Am 28. Oktober 2025 fand in den Räumlichkeiten des Heimatvereins „Böhla – Dorf der Teiche e.V.“ in Dahlen OT Großböhla die Regionalkonferenz der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Sächsisches Zweistromland-Ostelbien statt. Eingeladen waren Mitglieder der LAG, regionale Akteure sowie Bürgerinnen und Bürger. Über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Bürgerschaft nutzten die Gelegenheit, sich über die bisherigen Ergebnisse der LEADER-Förderperiode 2023-2027 zu informieren und zu diskutieren.
Ziel der Veranstaltung war es, konkrete Vorschläge zu sammeln, wie die verbleibenden LEADER-Mittel in den kommenden zwei Jahren sinnvoll und zielgerichtet eingesetzt werden können.
Impulse für die Region
Zu Beginn der Konferenz hielt Sven Keyselt, Amtsleiter der Wirtschaftsförderung des Landkreises Nordsachsen, einen Impulsvortrag, in dem er die Leitlinien seiner Institution – Wirtschaft fördern, Menschen stärken, Regionen entwickeln – vorstellte. Anhand konkreter Beispiele wurde aufgezeigt, wie diese Schwerpunkte zur Stärkung des ländlichen Raums und zur Schaffung von Zukunftsperspektiven beitragen.
Regionalmanager Johannes Rudolph informierte im Anschluss über die bisherigen Ergebnisse der LEADER-Entwicklungsstrategie (LES). Ein besonderes Augenmerk galt dabei den Fördermitteln, die in verschiedenen Handlungsfeldern eingesetzt wurden. So wurde etwa im Bereich „Wohnen“ bereits 84 % des geplanten Budgets durch konkrete Vorhaben gebunden, während im Bereich „Wirtschaft und Arbeit“ bislang nur 7,6 % der Mittel genutzt wurden.
Wichtige Themen und Projektideen
Ein zentraler Bestandteil der Veranstaltung war ein Workshop, in dem die Teilnehmenden in Kleingruppen verschiedene Themen und mögliche Projektideen erarbeiteten. Dabei wurden insbesondere die Themen Grundversorgung und Lebensqualität sowie Tourismus und Naherholung lebhaft diskutiert.
Grundversorgung und Lebensqualität: Die Teilnehmer äußerten großes Interesse an Lösungen zur Verbesserung der Lebensmittelversorgung, der Pflege sowie des Vereinslebens und diskutierten Maßnahmen, um den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen.
Tourismus als Zukunftsfaktor: Das Handlungsfeld „Tourismus und Naherholung“ wurde ebenfalls intensiv behandelt. Die Teilnehmenden wünschten sich Investitionen in die touristische Infrastruktur der Region, insbesondere in den Ausbau von Angeboten entlang der Dahlener und Belgeraner Heide, des Wermsdorfer Waldes sowie des Elberadwegs.
Wohnen im ländlichen Raum: Es wurde festgestellt, dass weiterhin Bedarf an modernem Wohnraum im ländlichen Raum besteht. Insbesondere die Sanierung leerstehender Gebäude soll durch Fördermittel unterstützt werden, um das Ortsbild zu verschönern und attraktiven Wohnraum zu schaffen. Geplant ist, sowohl Mittel für die Modernisierung von Bestandsgebäuden als auch für die Schaffung von Mietwohnungen bereitzustellen, um jungen Familien den Zuzug in die Region zu erleichtern.
Förderung von Kleinunternehmen: Auch im Bereich „Wirtschaft und Arbeit“ wurden Defizite festgestellt. Trotz attraktiver Fördermöglichkeiten haben bisher nur wenige Unternehmen in der Region diese genutzt. Vor allem Bürokratie und fehlende Kommunikation wurden als Hindernisse genannt, die kleinere Unternehmen von der Beantragung von Fördermitteln abhalten.
Gemeinsam für die Zukunft
Die Konferenz verdeutlichte das große Engagement der Beteiligten, die mit frischen Ideen und Tatkraft zur positiven Weiterentwicklung des Sächsischen Zweistromlandes-Ostelbien beitragen möchten.
Die Ergebnisse der Regionalkonferenz werden nun aufbereitet und fließen in die Beratungen des regionalen Entscheidungsgremiums ein, das über die Fortschreibung der LEADER-Entwicklungsstrategie und die zukünftige Förderausrichtung entscheiden wird.