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Rathaus aktuell mit Amtsblatt für die Stadt Königs Wusterhausen
Ausgabe 12/2025
Aus dem Rathaus
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Ortsteilspaziergang führt auf Senzigs höchsten Berg

Bürgermeisterin Michaela Wiezorek begrüßt an der Seebrücke Senzig die Teilnehmer*innen des Ortsteilspaziergangs.

Gunnar Lersch (l.) und Alexander Quast (r.) erläutern die Ideen der SG Südstern Senzig für die künftige Entwicklung des Vereinsgeländes.

Hans Rentmeister spricht auf dem Deponieberg über die Geschichte des Areals.

Zum dritten Ortsteilspaziergang hatte Bürgermeisterin Michaela Wiezorek am Samstag, 22. November 2025, nach Senzig eingeladen. Knapp 30 Einwohner*innen – unter ihnen Ortsvorsteher Alexander Pohle – folgten bei Sonnenschein und frostigen Temperaturen der Einladung. Start war an der Seebrücke Senzig. Trotz eines gültigen Bebauungsplans haben sich die Hoffnungen der Senziger auf eine Belebung und touristischen Nutzung des Geländes noch nicht erfüllt. Angela Zybell, Leiterin des Amts für Stadtentwicklung, Liegenschaften und Grünflächen, erklärte, dass der derzeitige Betreiber und Investor immer wieder neue Wünsche äußere, die weit weg von den ursprünglich vereinbarten Zielen lägen. Um überhaupt voranzukommen, prüfe die Stadt derzeit verschiedene Varianten und Angebote unterschiedlicher Bewerber, so die Bürgermeisterin. Eine Idee wäre es, die Lutra GmbH mit Betrieb und Verwaltung der Seebrücke zu beauftragen. Die Lutra als kommunales Unternehmen organisiert erfolgreich den Betrieb im Hafen Königs Wusterhausens. Angela Zybell dämpfte die Erwartungen an eine schnelle Veränderung der Situation. Touristische Projekte hätten derzeit nicht die höchste Priorität, so Zybell. Hans Rentmeister, Wanderwegewart und Kenner des Ortsteils, betonte: „Die Seebrücke und das Seeufer müssen immer öffentlich zugänglich und nutzbar bleiben.“ Daran solle sich auch nichts ändern, versicherte die Bürgermeisterin.

Nächste Station des Ortsteilspaziergangs war das Vereinsgelände der SG Südstern Senzig. Hier empfingen die Vereinsvorsitzenden Gunnar Lersch und Alexander Quast die Gruppe um Bürgermeisterin Wiezorek. In den vergangenen zwei Jahren konnte der Verein mit 135.000 Euro öffentlichen Mitteln unter anderem eine Beregnung für den Rasenplatz und eine neue Flutlichtanlage installieren. Rund 500 Mitglieder hat die SG Südstern Senzig. Sie ist damit einer der größeren Vereine in der Stadt. Fußball, Tischtennis, Billard, Bogenschießen, Gymnastik, Fitnesssport und Flag-Football gehören zum Angebot. Der Vereinsvorstand nutzte die Anwesenheit der Bürgermeisterin, um seine Ideen für die Weiterentwicklung des Sportgeländes vorzustellen. „Unser Wunsch ist ein Halbfeld als Kunstrasenplatz, ein Beachvolleyballfeld sowie ein Multifunktionsplatz für Basketball und ein Spielplatz mit Fitnessgeräten“, erläuterte Gunnar Lersch. Eine Tartanlaufbahn soll alles umschließen. Das Großfeld mit dem Naturrasen würde um 90 Grad zur derzeitigen Ausrichtung gedreht und im hinteren Bereich des Vereinsgeländes angeordnet. Die Bürgermeisterin bedankte sich für das riesige Engagement des Vereins, für den Sport und bei der Erhaltung und Pflege des Geländes. Und wieder musste sie mit dem Verweis auf den angespannten städtischen Haushalt erklären, dass die Mittel für freiwillige Aufgaben derzeit sehr begrenzt seien. Ob Königs Wusterhausen Fördermittel aus der sogenannten Sportmilliarde erhalten werde, sei derzeit noch nicht klar.

Ein anderer Wunsch könnte sich in den nächsten Monaten erfüllen, kündigte Peter Wachholz an. Er ist Sachgebietsleiter Tiefbau bei der Stadtverwaltung. Zwischen Senzig und Bindow soll ein Teil des Waldbrandschutzstreifens mit einer wassergebundenen Wegedecke befestigt werden. Radfahrende und Zufußgehende könnten so einen Teil der Strecke zwischen den Orten abseits der viel befahrenen Straße pendeln, solange bis entlang der Landesstraße L40 der Radweg gebaut ist.

Hoffnung auf eine positive Entwicklung gibt es auch für den Schulneubau in Senzig. Dieser soll an der Chausseestraße am Fuß von Senzigs höchstem Berg entstehen. „Der Standort am Bullenberg ist vom Tisch“, erklärte die Bürgermeisterin, „leider können wir das Projekt und den Architektenentwurf dort nicht umsetzen.“ Die Leiterin des Amts Bildung und Jugend, Desiree Kath, betonte, dass in Senzig nur ein Schulneubau mit multifunktionalen Räumen denkbar sei. Aufgrund der – laut aktueller Prognose – ab 2029 sinkenden Schülerzahlen in Königs Wusterhausen muss eine stärkere Verzahnung zwischen Schule, Hort und Jugendklub möglich sein.

Anschließend geht es hoch hinauf auf die mit 72 Metern höchste Erhebung in Senzig. Genau wie die Seebrücke ist der Berg ein Relikt des Kalksandsteinwerks Senzig. Hans Rentmeister erklärte: „Die ehemalige Kiesgrube wurde später als Deponie genutzt“. 2002 hat der SBAZV die Deponie stillgelegt und den Deponiekörper fachgerecht saniert. Eine Solaranlage bedeckt jetzt einen großen Teil des künstlichen Berges. Von hier hatten die Teilnehmer des Ortsteilspaziergangs einen einmaligen Blick über den Krüpelsee und die Stadt Königs Wusterhausen bis zum Funkerberg. Noch ist der Berg ein Industriegelände. Aber zweimal im Jahr darf Hans Rentmeister im Rahmen einer geführten Wanderung Menschen den Ausblick vom höchsten Berg Königs Wusterhausens zeigen.

Nach etwas mehr als zwei Stunden endete der Ortsteilspaziergang an der Seebrücke Senzig. Einwohner nutzten die Chance zum Austausch mit den Mitarbeitern der Verwaltung und auch für ein Lob. So trage der beleuchtete und mit Bewegungssensoren ausgestattete Radweg An der Chausseestraße deutlich zur Sicherheit der Radfahrer bei, sagte Ortsvorsteher Alexander Pohle.

Für das nächste Jahr sind weitere Ortsteilspaziergänge geplant. Am Samstag, 7. März 2026, wird Bürgermeisterin Michaela Wiezorek nach Wernsdorf kommen.