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Anzeiger für die Stadt Könnern
Ausgabe 8/2024
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Pfingsten steht in unseren Könneraner Orten für traditionellen Brauchtum

Laut Kirchenkalender steht Pfingsten, neben Ostern und Weihnachten als drittes wichtiges Fest, am 7. Sonntag nach Ostern, also am 50. Tag nach Ostern, auf dem Programm, was das Wort Pfingsten (von griechisch „pentekosté“ = 50) auch meint.

In unserer Gegend stehen die Tage am Pfingstwochenende allerdings überwiegend nicht für die Christliche Beendigung der fünfzigtägigen österlichen Freudenzeit, sondern für den traditionellen heidnischen Brauchtum den Winter zu vertreiben und eine neue Wachstumsperiode zu begrüßen.

Fortsetzung im Innenteil

In unseren Könneraner Orten Beesedau, Cörmigk, Lebendorf und Strenznaundorf werden dazu die Räuberfeste oder Zigeunerfeste gefeiert. Hierbei fällt, in örtlich unterschiedlicher Art und Weise, eine Räuber- oder Zigeunerbande in den Ort ein. Teilweise veranlasst dann ein Räuberhauptmann eine Dorfschönheit oder eine Braut zu entführen, um diese dann ehelichen zu können. Dieses Vorhaben wird dann durch die Polizei, Dorf- oder Festgemeinschaft verhindert und der Räuberhauptmann entsprechend verhaftet und eingesperrt bzw. erschossen. Bei diesen „Schauspielen“ sollen dann die einzelnen Charaktere die verschiedenen Jahreszeiten symbolisieren. Wobei die Pfingstkinder den Frühling mit seiner Wachstumsperiode und das Brautpaar bzw. die Braut die Schönheit des Sommer versinnbildlichen soll. Der Räuberhauptmann als Hauptdarsteller stellt hier den langen kalten und düsteren Winter dar, welcher nach der langen fruchtlosen Zeit wieder für ein Jahr verbannt werden soll, damit die Erneuerung der Natur beginnen kann.

Diese Prozedur wird in den einzelnen Orten natürlich von den verschiedenen Vereinen eigenständig interpretiert und umgesetzt. Welche Programme in unseren Orten aufgeführt werden, können Sie in den ebenfalls im nachfolgenden abgedruckten Flyern lesen. Ab besten aber besuchen Sie doch am Pfingstwochenende die Feste in Beesedau, Cörmigk, Lebendorf oder Strenznaundorf und schauen Sie sich die traditionellen Bräuche unserer Heimat hautnah an.