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Amtsblatt für die Gemeinde Heideblick - Der Heideblick
Ausgabe 12/2025
Informationen der Gemeindeverwaltung
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Jahresrückblick 2025 - Ein Jahr voller Veränderungen, Herausforderungen und Gemeinschaft



Unsere Gemeinde blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2025 zurück mit vielen Lichtblicken, aber auch einigen Schattenseiten.

Das Jahr 2025 hat wieder einmal gezeigt wie vielfältig das Gemeindeleben doch ist.

Die Gemeindevertretung hatte im November 2024 die Hebesätze für die neue Grundsteuer beschlossen. Dies war notwendig, um die Steuerbescheide für 2025 fristgerecht erstellen zu können. Die Datenlage war zu diesem Zeitpunkt noch recht dünn.

Für Steuerzahler die bis 2024 in der sogenannten „Ersatzbemessung“ waren, wurde es mit der erstmaligen Neubewertung der Grundstücke durch das Finanzamt in der Regel teurer.

Steuerzahler die nach der Wende schon neu bewertet wurden, hatten diese Erhöhungen in der Regel nicht.

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger legten Widerspruch gegen die Steuerbescheide ein - oftmals nicht gegen die Gemeinde, sondern gegen die zugrunde liegenden Steuermessbeträge des Finanzamtes.

Wir als Verwaltung mussten dahingehend viel erklären.

Ab 2026 schicken wir Grundsteuerbescheide, die auch für die Folgejahre gelten. Erst wenn sich Änderungen ergeben, gibt es einen neuen Bescheid. Dazu finden Sie noch eine weitere Meldung in diesem Gemeindeblatt.

Die Bundestagswahl im Februar brachte ein deutlich verändertes Ergebnis zu früheren Wahlen. Die AfD erreichte bei uns rund 40 % der Stimmen, gefolgt von CDU (17 %), SPD (13 %), dem BSW (11 %) und der Linken (7 %).

Im März gab es Fördermittel für unsere Vereine. Ministerpräsident Woidke überreichte in Waltersdorf mehrere Zuwendungsbescheide. Begünstigte waren der Dorfclub Waltersdorf, der Feuerwehrverein Gehren, der Feuerwehr- u. Heimatverein Langengrassau und der Förderverein Pitschen-Pickel 1995 e.V. Insgesamt bekamen die Vereine Fördermittel in Höhe von 21 T€.

Für den Erweiterungsbau des Dorfgemeinschaftshauses in Beesdau bekamen wir einen Fördermittelbescheid über 453 T€. Im dritten Versuch hatten wir es nun endlich geschafft. 2026 soll dort angebaut werden.

In Wüstermarke wurde der Gehwegbau entlang der B87 abgeschlossen und auch die Straßenbeleuchtung modernisiert. Insgesamt hat dies 513 T€ gekostet.

In Bornsdorf unterstützten engagierte Bürger und lokale Unternehmen unseren Ortschronisten Helmut Döcke bei der Aufstellung von neuen Informationstafeln an der Kirche zur Geschichte von Bornsdorf. Es lohnt sich sehr dort einmal vorbei zu schauen. Herr Döcke sucht ebenfalls noch nach einem Nachfolger. Sein Dorfmuseum kann dennoch weiterhin besucht werden.

Schon wurde es wieder Sommer. Besonders die Feuerwehrsportlerinnen und -sportler verliehen der Gemeinde überregionale Strahlkraft. Ob bei Kreis-, Landes- Deutschen- oder internationalen Meisterschaften - die Sportler aus Heideblick sammelten erneut Titel und Podestplätze.

Der Kreistagsvorsitzende Olaf Schulze überreichte im November Auszeichnungen an die Sportlerinnen und Sportler und würdigte diese außergewöhnlichen Leistungen.

