Rüstige Friseurin auf der Suche nach Rommé-Partnern

Helga Nossing ist erst seit etwas über einem Jahr in Köthen (Anhalt) wohnhaft und doch fühlt sich die gebürtige Neusalzerin (das heutige Nowa Sól in Polen) bereits sehr heimisch in der Bachstadt. Für ihre Wohnung im Hahnemannstift und die Betreuung durch den dortigen Pflegedienst ist die rüstige Dame voll des Lobes. Einen Zukunfts-Wunsch hat Sie allerdings doch, wie Helga Nossing bei Kaffee und Kuchen anlässlich ihres 95. Geburtstages verriet: Früher, da habe sie leidenschaftlich gerne Rommé gespielt. Nur in der neuen Wahlheimat mangele es an Mitspielerinnen und Mitspielern. Dabei sei Gewinnen ja gar nicht wichtig, wie Sie bemerkt. Es gehe um das gemeinschaftliche Kartenspielen.

Eine andere Sorte Karten findet sich im Wohnzimmerschrank des Geburtstagskindes. Ansichtskarten und Glasandenken zeigen von den vielen Reisen, die Helga Nossing mit ihrem 2013 verstorbenen Mann Werner unternommen hat – von Spanien bis in die Ukraine. In ihrer Wohnung lebt die rüstige Rentnerin trotz des hohen Alters immer noch fast selbstständig, nur einmal am Tag unterstützt der Pflegedienst. Eine Mitarbeiterin saß am 19. September sogar mit am Geburtstagstisch, so herzlich ist die Beziehung zu dem Pflegekräften.

Auch Oberbürgermeisterin Christina Buchheim gehörte an diesem Tag zu den Geburtstagsgästen und kam beim Thema Beruf schnell mit der gelernten Friseurin ins Gespräch: „Kaltwelle, das war vielleicht viel Arbeit und hat auch immer so gestunken“, war man sich einig. Nichtsdestotrotz stellte die 95-Jährige heraus, wie sehr ihr der Beruf gefallen habe, auch Maniküre oder Pediküre habe sie perfekt beherrscht und bis zur Rente in den 80er Jahren viele Trends mitgemacht.

Mit Enkel Sebastian erinnerte sich ein weiterer Geburtstagsgast in der geselligen Runde an eine andere Leidenschaft von Helga Nossing: das Kochen. „Von den Apfelküchlein schwärme ich immer noch.“