112 Jahre Feuerwehr Bornsdorf
Am 14. Juli 2023 beging die Feuerwehr Bornsdorf ihr 112. Bestehen. Die Feier wurde gut vorbereitet, das Zelt bestens ausgestattet und die Versorgung gesichert.
Die Wehrführerin lies in ihren Ausführungen die vergangenen 112 Jahre Revue passieren. Während ihrer Ausführungen sagte mein Nebenmann „Haben wir denn gar nichts gemacht?“. Doch wir haben sehr viel gemacht, nur sie konnte nichts über die Zeit der DDR sagen, da aus dieser Zeit keine Zeitzeugen, wie Urkunden oder Unterlagen vorhanden sind. Wurden sie nach der Wende etwa …
Im Herbst 1945, nachdem sich die Situation etwas beruhigt hatte, fanden sich ein Wehrleiter und der bisherige Kreisbrandinspektor zusammen und brachten die Wehr wieder zum Laufen. Aus politischen Gründen waren diese Männer im Jahr 1947 nicht mehr tragbar und so übernahm ein „Linientreuer“ ohne Feuerwehrkenntnis die Leitung der Wehr. Es folgte eine große Flaute.
Im Jahr 1953 übernahm dann ein engagierter Kamerad die Leitung und es folgte ein Aufschwung in der Arbeit der Feuerwehr. An einem Tag traten 12 Jugendliche in die Reihen der Wehr ein. Es begann zu laufen.
Die Jungen lernten von den Älteren das Feuerwehr-Einmaleins und es wurden untereinander die ersten Wettkämpfe ausgetragen. Das alles mit großem Erfolg. Zu dieser Zeit begannen ebenfalls die Ausscheide in der Gruppenstafette, sowie im Feuerwehrkampfsport. Dadurch war es möglich, dass wir 1957 zum Kreisausscheid fahren konnten und uns den SIEG holten. Diesem Sieg beim Kreisausscheid sollten in den nächsten 25 Jahren noch weitere acht Siege folgen.
Auch im Kampfsport stellten sich die ersten Erfolge ein, so konnte im Jahr 1960, nach einigen Siegen im Kreisausscheid, ein dritter Platz über 100m und ebenfalls ein dritter Platz über die 4 x 100 m beim Bezirksausscheid erkämpft werden.
Im Frühjahr 1958 hieß es, der Kreis Luckau bekommt ein Löschfahrzeug, welches entweder nach Duben oder nach Bornsdorf geht. Als entschieden wurde das Bornsdorf die erste Dorffeuerwehr des Bezirks werden sollte, die einen Lkw-LF8-STA Garant K30 erhält, brach regelrecht eine Welle der Begeisterung aus. Nun hieß es das alte Gerätehaus zu einer Fahrzeughalle umzubauen.
Unermüdlich wurde jede freie Minute genutzt, um die Halle bis zum Oktober fertigzustellen. Am 7. Oktober 1958 war der Zeitpunkt dann gekommen. Das Fahrzeug fuhr auf den Hof und wurde an die Wehr übergeben.
Jeder der Kameraden wusste, was auf ihn zukommt, denn Einsätze Über Orts waren vorprogrammiert. Die Einsatzbereitschaft übertraf jedoch alle Erwartungen und so kam es zu Ausrückzeiten von Sage und Schreibe 2,5 Minuten. Oft konnten sogar zwei Gruppen ausrücken.
Im Jahr 1963 war es dann soweit, eine Frauengruppe, die dritte im Kreis wurde gebildet. Die Frauen waren voller Ehrgeiz und wollten den Männern unbedingt nacheifern. Die Ausbildung der Frauen trug bald Freude, denn nach den Siegen beim WB-Ausscheid und den Kreisausscheiden 1965 bis 1967 und 1968, fuhren sie 1969 zum Bezirksausscheid. Dort errungen sie sich einen hervorragenden dritten Platz. Bei der Feuerwehr wird ja bekanntlich nicht nur gelöscht, sondern auch kräftig gefeiert.
Um die erforderlichen Mittel zum Feiern oder für Ausflüge zu haben, musste ordentlich gearbeitet werden. So errichteten wir zum Beispiel die Feierhalle auf dem Friedhof oder beteiligten uns an Verschönerungsarbeiten im Ort.
Im Jahr 1983 hieß es dann erneut die Fahrzeughalle umzubauen, denn die Wehr sollte ein neues Fahrzeug vom Typ „ELLO“ bekommen. Ohne den Umbau hätte dieser sonst höhenmäßig nicht hineingepasst.
Meine Aufzeichnungen sollen die Antwort auf die Frage, meines Tischnachbarn sein und klar aufzeigen, dass wir zu unserer Zeit was gemacht haben und nicht untätig waren.