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Kameradinnen und Kameraden kommen zur Hauptversammlung zusammen

Am Abend des 03.02.2024 trafen sich die Kameradinnen und Kameraden der Gemeindefeuerwehr Löbnitz in Begleitung ihrer Partner/-innen im Saal des Gasthofes „Zum Eichenast“ zusammen, um ihre diesjährige Hauptversammlung mit anschließendem Feuerwehrball abzuhalten und neben einem Rückblick auf das Jahr 2023 auch einen Blick in die Zukunft zu wagen.

Nach der Eröffnung der Versammlung durch den stellvertretenden Gemeindewehrleiter Kamerad Tobias Ehrler und anschließender Vorstellung und Beschluss der Tagesordnung, kam der Gemeindewehrleiter Kamerad Enrico Häublein mit seinem Bericht über das Jahr 2023 und einem Ausblick auf das Jahr 2024 zu Wort.

Zunächst widmete Kamerad Häublein seine Ausführungen den zahlreich absolvierten Einsätzen der drei aktiven Ortsfeuerwehren Löbnitz, Reibitz und Sausedlitz. Hier standen am Jahresende ganze 71 Alarmierungen zu Buche. Eine beachtliche Zahl, die wie der Wehrleiter anmerkte, wohl ungleich höher ausfallen würde, wenn die Bevölkerung auf dem Lande nicht oft Eigeninitiative übernehmen und somit Verantwortung zeigen würde. So würde es erfahrungsgemäß dem Einwohner in der Landgemeinde kaum einfallen, in der Silvesternacht wegen der brennenden Feuerwerksbatterie am Straßenrand, dem qualmenden Mülleimer oder ein paar Zentimeter Wasser im Keller den Notruf zu wählen und somit die Feuerwehr zu bemühen.

Wenn es auch nicht immer die großen Schadenslagen waren, die die Einsatzkräfte der Feuerwehren der Gemeinde auf den Plan riefen, gab es doch reichlich zu tun. Neben dem Tagesgeschäft, den sogenannten Bagatelleinsätzen wie die Beseitigung von Ölspuren, Türnotöffnungen, Wasser- und Sturmschäden nach Unwetterlagen und einiger Kleinbrände, waren in 2023 doch einige intensivere Einsatzlagen abzuarbeiten. Hier war man bei mehreren Brandeinsätzen größeren Ausmaßes, auch überörtlich unterwegs. Zu nennen wären ein größerer Feldbrand in Beerendorf, der Brand eines Gebäudekomplexes im Norden von Delitzsch oder Ereignisse in Richtung Bad Düben. Hinzu kamen technische Hilfeleistungen nach Verkehrsunfällen genauso wie Einsätze als Komponente des ABC-Gefahrenabwehrzuges Nordsachsen/Delitzsch, zu denen man mehrfach im Landkreis unterwegs war. Nicht zu vergessen die Hochwasserlagen an Mulde, Lober und Leine über die Weihnachtsfeiertage. Blieb es an der Mulde, nicht zuletzt auch dank zahlreicher Maßnahmen im Hochwasserschutz und Kontrollen an den Hochwasserschutzanlagen entspannt, mussten in Sausedlitz am zweiten Weihnachtsfeiertag durch die Einsatzkräfte, unterstützt durch örtliche Unternehmen, einige abwehrende Maßnahmen ergriffen werden. Hier hat sich wieder gezeigt, dass das Ehrenamt Feuerwehr keine Uhrzeit oder Feiertage kennt und die Kameradinnen und Kameraden da sind, wenn sie gebraucht werden.

Kamerad Häublein ließ es sich nicht nehmen, auch und vor allem im Namen der Einwohnerschaft der Gemeinde Löbnitz, jeder Kameradin und jedem Kameraden für die geleistete Arbeit und gezeigte Einsatzbereitschaft, die in Summe sage und schreibe 663 Einsatzstunden ausmachten, zu danken. In einer Zeit von wachsendem Egoismus und Selbstgefälligkeit ist es nicht mehr selbstverständlich, das eigene Ego und eigene Interessen unentgeltlich für den Dienst in der Gemeinschaft hintenanzustellen.

