Ilse und Georg Freiberg
Gabriele Hubert
Margit Diener und Antonia Holder
Ulrike Freiberg
In den letzten Jahren ist unsere Bibliothek ja zum Medienstar geworden - dank der Aktivität unserer jetzigen Bibliothekarin Ina Grondke samt ihrer Mitarbeiter und dank ihrer vielfältigen Kontakte. Doch in den Jahren davor waren die Bibliothekarinnen meist Einzelkämpfer, die sich auch sehr für ihre Aufgabe und außerdem noch für ehrenamtliche Belange engagierten; jeder setzte seinen Mosaikstein für das großartige Projekt, auf das wir nun stolz sein können.
Für mich war die Bibo immer Traumziel, das intellektuelle Herz unseres Dorfes - mit all seinem Wissensschatz! Über ein halbes Jahrhundert habe ich dort wunderbare Momente verbracht, und das Haus, in dem sie jetzt ist, kenne ich auch seit siebzig Jahren - einst als meinen Kindergarten, dann Schulhort ... Aber damals war die Bibliothek noch nicht dort; wanderte vom Gemeindeamt zur Winkelgasse, dann in die Berliner/ Ecke Bahnhofstraße; heute Töpferei Siewert. Nach der Wende ins ehemalige „Haus der Jugend“, August-Bebel-Straße, das heutige Domizil.
Was für ein Glück, dass ich vor 32 Jahren, auf der Suche nach einem Raum für gemeinnützige Freizeitgestaltung mit Schulkindern, gerade dort mit engagierten Leuten unseren Freizeitverein Happy Bibo e.V. Kolkwitz gründen durfte, und Margit Diener als Bibliothekarin nahm mich wieder einmal unter ihr Fittiche, so wie in der Kindheit als ältere Nachbarstochter in der Parzellenstraße, wenn Mutti auf dem Feld arbeitete. Nach Margit unterstütze uns später Gaby Hubert, auch Glinzigerin, wie Margit jetzt; übernahm quasi den Staffelstab, über die Straße gereicht ...
Ja- das Leben zieht seine Kreise, und manche Bezüge wirken regelrecht magisch!
Stichwort: Parzellenstraße! Im ersten Haus, neben unserem damaligen Feld, wohnte Familie Freiberg mit Tochter Ulrike und Schwiegersohn Harald Lorscheider, die alle in den ersten Jahren die Bibliothek als Familienprojekt am Leben hielten. Herr Freiberg, Georg, war 1959 mein Lehrer in der ersten Klasse der Kolkwitzer Polytechnischen Oberschule. Wie ich vor Kurzem in einem Gespräch mit Ulrike erfuhr, hat er Anfang der Sechziger mit einer seiner Schülerinnen, Monika Choschzick, die Bibliothek betreut. Es halfen dann aber auch seine Familienmitglieder:
Frau Ilse und Tochter Ulrike mit ihrem damaligen Ehemann, Harald Lorscheider. Er war 1993 auch Gründungsmitglied unseres Vereins Happy Bibo wurde und half mir beim Aufbau der Schülerband an der Lausitzer Sportschule: sponserte uns sein altes Schlagzeug, das ich als Kind oft aus der Dachstube gehört hatte. Heute steht es ein Haus weiter, denn 1996 haben wir dort gebaut; und Enkeltochter Mona versucht sich darauf. - Kreise, eben!
Auch, dass die spätere Bibliothekarin Margit Diener geb. Jurisch,auch aus der Parzellenstraße stammt und neben Freibergs wohnte! Sie übernahm die Bibo nach Freya Hendrich aus Hänchen. Zu der Mühsal jener Gründerjahre gehörte auch, dass man per Bus mit einem Koffer von Cottbus aus der Bibliothek, wo heute der Dresdner Hof ist, die Bücher zum Austausch heranschleppte. Bildmaterial und fachliche Anleitung gab es damals durch die Kreisbibliothek in Spremberg. Nachdem wir durch Vermittlung von Kreisjugendamt und Gemeindeverwaltung unseren Verein in der Bibo gründen durften, konnten wir dort einen kleinen Raum nutzen, den die Kinder als Tigerentenclub deklarierten und selbst ausgestalteten. Wir sangen da, bastelten, dichteten, malten... Daniel Räckel war damals mit dabei und auch seine Oma Renate, einst meine Kindergärtnerin. Daniel fand über Umwege den Weg zur Pädagogik; ist heute in der Leitung unserer neuen Natur-Kita. Seine Antonia, jetzt Schulsekretärin, war als Kind auch bei Happy Bibo, und sie wohnen ja gleich gegenüber im Neubaublock. Diese beiden und auch viele andere junge Menschen haben mit uns Impulse für ihre Laufbahn bekommen; nicht zuletzt meine Kinder - immer mit dabei: Nina singt heute im Cottbuser Vokalchor Popkon, und Marika hat die Tanzlaufbahn eingeschlagen, gab als Cheftrainerin unserem Verein ein neues Profil und entwickelte später sich selbst ihren Traumjob. Und unsere Enkel nutzen mit vielen Anderen die jährlichen Ferienfreizeiten im Alten Fortshaus. Den Raum in der Bibliothek haben wir aufgegeben; nutzen Sporthalle und das Kolkwitz-Center. Doch unser Name bleibt und steht für unsere Wurzeln dort, wohin wir immer wieder zurückkehren, und nicht nur in den Ferien. Vier Info-Tafeln über uns durften bleiben im Flur und erinnern: Das Leben zieht Kreise!