Tausende Opfer hat das Beben der Stärke 7,7 auf beiden Seiten der Grenze zwischen der Türkei und Syrien gefordert. Viele weitere tausend Menschen im Erdbebengebiet stehen seit dem 6. Februar 2023 buchstäblich vor den Trümmern ihrer Existenz.
Um schnelle und effektive Hilfe leisten zu können, gab es im März eine besondere Spendenaktion, mitten in der Schalaunischen Straße in Köthen (Anhalt) und die Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich rege.
„Nachdem es schon einen Spendengottesdienst in Köthen gegeben hat, kurz nach dem schrecklichen Beben, konnten wir bereits eine Spendensumme von knapp 1.000 Euro ins Katastrophengebiet schicken. Mit dieser neuen Spendenaktion, die wir zusammen mit dem Bistro „Arabiske“ auf die Beine gestellt haben, hoffen wir ein weiteres Mal finanziell helfen zu können“, erzählt Steffi Grohmann-Louizou. Sie arbeitet als Diplom Pädagogin in der Migrationsberatung St. Jakob und ist noch immer tief erschüttert von all dem Leid, dass die Naturgewalt in Teilen der Türkei und Syrien angerichtet hat. „Wir haben hier in Köthen selbst viele Angehörige von Betroffenen im Erdbebengebiet und das macht es nochmal ein Stück realer.“
Bei kleinen in- und ausländischen Snacks wie Kaffee, Punsch, Kuchen und Falafel, wuchs die Spendenbereitschaft der Köthenerinnen und Köthener über sich hinaus. „Derzeit sind es 407,93 Euro, die in der Zeit unserer Spendenaktion von 11 Uhr bis 14 Uhr zusammengekommen sind“, freut sich Pfarrer Horst Leischner, der die Spendenaktion im Namen der St. Jakob Gemeinde Köthen auf die Beine gestellt hat. „Und das ist nur das Geld des Spendenglases. Viele Bürgerinnen und Bürger sagten mir, sie hätten bereits Geld auf unser Spendenkonto überwiesen. Ich bin überwältigt. Wir freuen uns über jeden einzelnen Cent, der entweder über solche Aktionen oder auf dem Spendenkonto eingeht.“, fährt der Pfarrer der Kirchengemeinde St. Jakob in Köthen (Anhalt) fort.
Die Auswirkungen des Erdbebens auf betroffene Familien, reichen oft weit über Ländergrenzen hinaus, wie das Beispiel von Anas Abu Almanadil zeigt. Der junge Mann lebt seit fünf Jahren in Köthen. Seit dem 6. Februar 2023 sorgt er sich aber um große Teile seiner Familie. „Ich habe sowohl in der Türkei, als auch in Syrien enge Verwandte. Meine Familie in Syrien ist vom fatalen Beben verschont geblieben. Aber meine Schwester hat in der Türkei Ihren Mann und beide Kinder verloren. Sie steht vor den Trümmern ihres Lebens und hat derzeit keine Perspektive. Sie konnte aber, nach ihrem längeren Krankenhausaufenthalt, bei anderen Verwandten unterkommen. Auch mein Onkel hat seine komplette Familie verloren. Meine Cousine und ihre Kinder haben die Naturgewalt leider auch nicht überlebt.“
Es ist nur eine von vielen hunderttausenden schicksalhaften Geschichten. Wenn auch Sie helfen möchten, das Spendenkonto der evangelischen Kirchengemeinde St. Jakob ist weiterhin aktiv - jeder Cent kommt an.
Spendenkonto:
Empfänger: Ev. Kirchengemeinde St. Jakob
IBAN: DE23 8005 3722 0302 0135 12
BIC: NOLADE21BTF KSK Anhalt Bitterfeld
Stichwort: Erdbebenhilfe