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Amtsblatt der Stadt Köthen (Anhalt) – Bürgerzeitung mit amtlichen Bekanntmachungen
Ausgabe 10/2023
Nichtamtlicher Teil
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Köthener Bärteich nach Sanierung wieder offiziell in Betrieb

Bürgermeisterin Christina Buchheim drehte den Zufluss zum Bärteich auf.

Noch ohne Wasser – der sanierte Bärteich.

Seit Mitte Oktober fließt endlich wieder Wasser in den Köthener Bärteich. Für die Sanierung der beiden Böschungsmauern des historischen Gewässers sowie der Fußgängerbrücke zur Wittigschen Villa herrschte seit dem Baubeginn im September 2022 weitgehend Ebbe. Nunmehr konnte am 16. Oktober 2023 nach erfolgter Endabnahme wieder Wasser in den Bärteich eingeleitet werden.

In Vorbereitung der eigentlichen Baumaßnahme wurden in den Jahren 2019 bis 2022 die Vermessung, Baugrunduntersuchung, archäologische Untersuchungen und die Bauplanung durchgeführt, bis dann im Februar 2022 mit dem Bau begonnen werden konnte. Dabei wurde zunächst an der Böschungsmauer zur Wittigschen Villa das Mauerwerk instand gesetzt, die Standsicherheit wieder hergestellt und eine Entwässerung vorgenommen. Außerdem wurde mittels eines Stahlgeländers auf der Mauerkrone eine Absturzsicherung hergestellt. Da die Stützmauer unter Denkmalschutz steht, wurde weitgehend die Erhaltung des historischen Erscheinungsbildes und der Bausubstanz angestrebt. Insbesondere wurde die stark geschädigte Mauerkrone und stark überkippte Mauerbereiche abgebrochen und wiederhergestellt, das Klinkermauerwerk neu verfugt und durch Verpressen von Trasszementmörtel und Einbau von Mauerwerksnadeln ertüchtigt und das untere Natursteinmauerwerk im Hochdruckspritzverfahren neu verfugt. Zur Entwässerung der sanierten Mauer wurde in Längsrichtung hinter der Mauer eine Drainage eingebaut und im Mauerfuß Drainagebohrungen hergestellt. Mittels Mikropfählen konnte die Stützmauer statisch gesichert werden.

Auch die aus dem Jahr 1884 stammende Brücke wurde im Rahmen der Sanierung erneuert. So wurde der Unterbau instand gesetzt, dafür erfolgte unter anderem tiefgründiges Reinigen der Natursteinmauerwerksfugen im Fußbereich der Widerlager, Ersatz stark verwitterter Steine im Natursteinmauerwerk sowie Neuverfugung und Ertüchtigung der Natursteinmauer durch Verpressen von Trasszementmörtel und Einbau von Mauerwerksnadeln. Darüber hinaus wurde der Überbau der Brücke instand gesetzt und dabei unter anderem das historische Pflaster abgetragen, gesäubert und wieder eingebaut, die Stahlträger ausgebaut, sandgestrahlt, verzinkt und gestrichen sowie Entwässerungsrinnen an beiden Seiten hergestellt. Die historischen Zaunstiele mit Stützen wurden restauriert und wieder eingebaut. Der Stahlzaun und das Stahltor wurden denkmalgerecht neu angefertigt. Die vier Brückenpfeiler konnten gesichert werden. Hier wurden stark beschädigte Klinker ersetzt.

Im Dezember 2022 wurde der Auftrag um die Sanierung der straßenseitigen Böschungsmauer am Bärteich erweitert. Dieser Teil der Teichmauer war einsturzgefährdet und undicht. Die Sanierung erfolgte technologisch angelehnt an die Sanierung der villenseitige Böschungsmauer. In erheblichem Umfang war hier jedoch der Ersatz von Natursteinen notwendig. Die komplette Maßnahme wurde Mitte September fertiggestellt und nunmehr offiziell wieder in Betrieb genommen.

Die Kosten für die Gesamtmaßnahme belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro, wobei die Sanierung der Böschungsmauer (ca. 830.000 Euro) weitgehend im Rahmen des ehemaligen Förderprogramms der Stadtsanierung, die Sanierung der Brücke (rund 300.000 Euro) mit Fördermitteln des städtebaulichen Denkmalschutzes und die Sanierung der straßenseitigen Böschungsmauer (rund 160.000 Euro) aus dem Haushalt der Stadt Köthen (Anhalt) finanziert wurde.

Planung und Bauüberwachung erfolgten durch das Ingenieurbüro Thomas Schmidt, Freiberg, die Bauausführung übernahm die Firma SEB Baugesellschaft mbH, Ilmtal-Weinstraße.

Sanierung der Bärteichpromenade

Während eine Baumaßnahme endet, rückten am 16. Oktober nur wenige Meter entfernt wieder Baumaschinen an: Hier begann die abschnittsweise Sanierung der Bärteichpromenade. Hierfür wird im ersten Schritt zwischen dem Standort der Köthener Feuerwehr und der Abzweigung Baasdorfer Straße das stark beschädigte Pflaster aufgenommen und durch eine Asphaltdecke ersetzt. Diese Arbeiten werden voraussichtlich bis zum 30. Oktober andauern. Ein zweiter Bauabschnitt – der unter anderem eine temporäre Auslagerung der Feuerwehr beinhaltet – ist vorbehaltlich vorhandener Haushaltsmittel - für das kommende Jahr vorgesehen.

Die Sanierung der Bärteichpromenade ist erforderlich, da sich dort über die Jahre eine Reihe von Schadensbildern ergeben hat. So kennzeichnen das Straßenpflaster inzwischen unter anderem fehlendes Fugenmaterial, Unebenheiten durch Spurrinnenbildung sowie sehr laute Überfahrgeräusche. Auf Grund der hohen Verkehrsbelastung (u. a. durch Busverkehr und Überfahrten durch Fahrzeuge der FFW Köthen) liegen hier besondere Beanspruchungen vor. Diese ergeben sich unter anderem aus häufigen Brems- und Beschleunigungsvorgängen, spurfahrendem Verkehr und enger Kurvenfahrt, sowie Kreuzungs- und Einmündungsbereichen.

Diese besondere Beanspruchung der Straße ist mit einer Befestigung aus Pflaster nicht mehr möglich. Insofern wird im Rahmen der Sanierung eine Asphaltdecke aufgetragen.