An den Thementischen fand ein reger Austausch statt.
Angela Zybell, Amtsleiterin für Stadtentwicklung und Liegenschaften, begrüßt die Anwesenden.
Am 29. Oktober fand zum zweiten Mal ein Workshop im Rathaussaal statt, bei dem rund 50 Bürgerinnen und Bürger über die Verkehrssituation in Königs Wusterhausen diskutierten. Ein Drittel der Anwesenden war bereits beim ersten Workshop im Februar dieses Jahres dabei, bei dem die Probleme und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf Mobilität identifiziert wurden.
Anhand der Ergebnisse und eigener Beobachtungen erarbeitete die von der Stadt mit der Entwicklung eines Mobilitätskonzepts beauftragte PTV Transport Consult GmbH ein Leitbild, das sich auf alle Transportmittel und Fortbewegungsmöglichkeiten - ob Auto, Fahrrad, Öffentlicher Nahverkehr oder zu Fuß - bezieht. Im Mai 2024 wurde es von den Stadtverordneten verabschiedet und bildet nun den verkehrspolitischen Rahmen für Planungen und Entscheidungen der Stadt Königs Wusterhausen. Vom 16. September bis 14. Oktober 2024 fand darüber hinaus eine Online-Befragung statt, an der sich 588 Personen beteiligten.
Im zweiten Mobilitäts-Workshop ging es nun darum, Ideen zu sammeln, wie die Ziele, die im Leitbild formuliert wurden, erreicht werden können. In drei Gruppen vertieften die Anwesenden an Thementischen jeweils zwei verschiedene Aspekte des Leitbildes: Wirtschaftsverkehr und Umweltverträglichkeit, Verkehrssicherheit und Mobilitätsverhalten sowie Erreichbarkeit und Mobilitätsteilhabe.
Im Laufe des Abends kamen viele konstruktive Vorschläge für Maßnahmen zur Sprache. Es stellte sich jedoch heraus, dass nicht jede Idee umsetzbar ist, sei es, weil die Entscheidungen auf landes- oder sogar bundespolitischer Ebene getroffen werden müssen, sei es, weil finanzielle Gründe gegen die Machbarkeit sprechen. Eine engere Taktung der Busverbindungen zwischen der Kernstadt und den Ortsteilen beispielsweise, ist für ein Busunternehmen nicht rentabel und würde daher mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht umgesetzt. Dasselbe gilt für Car-Sharing-Angebote. Auch der Vorschlag, auswärtigen Lkw das Verlassen der Autobahn zu verbieten, um so den Durchgangsverkehr aus der Innenstadt herauszuhalten, lässt sich schwer durchsetzen, da eine solche Entscheidung nicht in die Zuständigkeit der Stadt fällt.
Andere Anregungen könnten einfacher realisiert werden. Die Beseitigung von Mängeln an Straßen und Geh- bzw. Radwegen erhöht nicht nur die Verkehrssicherheit, sondern sorgt auch dafür, dass in ihrer Mobilität eingeschränkte Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen ohne Probleme von A nach B kommen. Die Verlängerung der Ampelphasen für Fußgänger trüge ebenfalls zu mehr Sicherheit bei.
Weitere Ideen waren eine übergeordnete Koordinierungsstelle für Baumaßnahmen zur Vermeidung von Staus im Stadtgebiet, ein kombiniertes Parkhaus für Pkw und Fahrräder, das saisonal auf die Bedürfnisse angepasst werden kann, die Neuordnung von Verkehrswegen beispielsweise durch mehr Einbahnstraßen, mehr Querungsmöglichkeiten, Kreisverkehre statt Ampeln, Lieferzonen in der Bahnhofstraße, um nur einige zu nennen.
Nach zweieinhalb Stunden regen Austauschs näherte sich die Veranstaltung dem Ende. „Ich bin begeistert, mit welchem Enthusiasmus sie zu dieser späten Stunde diskutieren“, freute sich Dr. Jörg Uhlig von der PTV GmbH. Amtsleiterin Angela Zybell erklärte die weiteren Schritte: „Wir werden ein Maßnahmenkonzept erarbeiten, das wir im nächsten Jahr in der Lenkungsrunde diskutieren.“ Die Liste der Maßnahmen soll dann von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden. 2025 wird es weitergehen.