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Anzeiger für die Stadt Könnern
Ausgabe 2/2023
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Gedenktag für alle Opfer des Nationalsozialismus

Hans Richter, Leserbrief, Wernigerode, Könnern, d. 29.1.2023

Mit dem gemeinsamen Wunsch, die Opfer des Todesmarsches in den Apriltagen 1945 in den kleinen unbekannten Grabstätten nicht zu vergessen, trafen sich am 27.02.2023, dem Gedenktag für alle Opfer des Nationalsozialismus, Frau Ines Renner (Ortsbürgermeisterin Gerlebogk), Herr Pfarrer Armin Bernhardt (Wernigerode), Herr Mario Brauns (Stadtverwaltung Könnern), Herr Anton Fiege (Rieder) und Hans Richter auf dem Friedhof in Kirchedlau. Sie gedachten der hier bestatteten drei Todesmarschopfer. Dank der Informationen von Herrn Ernst Danisch ist seit 2015 bekannt, dass auf der heutigen L144, in der Kurve vor Kirchedlau von Könnern kommend, drei KZ-Häftlinge ermordet wurden und hier beerdigt sind. Ines Renner berichtete über die schlimmen Ereignisse in Gerlebogk damals im April 1945. Bauamtsleiter Mario Brauns informierte, dass alle anerkannten Grabstätten von Opfern des Nationalsozialismus in ihrem Bestand gesetzlich geschützt sind. Leider besitzt diese Grabstätte in Kirchedlau noch nicht den Status einer anerkannten Grabstätte.

Neben dem Gesteck der Stadt Könnern wurden die Opfer auch von allen Teilnehmern mit einem Kiefernzapfen und einem Tannenzweig von dem angrenzenden Gelände der KZ Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge als Zeichen des langen Marterweges, den sie bis Kirchedlau gegangen sind, geehrt. Abschließend sprach Pfarrer Armin Bernhardt die ersten Verse des Jüdischen Gedenkgebets

"El male rachamim"

Hans Richter