Jahresrückblick und Ausblick
Auf der letzten Weltklimakonferenz in Ägypten warnte UN-Generalsekretär Guterres: „Wir stehen vor einer tödlichen Bedrohung“ und mahnte dringend zusätzliche Anstrengungen beim Klimaschutz an, ansonsten „schaufeln wir uns unser eigenes Grab“. Guterres weiter: „Wir kämpfen den Kampf unseres Lebens – und sind dabei zu verlieren“.
Wir als BUND-Ortsgruppe beobachten deshalb weiterhin sehr genau, welche Anstrengungen die Stadt Lübben in Sachen Klimaschutz unternimmt. Immerhin räumt ja die Stadt auf Ihrer Internetseite richtigerweise ein: „Der menschengemachte Klimawandel zählt zu den größten Herausforderungen dieser und kommender Generationen“. Hieran wird sie sich jetzt und in Zukunft messen lassen müssen.
Anfang 2020 forderten die Umweltverbände in Form einer gemeinsamen Petition die Stadt Lübben dazu auf, den Klimanotstand zu erklären sowie sofortige und ambitionierte Maßnahmen gegen die Klimakrise einzuleiten. Insbesondere wurde die Kommune aufgefordert, verbindlich zu erklären, bis zu welchem Jahr sie ganz konkret klimaneutral werden will. Ferner sollte sie abrechenbare Zwischenschritte festlegen, wie sie dieses Ziel zu erreichen gedenkt. Auch wurden Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung eingefordert.
Wie inzwischen allgemein bekannt, wurde diese wichtige Petition seinerzeit abgelehnt und keine zielführenden Beschlüsse zur Klimaneutralität gefasst. Vielmehr wurde seitens der Stadt in Ihrem Antwortschreiben an die Umweltverbände vom 10.9.2020 angekündigt, dass das Klimaschutzkonzept „beginnend in 2020 bis Ende 2021 eine vollständige Überarbeitung“ erfahren soll. Die Überarbeitung soll „in Zusammenarbeit mit den Stadtverordneten und den Lübbener Bürgern entstehen. Aus dem Klimabeirat heraus wird die Verwaltung ein Konzept entwickeln, welches in einer anschließenden Öffentlichkeitsbeteiligung in 2021 zur Beschlussfassung gebracht werden soll“.
Doch auch in 2022 folgten diesen Ankündigungen noch immer keine Taten. Die angekündigte Überarbeitung des Klimaschutzkonzeptes lässt weiter auf sich warten. Doch wir als BUND-Ortsgruppe haben uns vorgenommen, auch in 2023 an diesem wichtigen Thema dran zu bleiben, denn wir haben im Sinne von Guterres alarmierenden Appellen alle zusammen keine weitere Zeit mehr zu verlieren.
Auch die Wiederansiedlung des als Brutvogel im Spreewald seit 2019 ausgestorbenen Schwarzstorches beschäftigte die OG im vergangenen Jahr weiterhin sehr stark. Die diesbezügliche Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat Spreewald konnte weiter intensiviert werden, weitere gemeinsame Anstrengungen sind jedoch notwendig.
Viel Kraft investierten wir in 2022 in die Mitgestaltung der geplanten Mobilitätsachse zwischen dem Bahnhof und der Innenstadt. Dabei steht auch weiterhin der Kampf gegen die rechtswidrige und überflüssige Asphaltierung des außerordentlich wertvollen Naturschutzgebietes „Lübbener Hain“ im Vordergrund, da es hierfür deutlich umweltschonendere Alternativen gibt.
Viele weitere Themenfelder die uns bewegten bzw. auch weiterhin bewegen, können an dieser Stelle nur beispielhaft kurz angerissen werden: Erhalt des Schlepziger Buchenhains, Rettung des ausgetrockneten Moores Luchsee, Schutz von gefährdeten Biotopen, Alleenschutz, Unterstützung der Mobilitätswende, Mitarbeit am neuen Flächennutzungsplan der Stadt Lübben sowie der Baumschutzverordnung des Landkreises, Maßnahmen zur Rettung der dramatisch gefährdeten Amphibien- und Reptilienbestände und zum verbesserten Wasserrückhalt im Spreewald.
Allen Umweltfreundinnen und Umweltfreunden wünschen wir ein friedliches und gesundes neues Jahr 2023! Wer Lust hat, mit uns für die Natur und das Klima gemeinsam aktiv zu werden, ist jederzeit herzlich willkommen und kann sich gern unter bund.luebben@bund.net melden.