Postkarte mit „Gruß aus Beesenlaublingen“, verschickt im Jahr 1940 von Helmut Schindler (Archiv Heimatverein Beesenlaublingen e. V.)
Der Heimatverein Beesenlaublingen e. V. eröffnet am 14. Oktober offiziell sein Archiv und lädt die interessierten Bürger ein, Archivluft zu schnuppern. Aus diesem Anlaß wird Klaus-Dieter Herbst in einem Vortrag um 19 Uhr in der Heimatstube „Zur Post“ die jüngst erworbenen Archivalien vorstellen. Das älteste Dokument stammt aus dem Jahr 1792 und betrifft einen Vorgang in Beesedau. Ein sehr bedeutsames Dokument ist der am 17. September 1822 geschlossene Kaufvertrag zwischen Vater Christoph Friedrich Ernst und Sohn Friedrich Wilhelm Ernst (1800–1875), die die Industrialisierung in Beesenlaublingen, Beesedau und Mukrena vorangebracht hatten. Dieter Voigt in Beesenlaublingen übergab diese handschriftlichen Unterlagen dem Heimatverein. Auch Elisabeth Müller in Kustrena übergab handschriftliche und gedruckte Unterlagen aus den Jahren 1841 bis 1933 dem Heimatverein. Die Dokumente stammen aus dem Nachlaß ihres Vaters Karl Sack, der von 1928 bis 1932 Bürgermeister in Kustrena war. In einem zweiten Schwerpunkt werden alte Ansichten von Beesenlaublingen, Poplitz, Beesedau, Mukrena und Zweihausen gezeigt. Das sind Fotografien auf Postkarten, die aus Beesenlaublingen und Beesedau abgeschickt wurden. Die älteste Postkarte stammt aus dem Jahr 1900. Herbst konnte zudem die Handschriften auf den 9 beschriebenen Karten entziffern. Die Namen der Absender geben so manches Rätsel auf: Wer war Anna Planert, die am 13. Oktober 1918 an Willy Planert in Aderstedt geschrieben hat? Oder wer war Ilse, die am 30. August 1955 ihrer besten Freundin Liselotte Heinrich in Kühlungsborn geschrieben hat? Von besonderem historischen Wert ist eine Postkarte, auf der das Pfarrhaus und ein Pfarrer mit Frau zu sehen sind und die der Beesener Pfarrer Karl Franz Paschke am 1. August 1920 an „Herrn Pfarrer Willerbach Hochehrwürden“ in Halle geschrieben hat. Paschke erwartete Willerbach in Beesenlaublingen, der eine Predigt halten sollte. Diese Sammlung von 25 Postkarten wurden dem Heimatverein von Wolfgang Seidel in Poplitz geschenkt. Der Heimatverein dankt allen Menschen, die dem Heimatverein historisches Material bereits übereignet haben oder noch übergeben möchten.
Einen Tag vor dem Vortrag findet am Freitag, 13. Oktober, um 19 Uhr in der Heimatstube „Zur Post“ der nächste Spiele-Abend statt. Am 20. Oktober führt Elisabeth Frenkel um 18 Uhr in der Bauernstube einen weiteren Yoga-Kurs durch. Auch zu diesen Veranstaltungen lädt der Heimatverein Beesenlaublingen ein.