Diese qualifizierte und professionelle Arbeit, die der Bürger, egal ob in der Großstadt oder der Landgemeinde erwartet, ist in einer Freiwilligen Feuerwehr natürlich nicht ohne eine entsprechende Aus- und Fortbildung zu meistern. Hier verwies der Gemeindewehrleiter auf die Pflicht jedes Einzelnen, eine regelmäßige Teilnahme an den Ausbildungsmaßnahmen sicherzustellen. Die Ausbildung konnte so in 2023 weiter intensiviert und der Ausbildungsstand verbessert werden. Auf Landkreisebene wurden so Truppmann und Truppführer, Motorkettensägenführer, Atemschutzgeräteträger und Maschinisten ausgebildet. An der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Sachsen in Nardt konnten Kameradinnen und Kameraden unserer Gemeinde Lehrgänge im Bereich ABC vom Einsatz Teil 1 und 2 bis zum Führen 1 absolvieren. Neben einem Gruppenführer wurde ebenso ein Kamerad zum Zugführer qualifiziert, ein Weiterer konnte die Befähigung zum Ausbilder zur Truppausbildung erlangen. Ebenfalls dazu kam eine zweitägige Fortbildung in der Führungsstufe C (Führen mit einer Führungsgruppe). Eine besondere Maßnahme war ohne Zweifel die realitätsnahe Ausbildung in einem Brandübungscontainer der Brandschutztechnik Leipzig GmbH auf Einladung der Gemeinde Muldestausee (siehe Amtsblatt der Gemeinde Löbnitz Nr. 9/2023). Somit haben die 82 aktiven Kameradinnen und Kameraden im vergangenen Jahr 4.232 Stunden Ausbildung absolviert. Diese unterteilen sich in 3.301 Stunden Ausbildung am Standort, 560 Stunden Kreisausbildung und 371 Stunden Ausbildung an der Landesfeuerwehrschule.

Weiterhin widmete sich der Gemeindewehrleiter den Mitgliederzahlen und konnte auf insgesamt 153 Mitglieder in den einzelnen Abteilungen von Aktiven über die Jugendfeuerwehren bis hin zur Alters- und Ehrenabteilung verweisen. Auf den ersten Blick sind das für den außenstehenden natürlich beruhigende Zahlen. Jedoch merkte Kamerad Häublein an, sich hier nicht blenden zu lassen. Große Sorgen bereitete hier nicht nur in der Gemeinde Löbnitz die Tageseinsatzbereitschaft. Da die Wenigsten ihren Arbeitsplatz am Wohnort haben und somit nicht 24/7 verfügbar sind, wird es immer schwieriger, genau diese 24/7 zu gewährleisten.

Neben dem entsprechend zur Verfügung stehenden und gut ausgebildeten Personal, ist die Ausrüstung einer Freiwilligen Feuerwehr ebenso überlebenswichtig. Konnte mit Hilfe von Fördermitteln durch das SMI der 2019 begonnene Austausch persönlichen Schutzausrüstung der Einsatzkräfte in 2023 abgeschlossen werden, steht eine weitere ungleich größere Aufgabe noch bevor.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass drei Einsatzfahrzeuge der Gemeindefeuerwehr in die Jahre kommen und kurz und mittelfristig Handlungsbedarf besteht.

Neben den Pflichtaufgaben der Freiwilligen Feuerwehren ging Kamerad Häublein zum Ende seines Berichts weiterhin auf die sogenannten Nebenschauplätze ein, bei denen die Ortsfeuerwehren federführend oder unterstützend wirkten. So fand das Neujahrsglühen des Feuerwehrfördervereins ebenso Erwähnung, wie das Osterfest in Roitzschjora, das Parkfest in Löbnitz, das Straßenfest mit Feuerwehrjubiläum in Reibitz, das Osterfeuer und Dorffest in Sausedlitz, um nur einiges zu nennen.

