Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde zieht Bilanz

Kameradinnen und Kameraden kommen zur Hauptversammlung zusammen.

„Stark sind Menschen, die anderen helfen, ohne etwas zurückzuverlangen“

Mit diesem wohl sehr treffenden Zitat eines unbekannten Autors konnte der Gemeindewehrleiter am Abend des 15.03.2025 die Kameradinnen und Kameraden der Gemeindefeuerwehr Löbnitz in Begleitung ihrer PartnerInnen zur Hauptversammlung mit anschließendem, nun schon 3. Feuerwehrball im Saal des Gasthofes „Zum Eichenast“ begrüßen.

Neben einem Rückblick auf das vergangene Jahr 2024 sollte auch ein Ausblick auf das laufende Jahr nicht fehlen.

Nach der Eröffnung der Versammlung durch den stellvertretenden Gemeindewehrleiter Kamerad Tobias Ehrler und anschließender Vorstellung und Beschluss der Tagesordnung kam der Gemeindewehrleiter Kamerad Enrico Häublein mit seinem Bericht über das Jahr 2024 und einem Ausblick auf das Jahr 2025 zu Wort.

Zunächst widmete Häublein seine Ausführungen den zahlreich absolvierten Einsätzen der drei aktiven Ortsfeuerwehren Löbnitz, Reibitz und Sausedlitz.

Mit 68 Alarmierungen in Summe haben die Einsatzkräfte im vergangenen Jahr ein beachtliches Pensum in verschiedenster Art- und Weise abgearbeitet.

Auch wenn die Zahl der Einsätze im Vergleich zum Vorjahr minimal kleiner war, so haben die Feuerwehren unserer Gemeinde beachtliche 1524 Einsatzstunden abgeleistet.

Dafür sprach der Gemeindewehrleiter den Kameradinnen und Kameraden und natürlich auch deren Familien und Arbeitgebern im Namen der Einwohnerschaft der Gemeinde Löbnitz und darüber hinaus seinen herzlichen Dank und allergrößten Respekt und Anerkennung aus.

Wenn es auch nicht immer die großen Schadenslagen waren, die die Einsatzkräfte der Feuerwehren der Gemeinde auf den Plan riefen, gab es doch reichlich zu tun.

Neben dem Tagesgeschäft, den sogenannten Bagatelleinsätzen wie Ölspuren, Türnotöffnungen, Wasser- und Sturmschäden nach Unwetterlagen und einiger Kleinbrände, waren in 2024 doch einige intensivere Einsatzlagen abzuarbeiten.

Hier ist wohl an erster Stelle das Brandereignis am 13.10.2024 in der Schulstraße 13 in Löbnitz zu nennen, bei dem neben allen drei Ortsfeuerwehren auch die Feuerwehr Delitzsch, der Rettungsdienst, die Schnelleinsatzgruppe Versorgung/Sanität des Landkreises und auch die Polizei zum Einsatz kam.

Hier ist es wohl dem gemeinsamen professionellen Handeln und dem Zusammenspiel aller Beteiligten zu verdanken, dass niemand ernsthaft zu Schaden kam.

Die Ortsfeuerwehr Sausedlitz war bereits am 6.9.24 bei einem größeren Waldbrandereignis in der Gemeinde Muldestausee in Sachsen-Anhalt unterwegs.

Auch der langwierige Einsatz bei der Firma SAL in Sausedlitz am 31.12.24, bei dem alle Ortsfeuerwehren gefordert waren, hat wieder einmal gezeigt, dass Ehrenamt keine Uhrzeit und keine Feiertage kennt.

Hinzu kamen technische Hilfeleistungen nach Verkehrsunfällen genauso wie Einsätze als Komponente des ABC-Gefahrenabwehrzuges Nordsachsen/Delitzsch, zu denen man mehrfach im Landkreis unterwegs war.

Ein Highlight war mit Sicherheit die Brandsicherheitswache bei der Rückkehr des Festivals auf den „härtesten Acker Deutschlands“

So wurde bei der Erstauflage des „Full Rewind Festivals“ über vier Tage 24/7 die Sicherheit im Bereich Brandschutz hergestellt, Bühnenfeuerwerke und ähnliches abgesichert, alles in allem aber eher ruhige Tage verlebt.

