Quelle: Ortschronisten Langengrassau/Gemarkung Langengrassau
Der Dahmenser Chausseebauunternehmer Paul Müncheberg wurde nur 29 Jahre alt.
Geb. 19. Mai 1891 in Kemnath Kreis Oststernberg, verheiratet mit Gertrud geb. Ahr aus Dahme.
Im Sterberegister des Standesamtes Langengrassau ist vermerkt, dass am 14. Mai 1921 der Chausseeunternehmer Paul Müncheberg, wohnhaft Dahme, vormittags 7.00 Uhr in der Langengrassauer Flur, durch Schüsse in den Kopf getötet wurde.
Was war der Hintergrund zur Tat. Am 29. Oktober 1931 berichtet die Zeitung über einen Gerichtsprozess „Es ist nichts so fein gesponnen…Ein Raubmord findet nach 10 Jahren seine Sühne“
Am 14. Mai 1921 unweit von Langengrassau wurde der Bauunternehmer Paul Müncheberg aus Dahme erschossen und ausgeraubt aufgefunden. Er hatte 3200 Reichsmark Lohngelder bei sich.
Der Tat verdächtigt war ein Arbeiter Lehmann aus Paserin. Er wurde jedoch wegen Mangels an Beweisen vom Torgauer Schwurgericht freigesprochen.
Jetzt 10 Jahre später, wurde auf Betreiben Lehmanns das Verfahren neu aufgerollt. Jetzt verheiratet und wohnhaft in Maßlichhammer/Schlesien. Lehmann hatte sich des Raubmordes selbst beschuldigt, um im Wiederaufnahmeverfahren einen Freispruch wegen erwiesener Unschuld zu erlangen.
Nach seiner Aussage lastete der Verdacht schwer auf ihn, zumal seine Frau zum Urteil geklatscht hatte. Vor dem Schwurgericht widerrief er die Selbstbezichtigung. Sein Alibiversuch scheiterte. Die Zeugen bekundeten, den Angeklagten zur Zeit der Tat an der Mordstelle gesehen zu haben …, dass er seiner Frau gegenüber zugegeben habe, einen Mord auf dem Gewissen zu haben …, dass er sich bei Trunkenheit selbst des Mordes bezichtigte und auch bei Nüchternheit manchmal „heule wie ein Kind“.
„Die Verhandlung hatte das Gegenteil von dem ergeben, was Lehmann sich vorgestellt hatte. Der Staatsanwalt beantragte gegen ihn wegen Raubmordes die Todesstrafe und das Schwurgericht verurteilte den Angeklagten antragsgemäß zum Tode.“