Ein neues Löschgruppenfahrzeug für den Katastrophenschutz wurde im Juli an die Ortswehr Goßmar übergeben und ging nach intensiver Schulung am Fahrzeug im August offiziell in Betrieb. Ein neues Gerätehaus und ein neues Fahrzeug, was will man mehr.

Eine Delegation aus der Mongolei besuchte, im Rahmen der Partnerschaft mit der Gemeinde Schönefeld, die Agrargenossenschaft Goßmar. Eine gemeinsame „Kuhsafari“ gab den Gästen Einblicke in unsere regionale Landwirtschaft und nachhaltige Produktionsweisen. Die Gäste waren von den modernen Anlagen, den hohen Standards und den guten Bedingungen für Mitarbeiter und Tiere beeindruckt. Die Kitas der Gemeinden Schönefeld, Heidesee und Heideblick bekommen wöchentlich ihre Milch von der Agrargenossenschaft Goßmar geliefert.

Auch kulturell war der Sommer lebendig. In nahezu allen Ortsteilen wurden Feste gefeiert. Die Schwarzenburger Horntage, ein mehrtägiger Workshop für junge Musikerinnen und Musiker aus verschiedenen Ländern, lockten Interessierte aus Nah und Fern an. Ein Höhepunkt war erneut das Festival Fliessen in Bornsdorf. Echte Kenner der Klassikszene bestätigen mir jedes Jahr, wie hochklassig dieses Format ist und das es kaum Vergleichbares in Deutschland gibt.

Die Seniorinnen und Senioren der Gemeinde profitierten von einem Zuschuss des Landkreises für ihren jährlichen Seniorentag in Gehren. Der neu berufene Seniorenbeirat arbeitet sehr aktiv. Weitere Mitmacher sind gern gesehen.

Der Heimatverein Schwarzenburg konnte mit Unterstützung von Fördermitteln der EU (LEADER) sichtbare Akzente setzen: Auf dem Dorfplatz wurden Bänke erneuert, ein Spieletisch und eine Tischtennisplatte aufgestellt. Am Schulmuseum wurde ein Pavillon errichtet und das Harmonium saniert.

Im Oktober wurde das Projekt feierlich abgeschlossen, sogar Landrat Sven Herzberger war zu Gast. Solche Förderprojekte sind für Vereine gar nicht so einfach und bringen viele Herausforderungen mit sich. Der Vorstand des Heimatvereins Schwarzenburg e.V. hat sich hier erfolgreich durchgekämpft.

Die Schwarzenburger haben noch mehr Grund zur Freude. Gegenwärtig wird die Straße nach Proßmarke neu gebaut. Hier gibt es eine Kooperation unserer Gemeinde mit dem Amt Schlieben. Ein Fördermittelscheck über 1,4 Mio.€ machte dieses Projekt möglich. Am 22.12.2025 ist die Verkehrsfreigabe.

In Walddrehna wurde im Juli nach 10 Jahren die Flüchtlingsunterkunft geschlossen.

Endlich gab es auch die Endabrechnung der umfangreichen Baumaßnahmen in Beesdau aus dem Jahr 2017. Die Investitionen in die Infrastruktur kosteten rund 3,2 Mio€. Der gemeindliche Eigenanteil betrug rund 590 T€.

Gern hätten wir auch die Schlussrechnungen für die 2017 errichtete Straßenunterführung der Bahn in Walddrehna und die Brücke in Pitschen-Pickel. Aber dieser Zug hat irgendwie Verspätung.

Die Sanierung des TAZV Luckau hat uns viele Jahre belastet. Nun ist sie abgeschlossen. Der Verband ist saniert und arbeitet wirtschaftlich.

Die illegalen Müllablagerungen an Wegen und in Wäldern haben erheblich zugenommen und es ist kein Ende in Sicht. Erwischt wurde noch keiner. Deshalb erfolgt die Müllbeseitigung durch den KAEV im Auftrag des Landkreises. Die Kosten werden über die Müllgebühren auf uns alle umgelegt.

