Inmitten der malerischen Landschaft der polnischen Gemeinde Przesieka versammelten sich Jugendliche aus vier verschiedenen europäischen Ländern, um gemeinsam eine Woche voller Abenteuer, Herausforderungen und interkulturellem Austausch zu erleben. Gastgeber war unsere Partnergemeinde Jaraczewo. Vertreten waren zudem Gruppen aus Tschechien, der Ukraine und Leuna. Die Teilnehmenden, jeweils begleitet von Betreuern und Betreuerinnen aus ihren Ländern, fanden sich in einer zweckmäßigen Unterkunft ein, die trotz einfacher Ausstattung Gelegenheit zu vielfältigen sportlichen Aktivitäten und gemeinsamen Unternehmungen bot.
Bereits zu Beginn wurde deutlich, dass Inklusion und gegenseitige Unterstützung einen hohen Stellenwert in dieser Begegnung hatten. So wurde gemeinsam eine Lösung gefunden, um auch körperlich beeinträchtigten Jugendlichen die Teilnahme zu ermöglichen. Die Gruppe meisterte Herausforderungen, wie das Tragen über Treppen, mit bemerkenswerter Solidarität und Einfühlungsvermögen.
Zu den Höhepunkten zählte die Besteigung der Schneekoppe, bei der die Jugendlichen ihre Willenskraft unter Beweis stellten. Wind, Kälte und steile Anstiege forderten die Teilnehmenden heraus, doch die gemeinsame Anstrengung schweißte sie als „Leidensgemeinschaft“ zusammen. Sprachliche und kulturelle Grenzen wurden rasch überwunden – Englisch wurde zur Campsprache und Vorurteile schmolzen in lustigen Gesprächen und gemeinsamen Spielen dahin.
Stadtbesichtigungen, Zeit zum Einkaufen und entspannte Nachmittage auf dem Außengelände förderten das Miteinander weiter. Die Jugendlichen mischten sich ungezwungen, lernten voneinander und genossen die Freiheit, sich auszutauschen.
Kulturelle Programmpunkte wie Besuche von Schlössern, Gutshöfen und ein gemeinsamer Abend mit den Bürgermeistern der teilnehmenden Gemeinden rundeten die Begegnung ab. Die Jugendlichen präsentierten ihre Herkunftsländer mit Tänzen, Liedern und Vorträgen, und erhielten für ihre Offenheit und Kreativität viel Applaus. In einer symbolträchtigen Aktion unterschrieben alle auf den Flaggen der teilnehmenden Länder, als Zeichen für ein vereintes und friedliches Europa.
Wanderungen zu Wasserfällen, sportliche Aktivitäten und eine Abschiedsdisco, die von den Jugendlichen selbst organisiert wurde, festigten die neuen Freundschaften. Kontakte und Erinnerungen wurden ausgetauscht – viele Tränen zeugten vom Abschied und von der Intensität der gemeinsam verbrachten Zeit.
Das Resümee der Begegnung fällt eindeutig aus: Die Jugendlichen verließen ihre Komfortzone, begegneten Neuem mit Neugier und Mut, und lernten, wie bereichernd Vielfalt sein kann. Freundschaften über Landesgrenzen hinweg sind entstanden, und viele Teilnehmende zeigten sich begeistert von der Idee, auch zukünftig an solchen internationalen Treffen mitzuwirken. Bemerkenswert bleibt, wie der oft als „langweilig“ empfundene Englischunterricht in dieser Woche zur lebendigen Alltagssprache wurde. Die Begegnung setzte ein eindrucksvolles Zeichen für Offenheit, Toleranz und das Zusammenwachsen Europas – ein Impuls, der noch lange nachwirken wird.
An dieser Stelle bedanken wir uns bei dem Jugendamt des Landkreises Saalekreis, bei dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk sowie dem Auswärtigen Amt und bei der Saalesparkasse für die Förderung dieser Veranstaltung.