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Landsberger Echo – Amtsblatt der Stadt Landsberg
Ausgabe 7/2023
Nichtamtlicher Teil
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Kultur- und Heimatgeschichtsverein Hohenthurm e. V.

Das Leipziger Neuseenland ruft und Hohenthurm kommt!

Pünktlich um 10.00 Uhr am 13.05.2023 setzt sich der Bus in Bewegung. Viele Vereinsmitglieder und Gäste sind gespannt, was uns der Tag bringt. Gut gelaunt und bei bestem Reisewetter geht es zum ersten Haltepunkt, dem Markkleeberger See. Unser Reiseführer, Herr Turm, ein alter Braunkohlekumpel, begleitet uns den ganzen Tag und „füttert“ uns mit allem Wissenswerten über den Wandel rund um Leipzig, vom Braunkohleabbaugebiet hin zum entstandenen Naherholungsgebiet. Entlang der Uferpromenade des Markkleeberger Sees zum noch aktiven Braunkohleabbaugebiet. Besonders beeindruckend die Busfahrt hinein in den noch aktiven Tagebau „Vereinigtes Schleenhain“. In den Abbaufeldern Schleenhain und Peres werden jährlich noch ca. 11 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert und mittels Bandanlagen zum nahegelegenen Kraftwerk Lippendorf transportiert, um dort verstromt zu werden. Dazu müssen jährlich bis zu 38 Millionen m³ Abraum bewegt und bis zu 44 Millionen m³ Wasser gehoben werden. Spätestens 2040 wird hier aber auch der Braunkohleabbau eingestellt werden. Der Bergbaubetreiber LEAG stellt sich bereits jetzt schon darauf ein. Auf dem Gelände einer ehemaligen und teilrekultivierten industriellen Absetzanlage beim Kraftwerk Lippendorf entsteht derzeit der Solarpark Böhlen. Hier sollen im Endzustand auf einer Fläche von 14 ha ca. 30000 Solarpaneele grünen Strom für mehrere 1000 Haushalte produzieren oder den Grundstock für die Wasserstoffproduktion am Kraftwerksstandort Lippendorf bilden. Man wird sehen was aus den Plänen wird. Die Solarfelder sind in beeindruckender Größe bereits zu sehen.

Nach einem rustikalen Imbiss mitten im Tagebaugelände geht es vorbei an den Bandanlagen, dem Masseverteiler und dem Kohle-Misch- und Stapelplatz weiter zum Neuseenland. Der Kanupark am Markkleeberger See, der Störmthaler See, der Hainer See mit dem Schillerdorf Kahnsdorf und vieles mehr, zeigte in beeindruckender Weise, was aus einer durch den Braunkohletagebau doch recht mitgenommenen Landschaft mit viel Geld und Initiative Schönes entstehen kann. Auch wenn manche neu entstandenen Gebäude wahrlich Geschmackssache sind. Und alles liegt sozusagen vor unserer Haustür. „Da kann man doch schnell mal hinfahren, die Fahrräder mitnehmen und rund um die Seen fahren“. Diese Meinung haben wir oft gehört und wir sind sicher, dass man das auch macht. Allein deshalb hatte sich die Fahrt bereits gelohnt. Unbekanntes entdecken, Impressionen mitnehmen und für sich selbst verarbeiten. Auch das ist der Sinn einer Vereinsfahrt. Zum Abschluss folgte noch eine Schifffahrt bei Kaffee und Kuchen auf dem Markkleeberger See und danach mit anhaltend guter Laune wieder die Heimreise. Besonderen Dank an unserem Busfahrer Andreas, der uns sicher hin und zurück transportiert hat und in bester „Eberhofer-Manier“ gezeigt hat, dass auch ein großer Bus mehrfach durch einen Kreisel fahren kann. Dank auch an Kerstin und ihren Manfred für die gesamte Organisation und dafür, dass niemand während der Fahrt verdursten musste und Dank auch an alle anderen für die gute Laune und das durchweg positive Echo auf unsere Fahrt. Es war nicht die Letzte. Versprochen!

Der Vorstand des Kultur- und Heimatgeschichtsvereins Hohenthurm e. V.