Sehr lebhafte Einwohnerversammlungen gab es in Bornsdorf und Weißack zu geplanten Errichtungen von PV-Anlagen. Bei solchen Auseinandersetzungen geht es oftmals heiß her. Und sehr schnell müssen dann die „sozialen Medien“ ran. Da wird dann erst einmal kräftig und ohne Rücksicht auf Verluste, auf jeden und alles draufgehauen, die die Sache differenzierter betrachten. Menschen, die eine andere Sicht auf die Dinge haben, behalten diese inzwischen lieber für sich. Das ist kein gutes Zeichen für unser künftiges Zusammenleben.

Aus meiner Sicht gab es genügend Möglichkeiten, sich frühzeitig in den Prozeß einzubringen.

Die Gemeindevertretung hat sich seit 2020 mit dem Thema „Freiflächen PV Anlagen“ in öffentlicher Sitzung befasst.

Bis 2023 war es 18 mal Beratungsgegenstand in öffentlichen Sitzungen. Eine Arbeitsgruppe hat einen Kriterienkatolog erarbeitet. Im Amtsblatt und auf unserer Hompage konnte man die Beschlüsse verfolgen. Ziel war es, sich den erneuerbaren Energien nicht zu verschließen, aber Wildwuchs zu verhindern.

Am Ende stehen dann persönliche Befindlichkeiten weit über dem Gemeinwohl. Nicht nur bei erneuerbaren Energien, sondern auch bei anderer Gelegenheit.

Es wird über den schlechten Handyempfang geschimpft. Schwierig wird es aber, wenn dann ein Funkturm aufgestellt werden soll. Da weiß man gleich, wo der nicht hingebaut werden darf.

Ein Irrtum ist auch die Meinung. „Ich habe Dich gewählt, Du musst jetzt meine Meinung durchsetzen.“ Wer ein Mandat annimmt muss sich mit sehr vielen Themen befassen. Da steht dann zum Beispiel das fehlende Geld für ein dringend benötigtes Feuerwehrfahrzeug den möglichen gemeindlichen Einnahmen aus Freiflächen PV Anlagen gegenüber, die eventuell dafür verwendet werden könnten.

Ich wünsche mir, dass zukünftige Auseinandersetzungen mit mehr Kompromißbereitschaft geführt werden.

Das Jahr ist aber hier noch nicht zu Ende.

Am Gerätehaus Walddrehna wurden im Oktober nach über 30 Jahren die alten Tore ersetzt - ein Schritt, der sowohl der Sicherheit als auch der Energieeffizienz dient.

Die Schule Walddrehna erhielt eine Photovoltaikanlage, die künftig einen Teil des Tagesstromverbrauchs decken soll und das Thema Nachhaltigkeit stärker in den Fokus rückt. Gleichzeitig wollen wir damit auch Kosten sparen.

Die Schüler freuten sich nach den Ferien über einen renovierten Flur und eine neue digitale Tafel. Die im vorigen Jahr errichtete Rasenbewässerung hat das Grün auf dem Schulhof gut durch den Sommer gebracht.

In Wüstermarke wurde eine Urnengemeinschaftsanlage (UGA) errichtet. Nunmehr sind in allen Ortsteilen Urnenbestattungen möglich. Bei immer mehr Erdgrabstellen läuft die Liegezeit ab. Unsere Friedhöfe sind zunehmend Grünflächen. Eine Idee, wie man damit zukünftig umgeht, haben wir noch nicht.

Mit den ersten Bauarbeiten für den Glasfaserausbau wurde kürzlich begonnen. Dieser wird uns noch bis 2028 begleiten. Jeder der es möchte, kann jetzt kostenlos einen Glasfaserhausanschluss bekommen.

