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Amtsblatt der Stadt Köthen (Anhalt) – Bürgerzeitung mit amtlichen Bekanntmachungen
Ausgabe 12/2024
Nichtamtlicher Teil
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Lachen als Medizin

Reichlich Grund zur Freude: Hedwig Schröter (Mitte) freute sich gemeinsam mit ihrem Sohn Thomas Schröter und ihrer Schwiegertochter Ines Schröter an ihrem 100. Geburtstag über die Glückwünsche von Oberbürgermeisterin Christina Buchheim (re.) und dem stellvertretenden Landrat Volker Krüger (li.).

Wenn man 100 Jahre alt wird, hat man wohl mehr erlebt, als die meisten anderen Menschen. Noch seltener ist dann noch das Glück, lebhaft und mit bester Erinnerung über das vergangene Jahrhundert erzählen zu können, so wie Hedwig Schröter, die am 4. Dezember 2024 ihren 100. Geburtstag feierte. Im Beisein ihres Sohnes Thomas und ihrer Schwiegertochter Ines Schröter nahm die Jubilarin an diesem Tag zahlreiche Glückwünsche entgegen und plauderte freudig mit ihren Geburtstagsgästen. Auch die Köthener Oberbürgermeisterin Christina Buchheim und der stellvertretende Landrat des Landkreises Anhalt-Bitterfeld, Volker Krüger, ließen es sich nicht nehmen, bei einer Tasse Kaffee mit der rüstigen Dame in Erinnerung zu schwelgen und natürlich die herzlichsten Glückwünsche zu überbringen.

Geboren in Oberschlesien floh Hedwig Schröder – eines von 13 Kindern - 1945 mit ihrem Vater, einem Bruder und einer Schwester aus ihrer Heimat. Auf der Flucht getrennt, kam sie mit ihrer Schwester in Wulfen bei einer weiteren Schwester unter, ihr Vater und ihr Bruder gelangten nach Berlin. In Wulfen lernte Hedwig Schröter beim Tanz ihren späteren Mann – einen Köthener – kennen und zog 1948 mit ihm in die Bachstadt. Hier war die gelernte Buchhändlerin in ihrem Fach tätig, arbeitete später als Verkäuferin und zuletzt bis zur Rente in einer Druckerei. Nach dem recht frühen Tod ihres Mannes unternahm die rüstige Dame in den 90er Jahren mit Freundinnen viele Reisen. Dabei verschlug es sie unter anderem ins Allgäu, nach Italien, Monaco und Frankreich. Und sie besuchte häufig ihren Bruder und ihren Vater in Berlin.

Auch ihr Sohn Thomas und seine Frau Ines wohnen heute in der Hauptstadt, sind aber regelmäßig in Köthen zu Besuch und kümmern sich um die agile Seniorin, die sich im betreuten Wohnen in der Ritterstraße nach nunmehr 13 Jahren wirklich heimisch und gut aufgehoben fühlt. Zu großen Teilen kann sich Hedwig Schröter hier allein und selbstständig versorgen, kocht ihren Kaffee selbst und bereitet ihr Frühstück zu. Dort wo Hilfe nötig ist, bekommt die rüstige Dame aber jederzeit Unterstützung. Gemessen an ihrem stattlichen Alter erfreut sich Hedwig Schröter bester Gesundheit, lediglich die Sehkraft auf einem Auge ist nicht mehr da. Ansonsten ist die rüstige Dame nach wie vor agil, geht bei gutem Wetter regelmäßig spazieren und erfreut sich an Bewegung. Darüber hinaus liest sie regelmäßig die Zeitung und verfolgt die Nachrichten. Auch ein wenig Fernsehen am Abend, etwa Krimis oder eine Rätselsendung bereiten ihr Vergnügen.

Hedwig Schröter hat drei Enkelkinder und vier Urenkel und pflegt mit ihrer Familie engen Kontakt.

Ein Geheimnis für ihr hohes Alter und die beeindruckende Gesundheit vermag Hedwig Schröter nicht zu benennen. Ihr Humor und ihre Freude an den kleinen Dingen könnten hierbei aber eine nicht unwesentliche Rolle spielen, das wird bei der Begegnung mit ihr deutlich. „So lange man es kann, immer lustig sein!“, ist deshalb auch ihr Rat fürs Älterwerden.