Durch das kleine Dörfchen Rothenburg pilgernd stellt sich der aufmerksame Wanderer die Frage, wie der Ort einst zu solcher Wertschätzung kam ...
Entscheidende Grundlage für seine wirtschaftliche Entwicklung war der Bergbau, der bis ins Jahr 875 zurück reicht, zunächst im Harz begann und sich später im Mansfelder Land mit dem Kupferschieferbergbau fortsetzte. Die nachweislich erste Schmelzhütte zur Verarbeitung der Erze wurde 1550 in Rothenburg errichtet. Fortan wechselten sich Perioden des Erfolgs und der Schwierigkeiten ab, so kam der Bergbau 1566 gänzlich zum Erliegen, wurde 1690 mit nur mäßigem Erfolg wieder aufgenommen. Wechselnde Eigentumsverhältnisse, der Zusammenschluss der Wettin - Rothenburger - Gegend (Steinkohle und Kupfer), verwaltet von einem 1693 gegründeten Bergamt mit Sitz in Wettin, Misserfolge des dortigen Steinkohlebergbaus sowie zunehmende Probleme in den Kupferschiefergruben rund um Rothenburg zeugen vom wechselvollen Werdegang der industriellen Entwicklung der Ortschaft. Schließlich kaufte der Preußische Staat 1768 die Rothenburger Werke. Kein Geringerer als Friedrich II. von Preußen veranlasste 1772 im damals 600 Einwohner zählenden Rothenburg die Gründung des Magdeburg - Halberstädtischen - Oberbergamtes und verhalf dem Ort zu jener Zeit zu einer fulminanten Entwicklung. Rothenburg wurde Verwaltungszentrum, der Bergbau in der Umgebung und die Verhüttung des Kupferschiefers vor Ort führten zu solcher Blüte, dass die Siedlung „Klein-Berlin“ genannt wurde.
Diese bedeutende historische Epoche unseres Heimatortes würdigt der Verein „500 Jahre Industriegeschichte Rothenburg a. d. Saale e. V.“ am Sonnabend, 9. September 2023. Hier ein Auszug aus dem Festprogramm rund um die Alte Schule:
| 13.00 Uhr | Festveranstaltung im Veranstaltungsraum mit geladenen Gästen |
| 14.30 Uhr | Ehrung verstorbener Oberbergräte auf dem Friedhof |
| 14.45 Uhr | Enthüllung der Gedenktafel an der Schulhofsmauer |
| 17.00 Uhr | Ein etwas anderes Orgelkonzert in der St. Marien Kirche |
| 19.00 Uhr | Tanz zu Discomusik auf dem Alten Schulhof |
| 15.00 Uhr | Platzkonzert der Schalmeienkapelle Grün-Weiß Löbejün e. V. bei Kaffee und Kuchen |
| 16.00 Uhr | Aufstieg zur Alten Burg auf dem Burgberg |
| 15.00 - 17.00 Uhr | Öffnung der Dauerausstellung |
| 15.00 - 18.00 Uhr | Kinderspaß mit Streichelzoo und Hüpfburg im Garten |
| ab 16.00 Uhr | Speisen vom Grill |
| Getränke vom Fass |
Dieses Ereignis mit uns zu feiern, dazu laden wir alle Rothenburger und ihre Freunde ein.