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Anzeiger für die Stadt Könnern
Ausgabe 4/2025
Nichtamtliche Bekanntmachungen
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Information der Stadtverwaltung

Im September 2020 bildete sich nach einem Besuch der Gedenkstätte im ehemaligen KZ Außenlager Wansleben am See, in der Sekundarschule „Am Salzigen See“ in Röblingen eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Namen „AG Spurensuche“.

Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule „Am Salzigen See“ beschäftigen sich in einer wöchentlichen AG mit der Geschichte der NS-Zeit. Als Anknüpfungspunkt dient dafür das ehemalige KZ Außenlager Wansleben, welches sich in der Nähe der Schule befindet. Die Schicksale der dort inhaftierten Menschen und insbesondere der Todesmarsch vom 11. April 1945, welcher in Hinsdorf (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) endete, werden thematisiert.

Um Informationen zu erarbeiten, untersucht die AG Spurensuche historische Dokumente, unternimmt Exkursionen zur Gedenkstätte KZ Wansleben am See, nimmt an Erinnerungsveranstaltungen teil und beteiligt sich an der Kampagne „Vorsicht Vorurteile“.

Durch diese vierjährige Arbeit der Jugendlichen und ihren Lehrern konnte eine recht präzise Route ermittelt werden, die die ca. 2500 Kriegsgefangenen aus dem KZ Wansleben am See bis zu Ihrer Befreiung durch die amerikanische Armee bei Hinsdorf im Landkreis Anhalt-Bitterfeld nahmen. Ursprünglich sollten die Eingänge der unterirdischen Stollen, in welchen die Gefangenen gearbeitet haben, währenddessen gesprengt werden, sodass diese bei lebendigem Leibe begraben werden sollten. Diese Pläne wurden dann zum Glück nicht umgesetzt, sondern sie wurden in 50er Blöcken auf den Todesmarsch geschickt.

In unserer Einheitsgemeinde durchliefen sie dann unter anderem die Orte Nelben, Könnern, Gerlebogk und Wiendorf. An diesen Orten haben die Jugendlichen jeweils eine von 12 Gedenktafeln aufgestellt. Auf jeder Gedenktafel haben die Schüler eine andere Frage zur Situation formuliert, welche Sie dann während ihrer Arbeit für sich und jetzt auch für alle Besucher an den Tafeln beantwortet haben.

Der Todesmarsch vom KZ Wansleben am See ist nur einer von vielen dieser grausamen Todesmärschen, die im April 1945 zum Ende des 2. Weltkrieges durch unsere Region gezogen sind.

„Wir sind nicht verantwortlich, für das, was damals geschehen ist. Wir tragen aber Verantwortung für die Zukunft!“ Zitat einer Schülerin der AG Spurensuche.