Hier ist auf jeden Fall die gewohnt super Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften der weißen Einheiten, der Polizei sowie mit den altbekannten Veranstaltern nochmals hervorzuheben.

Diese qualifizierte und professionelle Arbeit, die der Bürger egal ob in der Großstadt oder der Landgemeinde erwartet, ist in einer Freiwilligen Feuerwehr natürlich nicht ohne eine entsprechende Aus- und Fortbildung zu meistern.

Hier verwies der Gemeindewehrleiter auf die Pflicht jedes Einzelnen, eine regelmäßige Teilnahme an den Ausbildungsmaßnahmen sicher zu stellen.

Die Ausbildung konnte so in 2024 weiter intensiviert und der Ausbildungsstand verbessert werden.

Auf Landkreisebene absolvierten so fünf Kameradinnen und Kameraden ihre Grundausbildung zum „Truppmann“, vier qualifizierten sich zum Motorkettensägenführer und drei zum Sprechfunker.

Vier weitere Kameradinnen und Kameraden absolvierten eine Ausbildung in den Grundlagen der Vegetationsbrandbekämpfung.

An der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Sachsen in Nardt besuchten Kameradinnen und Kameraden unserer Gemeinde Ausbildungslehrgänge zum Leiter Feuerwehr, Führungskraft Vegetationsbrandbekämpfung und zum Gerätewart.

Ein weiterer Kamerad nahm an einem Fortbildungslehrgang für Gerätewarte teil.

Der Gemeindewehrleiter sprach allen Teilnehmern an dieser Stelle nochmals seine herzlichen Glückwünsche zur erfolgreich absolvierten Qualifikation aus und wünschte im Einsatz immer ein glückliches Händchen für die richtigen Entscheidungen.

Somit wurden im vergangenen Jahr von den 83 Kameradinnen und Kameraden der aktiven Abteilungen 4566 Stunden Ausbildung in der Gemeindefeuerwehr absolviert.

Diese unterteilen sich in 3293 Stunden Ausbildung am Standort, 937 Stunden Kreisausbildung und 336 Stunden Ausbildung an der Landesfeuerwehrschule.

In diesem Zusammenhang bedankte sich Häublein bei allen Ausbildern in den Feuerwehren unserer Gemeinde, sei es auf Kreisebene, in der Gemeinde oder an den Standorten.

Weiterhin widmete sich der Gemeindewehrleiter den Mitgliederzahlen und konnte auf insgesamt 155 Mitglieder in den einzelnen Abteilungen von Aktiven über die Jugendfeuerwehren bis hin zur Alters-und Ehrenabteilung verweisen.

Auf den ersten Blick sind das für den außenstehenden natürlich beruhigende Zahlen.

Jedoch merkte Häublein an, sich hier nicht blenden zu lassen.

Tageseinsatzbereitschaft ist hier ein großes Thema, da nun mal der große Teil der Kameradinnen und Kameraden seinen Arbeitsplatz nicht am Wohnort hat und somit nicht 24/7 zur Verfügung steht.

Eine große Freude ist es hier natürlich darüber zu berichten, dass Quereinsteiger und durch Zuzug Einsatzkräfte benachbarter Kommunen in die Gemeindefeuerwehr integriert werden konnten.

Ein Bereich der für die Zukunft der Gemeindefeuerwehr besonders wichtig ist, ist die Arbeit unserer Jugendfeuerwehren

Auch fünf junge Kameradinnen und Kameraden aus unseren Jugendfeuerwehren haben den Sprung in die Einsatzabteilungen gewagt und werden in Kürze ihre Grundausbildung absolvieren.

Dafür an dieser Stelle schon mal viel Erfolg.

Eine überwiegend stabile Personaldecke und eine solide Ausbildung der Mannschaft ist die eine Seite der Medaille.

Die andere ist die Ausstattung der Einsatzkräfte mit entsprechender Ausrüstung, um ihre Arbeit gut geschützt und dem nötigen Handwerkszeug erledigen zu können.

