Illustration: Uwe Gloede, Maler und Zeichner, Insel Poel
Vor sehr langer Zeit, im Mittelalter, lebte im Bergfried vom Schloss Hohenthurm der Bummelux, ein gutmütiger Berggeist. Dieser liebte die Tiere in der Mark Landsberg und half besonders Kreaturen, welche eine Malaise hatten. An einem schönen Dezembertag schwebte der Bummelux an der mäanderförmigen Saale entlang. Dort sah er auf einer Wiese eine alte Kreuzotter liegen, welche sehr stark nach Luft japste. Er fragte die Schlange, was ihr denn widerfahren sei. Die Kreuzotter antwortete: „Lieber Bummelux, ich fing eben in diesem Graben, der in die Saale mündet, einen prächtigen Barsch. Ich verspeiste ihn gierig, da ich sehr hungrig war. Dabei blieb mir wohl seine Mittelgräte im Halse stecken. Hilf mir schnell, Du großartiger Geist, sonst muss ich ersticken!“ Gesagt, getan – der Bummelux zog seinen Zauberstab aus seinem Wams und schwang ihn hin und her und orakelte dabei: „Lieber Gott lass unsre Schlange bald kräftig husten, damit entweicht des Barsches Gräte beim Prusten!“ Dann gab es einen Donnerschlag, die Kreuzotter musste stark husten und die Gräte flog im hohen Bogen heraus. Nun gab der Bummelux der Schlange noch einen Becher mit frischem Quellwasser, welchen die Otter gierig austrank. Gott sei Dank kam die Kreuzotter schnell wieder zu Kräften. Sie bedankte sich bei dem Berggeist und kroch schnell zu ihrem Nest. Dann eilte sie zurück und übergab dem Bummelux eine goldene Krone, die sie am Uferrand der Saale vor langer Zeit gefunden hatte. Der Geist probierte die Krone sogleich aus und strahlte wie ein König! Dann verabschiedeten sich beide Zeitgenossen und sagten sich Adschüss. Und wenn der Bummelux nicht gestorben ist, lebt er wohl noch heute in der Mark Landsberg!