Lernroboter und moderne Technik Stadtbibliothek erhält Landesförderung und stockt an neuen Medien auf

Sie haben sehr technisch anmutende englisch sprachige Bezeichnungen wie „Dash“, „Bluebot“ oder „Sphero Bolt“ und auf den ersten Blick sehr wenig gemeinsam mit dem altbewährten Medium „Buch“. Und doch handelt es ich bei diesen Lernrobotern um ein neues Angebot, das die Köthener Stadtbibliothek ab sofort zur Nutzung anbietet. Die technischen Neuheiten stellen ganz unterschiedliche Anforderungen an ihre Nutzer und sind daher – je nach Modell – für Kleinkinder oder auch Technikliebhaber*innen geeignet. Der „Bluebot“ etwa, ist ein Roboter, der aussieht wie ein Käfer und die Größe eines Spielzeugautos hat. Durch Tasten auf dem Käfer lernen Kinder spielerisch das Programmieren, können einfache Bewegungsbefehle, wie Strecke, Richtung, Drehung oder ähnliches eingeben und so den „Bluebot“ in Bewegung setzen. Anspruchsvoller sind da schon die Modelle „Dash“ oder „Shero Bolt“. Sie lassen sich über eine App programmieren, reagieren auf Sprache oder können Objekte finden. Insbesondere der „Shero Bolt“ hat eine sehr fortgeschrittene Technik und bietet zahlreiche Spiel- und Programmiermöglichkeiten. So toll die neuen Medien für die Nutzer*innen der Bibliothek sind, so anspruchsvoll ist die Einarbeitung für die Mitarbeiter*innen der Einrichtung. Davon kann Heike Brandt ein Lied singen, die sich gerade mit der neuen Technik befasst und gemeinsam mit Kindern und Schüler*innen auch selbst noch viel bei der Bedienung dazu lernt. Denn beim Besuch von Schulklassen und Kindergartengruppen in der Stadtbibliothek kommt die neue Technik bereits rege zum Einsatz.

Nicht nur die insgesamt elf Lernroboter, auch mehrere Spielekonsolen, eine Playstation, Tablets, I-Pads, Tonieboxen, zahlreiches Zubehör sowie moderne Technik für die sichere und reibungslose Nutzung des Internets in der Bibliothek sind kürzlich angeschafft worden. Möglich war dies dank einer Zuwendung des Landes Sachsen-Anhalt zur Förderung kultureller Projekte. Im Rahmen des Förderbereichs „Sondervermögen Corona – Digitalisierung von öffentlichen Bibliotheken“ konnten Anschaffungen im Gesamtwert von rund 27.800 Euro getätigt werden, 90 Prozent davon sind über die angesprochenen Landesmittel gefördert worden. „Wir sind überglücklich, über diese moderne Technik und all das Zubehör,“ macht die Leiterin der Stadtbibliothek Kerstin Köhler deutlich. „Die Zeit der Coronapandemie ist nicht spurlos an unserer Einrichtung vorbeigegangen und hat eine große Lücke zwischen den Anforderungen unserer Nutzerschaft und dem bisherigen Angebot unserer Bibliothek offenbart. Mit den Fördermitteln konnten wir unsere Einrichtung, nicht nur durch frei zugängliches WLAN, zeitgemäß und modern aufstellen.“

Auch ihre Kollegin Heike Brandt räumt mit dem oft veralteten Image einer Bibliothek auf. „Eine Bibliothek ist heute mitnichten eine Einrichtung, in der man eine lange Leiter hochklettert, um verstaubte Bücher aus den hinteren Regalen zu holen“, beschreibt sie sehr anschaulich. Auch mucksmäuschenstill müsse es nicht mehr zugehen, schon gar nicht, wenn Dienstag oder Donnerstagnachmittag in der Jugendbibliothek die Lernroboter rausgeholt und ausprobiert werden können.

Übrigens: Wer unabhängig von einem regulären Bibliotheksbesuch Lust hat, die technischen Neuanschaffungen mal auszuprobieren, hat unter anderem am 4. April Gelegenheit dazu. Dann lädt die Stadtbibliothek anlässlich der „Nacht der Bibliotheken“ von 10 bis 19 Uhr in ihre Räumlichkeiten ein. Neben Vorträgen und Führungen werden an dem Tag zwischen 13 und 15 Uhr auch die technischen Neuheiten vorgestellt.