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Königswartha aktuell - Amtsblatt der Gemeinde Königswartha
Ausgabe 3/2025
Vereine/Interessengemeinschaften/Towarstwa/Zjednocenstwo zajimow
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Neues vom Krabathof Eutrich 

Leider gibt es nicht immer nur Gutes zu berichten. Am Ende liegt es aber im Auge des Betrachters, was wir als gut oder schlecht wahrnehmen.

Es mag Menschen geben, die sich daran erfreuen, dass Wildtiere, wie der Wolf, hier wieder heimisch geworden sind. Es hat auf jeden Fall Politiker gegeben, die durch Erlassen von Gesetzen die Möglichkeit geschaffen haben, dass sich die Population des Wolfes so entwickeln konnte, wie wir sie heute haben.

Wir hatten in den zurückliegenden Jahren mit dem Wolf bisher keine Probleme, obwohl es in unserem Umfeld immer wieder zu Wolfsübergriffen auf Nutztiere gekommen ist. Vielleicht hatten wir auch nur Glück!

Seit dem 07. Februar ist das nun anders. Bereits vier Mal hat der bzw. haben die Wölfe mittlerweile bei unserer Schafherde zugeschlagen. Aber auch damit sind wir bei weitem nicht allein. Seit Anfang Februar gibt es nunmehr vermehrt Wolfsübergriffe auf Nutztiere in unserer Region. Mittlerweile sind seit Anfang des Jahres mehr als 60 Schafe, Ziegen oder Gatterwild den Wölfen zum Opfer gefallen.

Natürlich können wir auch über Herdenschutz diskutieren, jedoch kommt dieser schnell an seine wirtschaftlichen Grenzen. Vor allem, wenn es sich um Hobbytierhaltungen handelt.

Es gab Zeiten, da bin ich fast täglich am Wolfsdenkmal in der Laußnitzer Heide an der B97 vorbeigefahren. Bei Schulausflügen war ein Stopp an diesem Denkmal Plicht! Es erinnert an die Jagd vom 11. November 1740, in welcher einer der letzten Wölfe der Lausitz geschossen wurde.

Auch damals, vor nunmehr fast 300 Jahren, gab es Politiker, Gutsherren und Kurfürsten, welche Gesetze erlassen haben.

Aber zurück zur aktuellen Situation. Es sind nicht mehr nur die Wolfsübergriffe auf unsere Nutztiere, es sind mittlerweile auch beängstigende Situationen von mehrstimmigem Wolfsgeheule, schon am frühen Abend und natürlich nachts. Dies erinnert eher an Filmszenen und es ist schon fraglich, ob das der touristischen Entwicklung unserer Region dienlich ist. Mittlerweile gibt es Bürger unserer Gemeinde, die sich bei ihren Spaziergängen mit Hund nicht mehr um die Teiche oder in unsere Waldgebiete trauen. Durch die Abschaltungen der Straßenbeleuchtungen kommt es nachts zu stockdunklen Ortschaften. Hier geht es meiner Meinung nach auch um das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung.

Ich persönlich glaube, dass es nicht richtig ist, wenn sich Menschen wegen des Wolfes einschränken müssen.

Was wir brauchen, sind wiederrum Politiker, ja, in diesem Fall aktuell in Sachsen, im Landkreis und unserer Gemeinde, aus der gleichen Partei wie vor 25Jahren als die Wölfe sich ansiedelten, die heute sagen: „Es war falsch, wir haben es nicht kommen sehen, wir ändern die Gesetze!“ Oder zukünftig eben neue Politiker!

Sven Helm

Neben den bisher 14 toten Schafen gab es natürlich auch verletzte Tiere, welche tierärztlich behandelt werden mussten.