In Sachen Schutzbekleidung konnten wir als Gemeindefeuerwehr in den vergangenen Jahren einen gewaltigen Sprung nach vorn machen.

Ein nicht unerheblicher finanzieller Aufwand der Gemeindeverwaltung als Träger des Brandschutzes war notwendig, um die in 2019 begonnene Ersatzbeschaffung von Schutzbekleidung abzuschließen.

Neben den Eigenmitteln konnten über die Richtlinie Feuerwehrförderung des Freistaates Sachsen, bewilligt durch das Landratsamt Nordsachsen, eine Gesamtsumme von ca. 150.000 Euro investiert werden.

Somit steht nun seit April letzten Jahres jeder Einsatzkraft in der Gemeinde eine hochwertige und funktionale Schutzbekleidung zur Verfügung, ohne Abstriche bei Ausbildungsstand und Ortsfeuerwehr machen zu müssen.

Allen Beteiligten sprach der Gemeindewehrleiter an dieser Stelle nochmals seinen Dank für die konstruktive Zusammenarbeit bei der Beschaffung aus.

Mit der Ersatzbeschaffung eines in die Jahre gekommenen Rettungsbootes wurde zum Ende des vergangenen Jahres ein weiteres Projekt angeschoben.

Durch einen positiven Förderbescheid des Landkreises Nordsachsen aus Geldern der Richtlinie Feuerwehrförderung konnten hier nochmals Investitionen im Gesamtwert von ca. 25.000 Euro auf den Weg gebracht werden.

Und auch in der Zukunft wird ein nicht unerheblicher finanzieller Aufwand von Nöten sein, um die Leistungsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehren und somit die Sicherstellung des Brandschutzes aufrecht zu erhalten.

Neben den Pflichtaufgaben haben die Ehrenamtler im vergangenen Jahr ungezählte zusätzliche Veranstaltungen beschäftigt.

So haben die Kameraden der Ortsfeuerwehr Löbnitz den Förderverein bei der Durchführung des Neujahrsglühens unterstützt, waren beim Osterfest in Roitzschjora genauso am Start wie beim Parkfest in Löbnitz.

Ein Höhenpunkt war ohne Zweifel das Kameradschaftswochenende mit der Partnerfeuerwehr aus Billerbeck.

Rund um das AWO-Treffen waren die Einsatzkräfte aktiv.

Den Abschluss bildete die alljährliche Weihnachtsfeier.

Die Kameraden aus Reibitz besuchten die Übergabe des HLF 10 bei ihrer Partnerfeuerwehr in Brachstedt und waren wie in jedem Jahr federführend bei der Organisation und Durchführung des Reibitzer Straßenfestes.

Die Sausedlitzer Kameraden unterstützten in bewährter Weise das örtliche Osterfeuer, das jährliche Dorffest, das Event „Der Osten rollt“ und einiges mehr.

Erstmals organisierten die Kameraden der Feuerwehr ein Pfingstfrühstück und haben damit wohl den Nerv vieler Sausedlitzer getroffen.

Gemeinsam mit der Feuerwehr Schenkenberg wurde das Siegerschwein vom Jubiläum verspeist und Erfahrungen ausgetauscht.

Auch Ihre Weihnachtsfeier im „Bowl Play“ mit anschließenden gemeinsamen Essen hatten sie sich redlich verdient.

Von allen drei Ortswehren gemeinsam wurde der Feuerwehrtag des Kindergartens unterstützt und für die Kleinsten zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.

So konnten auch die Brandbekämpfer ihren Beitrag zum Erhalt des dörflichen Gemeinschaftslebens leisten.

Nicht vergessen wollte Häublein natürlich die Arbeit in unseren Alters- und Ehrenabteilungen.

Hier erleben wir derzeit einen Generationswechsel, bei dem „junge“ Alterskameraden aus dem aktiven Dienst in die Abteilung wechseln und hoffentlich neuen Schwung in die Aktivitäten bringen.

Nachdem die Kameradin Inge Börhold im vergangenen Jahr mit der Leitung der Abteilung betraut wurde, hat sich bereits einiges getan.