Ein Ärgernis beschäftigte die Gemeinde im November: Der für Berufspendler wichtige Frühzug von Walddrehna nach Berlin sollte ab Dezember entfallen. Dank einer breiten Bürgerinitiative, unterstützt durch die Gemeindevertretung, konnte die Zugverbindung jedoch erhalten bleiben - ein starkes Zeichen für erfolgreiche Bürgerbeteiligung.

Zum Jahresende erreichten uns noch zwei bedeutende Förderzusagen: Für die Friedhofsmauer in Pitschen-Pickel erhält die Kirchengemeinde 100 T€ EU-Fördermittel und für die Sanierung der Kita Regenbogen in Falkenberg gibt es kommendes Jahr 318 T€ Fördermittel, ebenfalls von der EU.

Neben den großen Dingen gab es auch viele kleine Dinge. In allen Ortsteilen wurden die alten Anschlagtafeln durch Neue ersetzt und 25 neue Bänke aufgestellt. Einige Bushaltestellen bekamen einen neuen Farbanstrich.

Unser Bauhof war das ganze Jahr in den Ortsteilen unterwegs. Besonders im Frühjahr ist das Gras schneller gewachsen als unser Mäher fahren konnte. Da gab es Kritik. Es ist jedoch nicht möglich in allen 14 Ortsteilen immer zeitnah präsent zu sein.

Zunehmend schwieriger wird es auch Handwerker zu finden, die zeitnah beauftragte Arbeiten für uns erledigen. Der Fachkräftemangel wirkt sich negativ aus.

Im November ging unser mobiler Bürgerservice in Betrieb. Einmal im Quartal kommt das Einwohnermeldeamt nun in die Ortsteile. Den „Fahrplan“ finden Sie im Gemeindeanzeiger. Leider können wir Schwarzenburg nicht anfahren, weil dort kein stabiles Mobilfunknetz verfügbar ist.

Sehr freue ich mich darüber, dass ab Januar in der Arztpraxis Walddrehna neben Fr. Dr. Beck Hr. Dr. Zernia praktiziert. Die Sprechzeiten werden erweitert und ab sofort können Neupatienten aufgenommen werden.

Ebenso wird die Gemeinde ab 2026 gemeinsam mit der AWO eine Pflegeberatung anbieten. Konkrete Infos dazu gibt es im nächsten Gemeindeblatt.

An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal Holger Miertsch aus Waltersdorf zu seiner Auszeichnung durch den Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz gratulieren. Es ist schön, dass seine jahrelange Arbeit Anerkennung findet.

Vieles ist mit Geld verbunden, aber nicht alles. Die größte Stärke sind unsere engagierten Bürgerinnen und Bürger. Bei Ihnen allen möchte ich mich dafür recht herzlich bedanken. Danke für Ihren Einsatz zum Wohl der Allgemeinheit.

Des Weiteren gilt mein Dank den 322 aktiven Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, welche mit unermüdlichem Einsatz stets zur Stelle sind, wenn Hilfe gebraucht wird. In diesem Jahr war das schon 57 mal der Fall.

Und so schnell nimmt das Jahr sein Ende.

Unseren Firmen wünsche ich für 2026 eine stabile Auftragslage. Das sichert die Arbeitsplätze.

Vielleicht findet ja der ein oder andere Einwohner die Zeit, um öffentliche Sitzungen der Gemeindevertretung und ihre Ausschüsse zu besuchen. 2025 hatte man 21 mal die Gelegenheit. 38 mal haben unsere Ortsbeiräte getagt.

Unsere gewählten Mandatsträger nehmen sich viel Zeit, um für uns alle, ausgewogene Entscheidungen zu treffen und unsere Ortsteile in kleinen Schritten voran zu bringen. Vor dem Hintergrund der finanziellen Zwänge ist das gar nicht so leicht. Dafür gebührt ihnen hohe Anerkennung.

Für 2026 wünsche ich uns allen gute Gesundheit, Frieden, Kraft und Zuversicht.

Ihr Bürgermeister
Frank Deutschmann