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Stadtanzeiger – Mitteilungsblatt der Stadt Leuna mit den Ortschaften
Ausgabe 2/2023
Aus dem Rathaus
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Rathaus

Michael Bedla, Bürgermeister

ich grüße Sie wieder herzlich und hoffe Sie sind gesund durch die Winterzeit gekommen. Die Tage werden wieder merklich länger, erste Frühlingsboten werden von uns allen bald erwartet.

Mit dem Erscheinen dieser Ausgabe wird der Ukraine-Krieg bereits 1 Jahr andauern und weitere Zerstörung, Leid und Vernichtung für die Bevölkerung der Ukraine bringen sowie viele Zivilisten und junge Menschen weiterhin in Angst und Schrecken versetzen. Wir bereiten als Stadt Leuna wieder eine Hilfsendung mit Unterstützung unserer Partnergemeinde Jaraczewo für die ukrainische Stadt Novovolynsk vor. In der Weihnachtszeit und Dezemberausgabe des Stadtanzeigers riefen wir Sie zu Spenden für die Ukraine auf. Natürlich ist durch die Belastungen der Auswirkungen des Krieges auch in Deutschland die Kostenspirale nach oben gegangen und die Spendenbereitschaft verharrt etwas. Deshalb wurde im Stadtrat eine Spende beschlossen und durch Firmenspenden ergänzt, für die Sachmittel gekauft und der ukrainischen Stadt Novovolynsk gespendet werden können.

Eine Schlagzeile der letzten Tage der Presse lautete „Land Sachsen-Anhalt fördert weitere 92 Feuerwehrfahrzeuge“. Aktuell hat das Land Zuwendungsverträge für weitere 92 Feuerwehrfahrzeuge mit den Kommunen vereinbart. Diese Fahrzeuge sollen in den Jahren 2024 und 2025 ausgeliefert werden. Als Stadt Leuna werden wir insgesamt für 4 Feuerwehrfahrzeuge in den Jahren 2024/2025 Fördermittel erhalten und damit einen Teil des Bestandes unserer Einsatzfahrzeuge erneuern können. Das Land Sachsen‑Anhalt fördert die Beschaffung von Einsatzfahrzeugen des Brandschutzes auf der Grundlage von jährlichen Erlassen freiwillig und gewährt fahrzeugtypenabhängige Festbetragsförderungen. Darüber hinaus stellt das Ministerium für Inneres und Sport landesweit die zentrale Beschaffung bis zur abschließenden Übergabe der Einsatzfahrzeuge an die Kommunen sicher. Für unsere Stadt und Feuerwehr sind es erfreuliche Nachrichten.

Ende des letzten Jahres erhielten wir Informationen, nachdem im September 2022 ein Arbeitstreffen mit verschiedenen Vertretern der Landesregierung, des Landtages, der Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt, dem Landkreis Saalekreis und verschiedenen Politikern in Querfurt stattgefunden hat, die u.a. den neuen geplanten Bahnanschluss für Leuna betreffen. Die Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (NASA), die den S-Bahnverkehr innerhalb von Sachsen-Anhalt bestellt und mitfinanziert, arbeitet derzeit mit der DB-Netze an der Ertüchtigung der Bahnsteiganlagen in Kötzschau und der Neuerrichtung einer Bahnsteiganlage Leuna. Die Ertüchtigung der Bahnsteige in Kötzschau läuft bereits. Dort wollen wir über das angebotene Schnittstellenprogramm der Deutschen Bahn auch noch Parkplätze in Bahnhofnähe neugestalten. Die Neuerrichtung der Bahnsteiganlage in Leuna wird in Höhe des Kötzschener Weges Richtung Werksgelände geplant. Der Bahnsteig soll beidseitig Richtung Werk ausgebaut und jeweils mit Treppen und Aufzügen versehen werden. Nach den Planungen sollen im März 2026 die Bauarbeiten beginnen und im Dezember 2026 abgeschlossen sein. Wir werden die Vertreter der Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt zur Vorstellung auch in der nächsten Zeit in den Bauausschuss einladen und das Projekt vorstellen lassen. Da haben Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren.

Ausgangslage ist der zukünftige geplante bessere Ausbau der S-Bahnverbindungen von Leipzig nach Merseburg. Diese S-Bahnverbindung soll ab 2026 im Stundentakt nach Leipzig führen. Anfänglich noch über Großkorbetha und später, wenn die Kurve bei Spergau gebaut wäre, in direkter Anbindung.

Auch am Haltepunkt in Leuna wollen wir als Stadt für eine Umfeldgestaltung mit Park&Ride/Bike&Ride sorgen und unter Zuhilfenahme des Schnittstellenprogramms mit Fördermitteln des Bundes weitere Stellflächen für PKW befestigen und ggf. auch Boxen für Fahrräder errichten. Auf der Südseite der Bahnsteige soll es auch wieder einen Zugang zum Werksgelände geben.

Eine weitere Baumaßnahme der Landesstraßenbaubehörde (LSBB) lässt die Gemüter seit einigen Monaten hochkochen. Der geplante Neubau des straßenbegleitenden Radweges zwischen Wallendorf und Zöschen an der B 181 wurde von allen mit Freude begrüßt. Seit vielen Jahren geplant und nach meiner Einschätzung jedoch mit den wirklich betroffenen Ortschaften und Ortschaftsräten zu wenig kommuniziert. Nun fragt sich ein Großteil der Betroffenen der geplanten Vollsperrung zurecht, ob das noch verhältnismäßig ist!

Rund dreieinhalb Monate soll vom 03.03. bis 16.06.2023 die B 181 in der Ortslage Wallendorf voll gesperrt werden. Grund ist der Neubau des Radweges, die Fahrbahndeckenerneuerung und damit gleichzeitig verbunden die Niederschlagsentwässerung der Fahrbahn auf beiden Seiten.

Gemeinsam mit dem Schkopauer Bürgermeister Torsten Ringling führte ich Gespräche mit dem Verantwortlichen des LSBB, um Möglichkeiten, eine Vollsperrung zu vermeiden, zu finden. Jedoch wurden uns der Ablauf und die Notwendigkeit der Vollsperrung bescheinigt. Nun kann man Fachleuten und Planern nicht immer als Laie hereinreden, aber das benannte Bauvorhaben ist wohl eher von einfacher Natur. Hier werden keine Gefahrstoffe im weitesten Sinne verbaut. Natürlich muss die Sicherheit der Bauarbeiter auf den Baustellen jederzeit gewährleistet sein. Dennoch bin auch ich überzeugt, dass man die Baumaßnahme weitestgehend mit einer halbseitigen Sperrung durchführen kann. Die Baustelle Amtshäuser in Merseburg hat gezeigt, dass es auch unter schwierigen Bedingungen geht. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Bedauerlich finde ich, dass man wenig an die betroffenen Menschen und vor allem Kindergarten- und Schulkinder denkt. Schulwege von einer Stunde sollen heute normal sein. Da sind wir im 21. Jahrhundert mit dem Zug in Berlin. Ich weiß, der Vergleich hinkt etwas, aber ich habe vollstes Verständnis für den Unmut der Betroffenen und auch der Gewerbetreibenden.

Mit den Besten Grüßen verbleibe ich bis zum nächsten Stadtanzeiger.

Ihr Bürgermeister
Michael Bedla