Dierk Weber, Träger der Ehrenmedaille, trägt sich in das „Goldene Buch“ der Stadt Leuna ein
Auf Vorschlag des Bürgermeisters der Stadt Leuna wurde Dierk Weber mit der Ehrenmedaille der Stadt Leuna ausgezeichnet.
Die besonderen Verdienste von Dierk Weber für den Chemiestandort in Leuna sind nach 35 Jahren der politischen und wirtschaftlichen Umbrüche in Ostdeutschland zu würdigen.
Begründung: Die Firma Weber ist ein Industriedienstleister auch am Standort in Leuna.
Als einer der ersten Firmen in unserer Region gründete Dierk Weber zu Beginn des Jahres 1991 an seinem Ursprungsort in Merseburg eine Niederlassung und übernahm einen Betriebsteil der damaligen Leuna-Werke.
Dass zu einem Zeitpunkt, als deutsche Chemiekonzerne noch einen großen Bogen um die Chemiestandorte in Ostdeutschland machten. Zur Jubiläumsveranstaltung „100 Jahre Chemiestandort Leuna 1916-2016" gab es Aussagen des damaligen Kanzleramtsministers, die belegen, dass die deutschen Konzerne kaum Interesse hatten, die Entwicklung der Chemiestandorte mitzugestalten. Bei der Firma Weber war das anders. Sie glaubten von Anfang daran, den Standort in Leuna zu erhalten und zu modernisieren.
Zur Geschichte: Ingenieur Karl Weber, der Großvater des zur Zeit der politischen Wende in Ostdeutschland geschäftsführenden Gesellschafters Dierk Weber, hatte das Unternehmen 1922 gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg floh Dierk Webers Vater Hans, der inzwischen die Firma übernommen hatte, nach Westdeutschland, wo er in Nordrhein-Westfalen das Geschäft mit dem industriellen Rohrleitungsbau erneut startete. Dierk Weber, 1943 in Merseburg geboren, zögerte nach dem Fall der Mauer nicht und gründete im März 1991 in seinem Geburtsort die Weber Rohrleitungsbau GmbH & Co. KG und übernahm 130 Mitarbeiter der „Hauptmechanik-Rohrnetze“ des Leuna-Werkes. Daraus sind inzwischen 560 Mitarbeiter geworden. Damit wurden in der schwierigen Zeit der politischen Wende gut entlohnte Arbeitsplätze gesichert und damit ein Zeichen für den Neuanfang in Leuna gesetzt.
1922 war das Unternehmen im Zusammenhang mit dem Bau der Ammoniakwerke Merseburg entstanden. Das Wachstum von Rohrleitungsbau Weber nach 1991 hängt eng mit der Erneuerung der ostdeutschen Chemiestandorte zusammen, die heute als die modernsten der Welt gelten. Weber ist mit ihnen gewachsen. Die Anlagenbauer und Instandhalter aus Merseburg unterhalten in allen größeren Chemieparks in Mitteldeutschland Instandhaltungsabteilungen. Dazu gehört auch der Chemiestandort in Leuna. Zur Weber Unternehmensgruppe mit ihrem Hauptsitz in Pulheim gehören zwölf Unternehmen, in denen 2000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Merseburg ist der zweitgrößte Standort des Familienunternehmens, für dessen Fortführung der 30-jährige Sohn von Dierk Weber, Benjamin, steht.
Die Geschichte der Weber-Unternehmensgruppe zeichnet die Entwicklung von einer verlängerten Werkbank zu einem zuverlässigen Technologiepartner aus, der in seinen Arbeitsgebieten auch mit seinen Großkunden auf Augenhöhe technische Lösungen erarbeitet.
Zu den wichtigsten Meilensteinen der Unternehmensgeschichte gehört die Rückkehr an den Gründungsstandort Merseburg nach der deutschen Wiedervereinigung. Dies ist auch der Grund, warum die Familie Weber den 100. Geburtstag des Unternehmens mit zwei großen Mitarbeiterfesten in Köln und in Merseburg begeht. Zu diesem Anlass wurde eine Stiftung gegründet zur Verbesserung spezieller Berufsausbildungen und mit einer Million Euro Einlage versehen.
Herr Dierk Weber hat sich im Besonderen um die Entwicklung und Modernisierung des Chemiestandortes mit seinem Familienunternehmen verdient gemacht. Insbesondere ist die weitsichtige Tätigkeit des Merseburger Standortes des Weberunternehmens, unter Leitung von Dierk Weber, durch neue Rohrleitungs-Trassen weithin sichtbar und verleiht dem Industriestandort Leuna ein erkennbares Zeichen der Erneuerung und trägt wesentlich zum Erhalt der Leuna-Werke in seiner jetzigen Form bei.
Für sein persönliches Engagement sollte Herr Dierk Weber mit der Ehrenmedaille der Stadt Leuna geehrt werden.