpolitiker:innen, sich für die Fortsetzung des LEADER-Förderprogramms einzusetzen, um den ländlichen Raum zu erhalten und weiter zu stärken.
Fazit
Die Dübener Heide wird als eine attraktive Region zum Wohnen, Leben und Erholen wahrgenommen. Es besteht ein Konsens darüber, dass diese positive Wahrnehmung in der Außenwirkung weiter gestärkt werden sollte. Die Ergebnisse der Heidekonferenz verdeutlichen außerdem einen starken Wunsch nach Austausch und Vernetzung über die Landesgrenzen hinweg. In allen drei Arbeitsgruppen wurde die Notwendigkeit einer zentralen Plattform identifiziert, welches die Beteiligung der Bevölkerung fördert, Anliegen sichtbar und Informationen über regionale Angebote, wie außerschulische Lernorte, zugänglich macht. "Die Konferenz hat zentrale Themenfelder identifiziert und neue Impulse für die zukünftige Entwicklung gesetzt. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung des Dialogs und der Zusammenarbeit für die Zukunft der Region", resümiert das Team vom Regionalmanagement die diesjährige Heidekonferenz.
Hintergrund
LEADER kommt aus dem Französischen und heißt übersetzt: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. LEADER ist ein europäischer Ansatz der Regionalentwicklung, bei dem die Einbindung der Menschen vor Ort im Mittelpunkt steht. Ziel von LEADER ist es, Neues zu ermöglichen, das Miteinander zu stärken und so die Lebensqualität ländlicher Räume zu sichern und auszubauen. Dafür stellen die Europäische Union sowie der Bund und die Länder Fördergelder bereit. Grundlage bildet die Lokale Entwicklungsstrategie (LES), die unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger erstellt wurde und damit auf die regionalen Besonderheiten und Bedürfnisse abgestimmt ist. Die Dübener Heide ist in Sachsen und Sachsen-Anhalt anerkannte LEADER-Region. Die beiden lokalen Aktionsgruppen der Dübener Heide sind für den LEADER-Prozess und die Umsetzung der LES verantwortlich. Das Regionalmanagement begleitet durch das Förderverfahren und berät bei der Entwicklung und Umsetzung von Projektideen.