So hat man sich im Juni im Gerätehaus Löbnitz getroffen und im November gab es eine kleine Weihnachtsfeier.

Beide Male hatten die Kameradinnen und Kameraden ihren Spaß und haben für dieses Jahr weitere Aktivitäten in Planung.

Als ein Highlight soll es eine gemeinsame Schifffahrt geben.

Der Gemeindewehrleiter bedankte sich bei der Kameradin Börhold für die bisherigen Bemühungen und wünschte weiterhin viel Spaß bei den Vorhaben, verbunden mit dem Wunsch, dass die neuen Mitglieder die Abteilung bereichern und die Bindung zwischen den Generationen gestärkt wird.

Nach einem kleinen Ausblick auf das Jahr 2025, zum Abschluss seiner Ausführungen dankte Kamerad Häublein neben den Kameradinnen und Kameraden vor allem den Familien an ihrer Seite, die Ihnen oft den Rücken freihalten und die ein oder andere Entbehrung in Kauf nehmen, um das Ehrenamt zu unterstützen.

Ein weiterer Dank richtete sich an die Arbeitgeber der Einsatzkräfte.

Auch Gemeindeverwaltung, Bürgermeister, gemeindeansässige Unternehmen, Unterstützer und Gönner wurden nicht vergessen.

Nach dem umfassenden Bericht des Gemeindewehrleiters bat der Versammlungsleiter den Gemeindejugendfeuerwehrwart Kamerad Ronny Poschlod, über die Arbeit der Jugendfeuerwehren der Gemeinde zu berichten.

Hier konnte Poschlod über stabile Mitgliederzahlen, derzeit sind es 38, gemeinsame Ausbildungsdienste und andere Unternehmungen der drei Jugendfeuerwehren der Gemeinde Löbnitz erzählen.

Am Ende des Jahres 2024 konnten insgesamt 75 Dienste mit einer Gesamtzeit von 125 Stunden verzeichnet werden. Für die Jugendwarte und Betreuer kommt jeweils noch 1 Stunde pro Dienst für die Vor- und Nachbereitung hinzu.

Dafür dankte Poschlod seinem Team, passiert dies doch alles neben dem aktiven Feuerwehrdienst.

Nach diesem Tagesordnungspunkt folgte ein erster Höhepunkt des Abends.

Einigen verdienten Kameradinnen und Kameraden wurde für 10-jährigen aktiven Dienst das Feuerwehrehrenzeichen des Freistaates Sachsen am Band in der Stufe Bronze verliehen.

Weiterhin erhielten Kameradinnen und Kameraden das Ehrenkreuz des Landesfeuerwehrverbandes Sachen für jeweils 40 und 50 Jahre treue Dienste in der Feuerwehr.

Zwei Kameraden konnten sogar mit dem Ehrenzeichen für 70 treue Dienste in der Feuerwehr geehrt werden.

Weiterhin konnten Einsatzkräfte nach entsprechend absolvierter Ausbildung und Mindestdienstzeit in den nächsthöheren Dienstgrad befördert werden. (siehe Übersicht)

Der Bürgermeister ließ es sich nicht nehmen, in seinem Grußwort den Anwesenden für die geleistete Arbeit zu danken, verbunden mit der Bitte, auch in Zukunft für die Gemeinschaft da zu sein.

Auch der Vorsitzende des Feuerwehrfördervereins Sven Punke dankte den Kameradinnen und Kameraden für die hervorragende Zusammenarbeit und sicherte auch für die Zukunft Unterstützung zu.

Nach dem Schlusswort des Gemeindewehrleiters und Eröffnung des 3. Gemeindefeuerwehrballs mit dem Sturm auf das Buffet freuten sich alle auf einen wunderschönen Abend.

Mit Partymucke aus der Konserve heizte „Party-DJ Danu“ ordentlich ein, so dass die Tanzfläche bis zum frühen Morgen gut besucht war.

Nicht zuletzt auf Grund der gewohnt erstklassigen Bewirtung des Teams des Eichenasts und Familie Meyer, kann man von einem rundum gelungenen Abend sprechen.

Beförderungen zur Hauptversammlung der Gemeindefeuerwehr Löbnitz am 15. März 2025

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