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Liebschützberger Anzeiger - Amts- und Informationsblatt
Ausgabe 4/2025
Seniorengemeinschaft Borna-Schönnewitz
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Seniorengemeinschaft Borna-Schönnewitz

Zu unserem Seniorennachmittag, am 11.03.2025 hatten wir uns Herrn Krause, Vorsitzender des Jagdverbandes Oschatz, eingeladen. Er ist seit 42 Jahren Jäger und damit auch Hüter unserer heimischen Wildtiere. Grund der Einladung waren die erregten Diskussionen, als der erste Wolf in der Gemeinde gesichtet wurde. Herr Krause hat es gut verstanden die Zusammenhänge von Tierwelt, Wald und Natur insgesamt zu veranschaulichen. Nach der Wende wurden die gesetzlichen Grundlagen zur Jagd völlig verändert. Auch zu DDR Zeiten gab es Einwanderungsversuche von Wölfen. Sie wurden bejagt und konnten deshalb nicht sesshaft werden. In der BRD wurde der Wolf als streng geschützt eingetragen und Abschüsse unter Strafe gestellt. Somit war der Weg frei und der erste Wolf kam 1990 über die Grenze. Auch die Jäger wollen keine erneute Ausrottung dieser Tierart, aber eine sinnvolle Einordnung in die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Die Ansiedlung ist in Sachsen, Brandenburg und Niedersachsen besonders groß. Aber durch die Laufwege und benötigten Territorien sind auch in den anderen Bundesländern Wölfe gesichtet worden. Zurzeit leben 3300 Wölfe in Deutschland, das sind 209 Rudel. Damit haben wir die höchste Wolfsdichte weltweit. Auch der Wolf ist ein „Gesundheitspolizist“ in dem er schwache und kranke Tiere als Nahrung einnimmt. Ist aber nicht genug Nahrung in der Natur, orientiert er sich auch auf das Nutzvieh der Menschen. 2024 sind 5500 Nutztiere Opfer durch Wolfsriss geworden. 83% davon waren Schafe und Ziegen.

Begegnungen mit Menschen sind selten, da der Wolf von Natur aus ein scheues Tier ist. Allerdings werden sie auch in Städten und Menschen naher Umgebung gesichtet. Es gibt zurzeit kein Gesetz zur Wolfsregulierung, wie es zum bejagen anderer Wildtiere gibt. Zwar hat die EU den Wolf von streng geschützt auf geschützt heruntergestuft. Herr Krause bracht zum Ausdruck „es fehlen weiterhin klare Reglungen für eine Handlungssicherheit“. Interessant waren auch die Ausführungen zum Zustand unserer Waldbestände. Wassernot, Hitze, Waldbrände und Borkenkäfer machen der Natur zu schaffen. Es ist ein umdenken notwendig um Bäume und Pflanzen in den Forst zu bringen die den klimatischen Bedingungen entsprechen. Dafür können wir uns keine Zeit nehmen, denn die Gesundung des Waldes ist Aufgabe von Generationen. Fazit des Nachmittages ist, alle Tiere haben eine Lebensberechtigung aber in einem Maße das Menschen und Tiere gut miteinander leben können. Den Nachmittag haben wir bei Kaffee, Kuchen und regen Gesprächen beendet.

Rosel Drexler

Information:

Der Osterbrunnen entfällt durch die Bauarbeiten an der Straße.

Der nächste Seniorennachmittag findet am 08.04.2025, 14:00 Uhr in der Kulturscheune Borna statt. Herr Kretschmar zeigt uns Bilder, Sachsen aus der Luft. Anschließend gibt es Kaffee und Kuchen. Bitte Geld für die Fahrt im Juni mitbringen.