Nach Vorgabe der EU sollten bis Ende 2022 alle Bushaltestellen barrierearm sein. Seit mehreren Jahren werden daher auch in unserer Stadt Anfahrtswege, Einstiegsflächen und Wartebereiche mit Häuschen ertüchtigt und Ein- und Ausstiegsbereiche barrierearm umgebaut. Im letzten Jahr sollte das in Horburg ebenfalls umgesetzt werden. Zusammen mit dem Landkreis Saalekreis, der für den Öffentlichen Personennahverkehr zuständig ist, soll am Haltepunkt Burgauenstraße - Mühlholz eine Wendeschleife entstehen. Vorgabe für die Planungen war u.a., die ortsbildprägende und denkmalgeschütze Kastanie – quasi in der Mitte des Platzes - zu erhalten und auch für das Umfeld der Haltestelle Gestaltungsideen zu entwickeln. Im Zuge der Bauarbeiten sollen nicht nur die Fahrbahn der Wendeschleife, sondern auch sämtliche Medienkabel und Leitungen im Untergrund erneuert werden. Die Erdbaumaßnahmen greifen natürlich in den Wurzelbereich der großen Kastanie ein. Deshalb waren auch die Standfestigkeit und die Vitalität des Baumes im Vorfeld zu untersuchen. Das Ergebnis des erstellten Gutachtens bescheinigte allerdings gravierende Standsicherheitsdefizite und weitere Baumschäden. Die Kastanie ist ein Naturdenkmal und unterliegt der regelmäßigen Kontrolle durch die Untere Naturschutzbehörde. Auch dort waren somit die Baumschäden bekannt und nach Abwägung aller bekannten Umstände wurde eine Baumfällung mit der Auflage von Neupflanzungen genehmigt. Der Ortschaftsrat von Horburg-Maßlau hat sich zwischenzeitlich mehrfach mit der Thematik beschäftigt. Eine Ad hoc-Entscheidung sollte es nicht geben. Am 28.11.2022 hat er empfohlen, den Baum zu entnehmen, wenn durch weitere Untersuchungen eine bestimmte Pilzart, die den Baum von innen nach außen zersetzt, nachgewiesen wird. Die Untersuchungen werden derzeit vorbereitet. So sollen ein speziell auf Baumpilze trainierter Spürhund und eine labortechnische Untersuchung den Brandkrustenpilz nachweisen. Gleichzeitig werden auch ein Zugversuch sowie das Begutachten von Vorkommen geschützter Arten im Baum gleich von mehreren Fachgutachtern durchgeführt. Der Termin sollte bereits im Dezember 2022 stattfinden. Der anhaltende Frost hat das aber nicht zugelassen, tiefe Temperaturen verfälschen nämlich das Ergebnis insbesondere des Zugversuches. Somit ist die Untersuchung noch offen. Der neue Termin wird auf der Internetseite der Stadt Leuna und in den Printmedien mitgeteilt. Die Öffentlichkeit ist hierzu gern eingeladen.