Bei einem kurzen Ausblick auf das Jahr 2024 verwies der Gemeindewehrleiter auf die zu erwartenden, nicht weniger werdenden Einsatzzahlen genauso wie das, wenn auch unter neuem Namen und von vielen schmerzlich vermisste, auf dem „Härtesten Acker Deutschlands“ zurückkehrende Festival „Full Rewind“. Auch die Nebenschauplätze, meist der Unterstützung des dörflichen Gemeinschaftslebens dienlich, werden nicht weniger.

Zum Abschluss seiner Ausführungen dankte Kamerad Häublein neben den Kameradinnen und Kameraden vor allem den Familien an ihrer Seite, die ihnen oft den Rücken freihalten und die ein oder andere Entbehrung in Kauf nehmen, um das Ehrenamt zu unterstützen. Ein weiterer Dank richtete sich an die Arbeitgeber der Einsatzkräfte. Auch die Gemeindeverwaltung Löbnitz, der Bürgermeister, die gemeindeansässigen Unternehmen sowie Unterstützer und Gönner wurden nicht vergessen.

Nach dem umfassenden Bericht des Gemeindewehrleiters bat der Versammlungsleiter den Gemeindejugendfeuerwehrwart Kamerad Ronny Poschlod über die Arbeit der Jugendfeuerwehren der Gemeinde zu berichten. Hier gab es durchaus Erfreuliches zu erzählen. So konnte nach der Jugendfeuerwehr Reibitz nun auch die Jugendfeuerwehr Sausedlitz nach einigen Jahren Pause ihren Dienstbetrieb wieder aufnehmen. Weiterhin berichtete Kamerad Poschlod über stabile Mitgliederzahlen, gemeinsame Ausbildungsdienste und andere Unternehmungen. Die Jugendarbeit stellt nicht nur in der Feuerwehr eine wichtige und sinnvolle Freizeitgestaltung dar, sind die Kids von heute doch die Brandbekämpfer von morgen.

Nach diesem Tagesordnungspunkt folgte ein erster Höhepunkt des Abends. Einigen verdienten Kameradinnen und Kameraden wurde für 10-jährigen aktiven Dienst das Feuerwehrehrenzeichen des Freistaates Sachsen am Band in der Stufe Bronze verliehen. Weiterhin konnten Einsatzkräfte nach entsprechend absolvierter Ausbildung und Mindestdienstzeit in den nächsthöheren Dienstgrad befördert werden (siehe Übersicht).

Im Anschluss an Auszeichnungen und Beförderungen erhielten die Kameraden Ronny May und André Willhelm nach erfolgter Wahl und entsprechendem Ratsbeschluss aus den Händen des Bürgermeisters ihre Berufungsurkunden für weitere fünf Jahre als Ortswehrleiter und Stellvertreter der Ortsfeuerwehr Sausedlitz.

Auch der Bürgermeister ließ es sich nicht nehmen, in seinem Grußwort den Anwesenden für die geleistete Arbeit zu danken, verbunden mit der Bitte, auch in Zukunft für die Gemeinschaft da zu sein.

Auch der Vorsitzende des Feuerwehrfördervereins, Andreas Bechtloff, dankte den Kameradinnen und Kameraden für die hervorragende Zusammenarbeit und sicherte auch für die Zukunft Unterstützung zu.

Nach dem Schlusswort des Gemeindewehrleiters und Eröffnung des 2. Gemeindefeuerwehrballs mit dem Sturm auf das Buffet, freuten sich alle auf einen wunderschönen Abend. Mit Partymucke aus der Konserve heizte „DJ Marv“ ordentlich ein. Ein weiteres Highlight war ohne Zweifel eine Live-Darbietung des Trios Milli, Marv und Calvin, die den Saal zum Beben brachten. Nicht zuletzt aufgrund der gewohnt erstklassigen Bewirtung des Teams des Gasthofes „Zum Eichenast“ um Familie Meyer kann man von einem rundum gelungenen Abend sprechen.

Löbnitz, im Februar 2024

Gemeindefeuerwehr Löbnitz

Ehrungen

Das Feuerwehr-Ehrenzeichen des Freistaates Sachsen am Band wurde in der Stufe Bronze für 10-jährigen aktiven Dienst verliehen.

Beförderungen